Klimaschonender Treibstoff für Autofrachter
VW-Transportschiff fährt mit Fritten-Fett

VW setzt auf umweltfreundlichen Treibstoff beim Schiffstransport. Die neueste Entwicklung ist der Einsatz von Recycling-Kraftstoff aus Speiseöl.

Autotransporter RO/RO Schiff VW Seetransport
Foto: VW

Auf dem Weg zum CO2-neutralen Unternehmen – dieses Ziel will VW im Jahr 2050 erreicht haben – nehmen die Wolfsburger auch ihre Lieferkette in den Fokus. Laut VW sind für den Konzern jährlich rund 7.700 Schiffsabfahrten mit mehreren Hundert Linien- und elf Autofrachter-Charterschiffen auf den Weltmeeren unterwegs. Jährlich werden mit ihnen 2,8 Millionen Neuwagen verschifft.

Unter Umweltaspekten ist die Schifffahrt bereits seit längerem als nicht gerade vorbildlich bekannt, wird doch nach wie vor größtenteils das problematische Raffinerie-Abfallprodukt Schweröl für die Schiffsmotoren verwendet. Auch wenn inzwischen speziell in küstennahen Gewässern die Vorschriften verschärft wurden, stellen die Schiffs-Abgase nach wie vor einen erheblichen Anteil am Schadstoff- und CO2-Ausstoß des Verkehrs-Sektors.

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2,8 Millionen Autos im Jahr per Schiff

Bereits im vergangenen Jahr hat VW mit dem Einsatz der beiden Schwesterschiffe Confucius und Aristotle der norwegischen Reederei Siem einen entsprechenden Schritt unternommen, um die Klimabilanz beim Schiffstransport zu verbessern: Die beiden in China gebauten, jeweils 200 Meter langen Autotransporter können durchschnittlich rund 4.800 Fahrzeuge aus dem üblichen VW-Größenmix befördern und setzen auf LNG (flüssiges Erdgas) als Treibstoff. Die Schiffe verkehren auf der Transatlantikroute und laufen Mexiko und die USA an, um Konzern-Neuwagen zwischen den Kontinenten zu bewegen.

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VW
Weite Reise: Die Siem Confucius pendelt zwischen Amerika und Europa, mit Erdgas als Kraftstoff.

Mit zwei weiteren Charterschiffen der Hamburger Reederei F. Laeisz gehen Konzern-Neuwagen künftig "klimaneutral" auf Europareise. Die zwei 180 Meter langen Autofrachter bedienen eine Rund-Route zwischen Emden, dem irischen Dublin, Santander in Spanien und Setúbal in Portugal. Die Schiffe bietet Platz für rund 3.500 Fahrzeuge und transportieren Audi-, Skoda- undVW-Neufahrzeuge, rund 250.000 Einheiten pro Jahr.

Für diese beiden Transporter wird nun ein neuer Kraftstoff der niederländischen Firma Good-Fuels eingesetzt. Bei dem MR1-100 genannten Treibstoff kommen als Rohstoff hauptsächlich gebrauchte Pflanzenöle aus der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. VW beziffert die CO2-Einsparung gegenüber dem Betrieb der Schiffe mit Schweröl auf 85 Prozent. An den Schiffsmotoren sind keine Änderungen nötig, das Schweröl kann einfach durch den Good-Fuel-Kraftstoff ausgetauscht werden.