Lexus RX 500h im Test

Wenigstens einer? Nein, nicht ein einziger. Zentimeter. Wie schön. 4,89 Meter Länge reichen ja auch. Dennoch überrascht es, dass der neue RX exakt dieselbe Länge aufweist wie sein Vorgänger – bei sechs Zentimetern mehr Radstand. Daher fehlt es nicht an Platz für Fahrer, Beifahrer und Fondpassagiere, wenngleich das Laderaumvolumen von 461 bis 1.678 Litern in dieser Fahrzeugklasse nicht besonders üppig ausfällt. Die Zuladung dagegen schon: 633 kg. Bereits leer wiegt der RX 500h 2.117 kg. Wie sich das wohl mit dem Antriebsstrang verträgt, dessen Hauptbestandteil ein 2,4-Liter-Vierzylinder-Turbomotor darstellt?

Na bitte, geht doch!

Gut. Sehr gut sogar. Dabei überrascht es weniger, dass nach Toyota-Art auch der Premium-Ableger Lexus weiterhin ein Parallelhybrid-System nutzt, als vielmehr, dass er darin erstmals einen aufgeladenen Verbrenner integriert (plus zwei E-Motoren, wie immer). Ach ja, und das Sechsstufen-Automatikgetriebe überrascht ebenfalls, wo doch der eine oder andere Hersteller mit zehn Übersetzungen jongliert. Jedenfalls funktioniert der Antrieb im RX 500h wunderbar, arbeitet druckvoll und kultiviert – kein Vergleich zum Saugmotor-plus-Planetengetriebe-Geheule vergangener Tage. Selbst bei hoher Lastabfrage lässt sich dem knurrigen Klang des Vierzylinders Positives abgewinnen, eben auch, weil er sich selbst dann nicht akustisch aufdrängt. So beschleunigt der Lexus in 6,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h, oberhalb der Autobahn-Richtgeschwindigkeit lässt jedoch der Elan nach. Bis Tempo 200 vergehen 30,9 Sekunden, bei 210 km/h endet der Vortrieb gänzlich. Schlimm? Objektiv betrachtet nicht, subjektiv schon, denn der RX verträgt mehr. Sein Fahrwerk lässt den SUV sehr sicher-souverän nicht nur Autobahnetappen abarbeiten, sondern erlaubt auch in Kurven Kurzweil.

Wie das? Zunächst durch die klar rückmeldende und angenehm direkt ansprechende Lenkung sowie das lange neutrale Fahrverhalten bei geringen Karosseriebewegungen. Und der kräftige Antrieb schmeißt den Brocken recht ungerührt am Kurvenausgang raus auf die nächste Gerade.

Na, wie schaut’s denn da mit dem Verbrauch aus? 9,6 l/100 km kommen dann doch zusammen, was aber in Ordnung geht. Wer es entspannter angeht, kommt auch mal mit 7,3 l/100 km aus. Alles dufte also? Überhaupt nicht. Die Bedienung könnte vertrackter kaum sein, die Assistenzsysteme kaum nerviger (ja sogar die Einparkhilfe piepst und notbremst hysterisch). Das überrascht ebenfalls – nur eben nicht positiv.