BYD liefert Batterien für Tesla
Elon Musks neue Freunde aus China

Der chinesische Auto- und Batteriehersteller BYD soll künftig Tesla beliefern.

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Foto: Tesla

BYD (Build Your Dreams) ist ein klassischer chinesischer Misch-Konzern, der vom Smartphone über LED-Leuchten bis zum Auto alles herstellt, was industriell zu fertigen ist. Die einzige Verbindung zwischen den meisten Bereichen des Konzerns ist das Thema Batterien – und auf genau die hat jetzt scheinbar auch Elon Musk für seine Teslas ein Auge geworfen.

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Im chinesischen Staatsfernsehen CGTN hat der Executive Vice President von BYD, Lian Yubo, laut Reuters erklärt, man werde sehr bald Batterien an Tesla liefern. Außerdem soll er hinzugefügt haben, dass BYD und Elon Musk mittlerweile gute Freunde seien.

Beim Battery-Day kündigte der Teslachef bereits neue Batterietechnik an, die 15 Prozent leistungsfähiger sein soll, als bisher. Allerdings war dort immer die Rede von der großen 4680-Zelle, die man laut Medienberichten zusammen mit dem altbekannten Tesla-Lieferanten Panasonic ab 2023 auf den Markt bringen wollte.

Käme BYD jetzt zum Zug, würde sich Tesla bei der Batteriebeschaffung noch einmal breiter aufstellen. Ein großer Teil der Teslas wird derzeit mit den Zellen des chinesischen Batteriegiganten CATL ausgerüstet, der auch deutsche Marken wie Mercedes oder BMW beliefert. Bei Tesla liefert CATL aktuell die LFP-Akkus (Lithium-Eisenphosphat), die beispielsweise für das in Shanghai produzierte Model 3 SR+ zum Einsatz kommen. Seine klassischen NCA (Nickel-Cobalt-Aluminiumoxid)- und NMC (Nickel-Mangan-Kobalt)-Akkus stammen von Panasonic und LG. Die kommen beispielsweise im Tesla Model 3 Long Range zum Einsatz. Wie sich das Model 3 LR im Elektroauto Supertest geschlagen hat, lesen Sie hier.

Welche Batterien BYD bald an Tesla liefern wird, ist nicht klar. Da BYD aber als LFP-Spezialist gilt, liegt die Vermutung nahe, dass sich Tesla dort bedienen wird. Voraussichtlich sogar an der 2020 vorgestellten Blade Battery, die laut BYD 1,2 Millionen Kilometer halten soll. Was genau hinter der Blade-Batterie steckt, lesen sie hier. Insgesamt soll Tesla laut unterschiedlichen Medienberichten 10 GWh an Batterien bei BYD geordert haben. Das dürfte rund 20 Prozent der gesamten Jahreskapazität des Autoerstellers liegen.

Bislang war nur von Toyota bekannt, auf die Blade Batterie von BYD zu setzen. Bei den Japanern soll sie in der bZ-Serie zum Einsatz kommen, unter der die Toyota seine vollelektrischen Modelle bündelt. Der erste Vertreter der BZ-Reihe ist der BZ4X, der als ID.4-Konkurrent antritt. Zum Fahrbericht geht's hier.

Fazit

Die Gerüchte um die Kooperation zwischen Tesla und BYD sind nicht neu. Jetzt scheint sich das Thema aber zu konkretisieren. Spannend bleibt, welches Fahrzeug die Blade Batterien von BYD bekommen soll. Denn aktuell werden nicht alle Teslas mit LFP-Akkus angeboten, sondern nur das Model 3 und Model Y.