Mini Cooper S All4 Countryman im Test
Was bringt das Facelift für den Maxi-Mini?

Beim Facelift des SUV hat sich auf den ersten Blick wenig geändert. Und auf den zweiten? Test des Cooper S All4.

Mini Cooper S Countryman, Exterieur
Foto: Maximilián Balázs

Mini und SUV – das widerspricht sich schon lange nicht mehr. Was die Nachfrage angeht, rangiert der 2017 üppig gewachsene Countryman hinter Zwei- und Viertürer, aber klar vor Clubman und Cabrio. Ebenso Mini- wie SUV-typisch sind dicke schwarze Radlaufblenden, kleine Fensterflächen, die steile Frontscheibe und die nach vorn kaum abgesenkte Motorhaube, die der Fahrer gut im Blick hat.

Mit der Modellpflege im letzten Jahr bekam der Countryman kleine Retuschen an der Front und serienmäßig LED-Scheinwerfer sowie neue Optionen wie das aus dem Elektro-Mini bekannte digitale Instrumenten-Display, das sich vor allem durch den Mangel an Einstellmöglichkeiten auszeichnet. Ansonsten blieb das Cockpit nahezu unverändert – und typisch Mini. Das verbessert zwar nicht die Bedienung. Aber mag man sich wirklich vorstellen, dass die Klima-Drehregler oder die feinen Kippschalter künftig einem seelenlosen Touchscreen zum Opfer fallen?

Unsere Highlights

Auch im Countryman pflegt die Marke ihre jugendliche DNA, gönnt Insassen und Gepäck aber mehr Platz, erleichtert ihnen den Zugang und überrascht mit hoher Variabilität dank verschiebbarer Rückbank samt 40 : 20 : 40 geteilter Lehne. Die Lederpolster in Chester Malt Brown (975 Euro) verbessern das Ambiente, der Qualitätseindruck überzeugt. Vorn sind die Sitze bequem, bieten aber nur an den ausgeformten Wangen der Lehnen genug Seitenhalt – und der ist nötig, wenn der SUV zügig um die Ecken biegt. Dafür hat er Talent, das kann der Fahrer stets spüren, denn der Mini gibt ihm mit straffem Fahrwerk und präziser, von Antriebseinflüssen kaum beeinträchtigter Lenkung feine Instrumente an die Hand.

Eindeutige Ausrichtung

Mini Cooper S Countryman, Exterieur
Maximilián Balázs
Mit der Überarbeitung hat sich nicht viel geändert, der Komfort muss sich weiterhin dem Handling unterordnen.

Als Cooper S schiebt der Allradler zudem immer noch kräftig an, obwohl sein Turbo-Vierzylinder mit der Euro-6d-Umstellung unter wohligem Wummern nur mehr 178 statt vorher 192 PS mobilisiert. Bei engagierter Fahrweise schaltet die Achtstufenautomatik (2.000 Euro) nicht immer logisch, Lenkradwippen kosten 200 Euro extra. Für einen SUV auffällig: das agile Handling. Und der eingeschränkte Komfort. Wobei der Mini bucklige Landstraßen besser pariert als Autobahnquerfugen.

Eventuell bringt hier das zweistufige Adaptivfahrwerk (500 Euro) Linderung. Aber es verteuert den Cooper S All4 (ab 37.100 Euro) noch weiter. Damit der Countryman so dasteht wie der Testwagen, sind über 51.000 Euro fällig.

Fazit

Mit der Überarbeitung hat sich nicht viel geändert, der Komfort muss sich weiterhin dem Handling unterordnen. Schick ausgestattet kommt dieser Mini nach wie vor sehr teuer.

Technische Daten
Mini Countryman Cooper S All4 Essential Trim
Grundpreis43.300 €
Außenmaße4297 x 1822 x 1557 mm
Kofferraumvolumen450 bis 1390 l
Hubraum / Motor1998 cm³ / 4-Zylinder
Leistung131 kW / 178 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit222 km/h
0-100 km/h8,0 s
Verbrauch6,2 l/100 km
Testverbrauch8,1 l/100 km
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