China gilt für viele in Sachen Elektromobilität als uneinholbar. Eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IdW) hat allerdings ergeben, dass Deutschland nicht so weit abgehängt ist, wie viele meinen.
Autobauer haben nicht die meisten Autopatente
Die meisten internationalen Patente, die im Jahr 2020 für Kraftfahrzeuge eingereicht wurden, stammen aus Deutschland. Insgesamt 6.800 Erfindungen zählten die Patentämter. Der mit Abstand größte Teil davon stammt vom Zulieferer Bosch (25 Prozent), dahinter liegen der VW Konzern (8 Prozent) und BMW (5 Prozent).
Zum Vergleich: Aus China stammten im gleichen Jahr nur 949 internationale Kfz-Patente – das ist Rang sechs.
Deutschland hat mit Abstand die meisten E-Antriebspatente
Auch im Zukunftsfeld der Elektromobilität steht Deutschland im internationalen Vergleich an der Spitze. Fast ein Drittel aller internationalen Patentanmeldungen zum Elektroantrieb stammte 2020 von Erfindern aus Deutschland. Aus China und den USA waren es jeweils nur etwa halb so viele. Schlusslicht der internationalen Autonationen bildet Frankreich. Von unserem europäischen Nachbarn stammten nur rund 5 Prozent der internationalen Patentanmeldungen zum E-Antrieb.
Einen Unterschied gibt es aber. Denn während die Deutschen im Jahr 2020 auch noch einen großen Anteil ihrer Patente für konventionelle Antriebe einreichten (17,2 Prozent), geht die Konkurrenz aus China fokussierter ans Werk. Nur 6,5 Prozent der Erfindungen beziehen sich dort auf den Verbrenner, stattdessen befassen sich fast 60 Prozent der 949 Patentanmeldungen mit dem E-Antrieb. Unter allen deutschen Erfindungen im Kfz-Bereich befassten sich dagegen nur 15 Prozent mit dem E-Antrieb.
Fazit
Sowohl beim Blick auf alle internationalen Patente zu Kraftfahrzeuge, als auch beim Zukunftsfeld der E-Antriebe hat Deutschland die Nase vorn. Der große Konkurrent China holt allerdings auf und fokussiert sich stärker auf den Sektor der E-Mobilität.