Die Songs der siebziger, achtziger und neunziger Jahre sind im Radio richtig populär – und die Autos aus dieser Zeit sind es auch nach wie vor. So sehr, dass es für die Kategorie der jungen Oldtimer mittlerweile den Spezialbegriff der Youngtimer gibt.
Früher hatten Designer keine professionelle Designerausbildung
Stilistisch stammen Opel Kadett, Ford Escort, VW Golf 1, BMW 2002 und die Mercedes S-Klasse Typ 126 aus einer Designer-Generation, die mittlerweile in den Ruhestand gegangen ist. Und obwohl Paul Bracq (BMW), Bruno Sacco (Mercedes) oder Herbert Schäfer (VW) es geschafft haben, solche Erfolgstypen zu kreieren, hatte kaum einer von ihnen eine professionelle Designerausbildung – allein deshalb, weil es auch entsprechende Studiengänge an den Universitäten noch nicht gab.
Das ist heute anders. Schaut man in die Lebensläufe der aktuellen Designergarde, dann ist es für Stefan Sielaff von Audi, Mercedes-Designchef Gorden Wagener und den Mini-Chef-Kreateur Gert Volker Hildebrand selbstverständlich, auf eine Ausbildungsstation am renommierten Royal College of Art in London verweisen zu können. Einen großen Namen in der Szene haben aber auch Hochschulen wie die Universität Pforzheim mit ihrem Fachbereich für Transportation Design oder die kalifornische Designschule Pasadena mit Sitz nahe Los Angeles.
Junge Designer drängen nach
Was besonders auffällt ist die Tatsache, dass der Einfluss italienischer Designerschmieden, die in den siebziger und achtziger Jahren noch dominierend waren, stark zurückgegangen ist. Schaut man sich die Lebensläufe der Designchefs deutscher Hersteller an, so findet sich diese Station nur noch beim Grandsigneur Walter de Silva als VW-Konzerndesignchef, aber der stammt ja auch selbst aus Italien. In den Schulen findet man immer mehr Studenten besonders aus Korea, aber auch aus Osteuropa. Mit Adrian van Hooydonk (BMW) und Laurens von den Acker (Renault) haben aber im letzten Jahr gleich zwei Holländer die Designerszene erobert. Das hat es so noch nie gegeben.