Neues Bedienkonzept bei Volkswagen
VW gesteht vermurkstes Interieur

VW will offenbar das Bedienkonzept seiner Modelle umstellen. Geplant sei beispielsweise eine Rückkehr zu echten Tasten am Lenkrad. Zuletzt hatte auch CEO Thomas Schäfer den Image-Schaden der Marke durch die mangelhafte Nutzerfreundlichkeit eingeräumt.

VW Lenkrad Tasten Knöpfe Touch Collage
Foto: VW / Patrick Lang

Der Aufschrei war nicht nur groß, sondern auch gerechtfertigt. Mit dem Bedienkonzept seiner aktuellen Modelle hat sich der Volkswagen Konzern nicht viele Freunde gemacht. Touchsensitive Felder statt Tasten, unbeleuchtete Slider mit wenig intuitiver Doppelbelegung und ein Infotainmentsystem mit fragwürdiger Informationsarchitektur. Alles Anlass für wiederholte Kritik von Kundschaft und Auto-Testern (wie beispielsweise im Video unter diesem Absatz). Das soll nun alles anders werden, wie VW Markenchef Thomas Schäfer am Rande eines Kongresses erklärt hat.

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Von einer deutlich verbesserten Bedienbarkeit war da die Rede, wie das Online-Portal "kfz-betrieb" berichtet. Das Fahrzeug-Interface werde aktuell offenbar grundlegend überarbeitet. Davon dürften die kommenden Modelle und Facelifts der Baureihen T-Cross, Tiguan und Passat, sowie der ID.Aero und der modellgepflegte ID.3 profitieren. Erste erfreuliche Schritte zeichneten sich bereits bei unserer jüngsten Prototypen-Fahrt mit dem neuen Tiguan ab (Artikel mit Video unter diesem Absatz).

Renaissance der echten Tasten

Und jetzt kommt der Knaller: Bestandteil des neuen Bedienkonzepts ist offenbar eine Rückbesinnung auf konventionelle Tasten am Lenkrad. Also Schluss mit berührungssensitiven Bereichen, die teilweise durch Tippen, teilweise durch Klicken und teilweise durch ein Drüberstreichen ihre Funktionen offenbaren – und beim Lenken gerne versehentlich betätigt werden. Davon dürften sich andere Hersteller gerne inspirieren lassen (ja, richtig gehört, Mercedes). Weiterhin wolle man bei VW in Zukunft größere Bildschirme verbauen und die Menüführung der Infotainmentsysteme verständlicher gestalten.

Eine Stabilisierung der Online-Anbindung würden wir an dieser Stelle noch empfehlen, denn in den letzten Tests zeigte diese immer wieder Aussetzer. Für ein komplett vernetztes System ein deutlicher Nachteil, weswegen der Golf 8 beispielsweise in unserem letzten großen Infotainment-Vergleichstest weit hinten gelandet ist. Dass VW jetzt umschwenkt, zeigt einmal mehr, dass professionelle Tests ein großes Gewicht in der Automobilbranche haben. Denn neben den Kunden sind auch wir nicht müde geworden, das Bedienkonzept immer wieder zu bemängeln. Hoffentlich fliegen auch die Slider raus. Den Status Quo können Sie sich in unserer Fotoshow ansehen.

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Fazit

VW lenkt ein und arbeitet an einem neuen Bedienkonzept für seine Autos, das die Probleme der aktuellen Generation adressieren soll. Eine verständlichere Menüführung ist ebenso geplant wie größere Displays und eine Rückkehr zu echten Tasten auf dem Lenkrad.