Opel Astra Sports Tourer im Test
Besser als mancher Plattform-Bruder

Ist der Astra noch ein Astra, mit Stellantis-Technik unter Blech und Blenden? Test des Kombi mit 1,2-Liter-Turbo.

Opel Astra Sports Tourer
Foto: Hans-Dieter Seufert

Es steckte ja schon immer etwas Konservatives im Opel Astra, auch in dem fürs große Gepäck, dem Caravan genannten Kombinationskraftwagen fürs Volk. Der heißt heute Sports Tourer und sieht auch so aus. Allerdings haben es die Außen- und Innenarchitekten prima hinbekommen, dass man ihm erstens die Stellantis-Einheitstechnik nicht ansieht. Sonst könnte man ja auch einen Peugeot 308 ordern. Und zweitens, dass der Astra noch immer dieses leicht konservativ angehauchte Flair hat – das man nicht mit bieder oder altbacken verwechseln sollte.

Unsere Highlights

Modernes und bedienfreundliches Cockpit

Opel Astra Sports Tourer
Hans-Dieter Seufert
Im Innenraum bietet der Astra ein benutzerfreundliches und ergonomisches Cockpit mit hochgesetzten Bildschirmen und Bedienflächen. Der Astra kann beides. Gut aussehen und funktionieren.

Doch allein das im Vergleich zu einigen Konzernverwandten benutzerfreundliche und ergonomische Cockpit mit den hochgesetzten Bildschirmen und Bedienoberflächen macht auch Generation L zum Astra, wie wir ihn kennen. Viele klar beschriftete Tasten, Drehregler für die Lautstärke und einen dem Fahrer zugewandten Touchscreen bieten heute nur wenige, weil oft Design vor Funktion kommt. Der Astra jedoch kann beides: gut aussehen und funktionieren.

Opel Astra Sports Tourer
Hans-Dieter Seufert
Der Sports Tourer bietet ordentlich Platz. Der Kofferraum fasst ein Volumen von 597 - 1634 Liter.

Auch hinten, wo 597 Liter Gepäck reinpassen. Legt man die dreiteilige Lehne flach, kommen 1037 Liter dazu. Fürs Einladen muss man übrigens nicht hoch heben, weil die Ladekante 59 Zentimeter niedrig liegt. Und ohne das dicke Soundsystem (Serie beim hier gezeigten Ultimate-Paket) bleibt unterm – bei punktueller Last knarzigen – Ladeboden (den man geöffnet nicht mit der Hand festhalten muss, sondern aufhängen kann) mehr Platz für Kleinkram, Gepäckrollo und Trennnetz.

Hervorragende Bremswerte

Opel Astra Sports Tourer
Hans-Dieter Seufert
Die Bremswege sind im Ernstfall kurz (33,5 Meter aus 100 km/h).

Ach ja, wir sind ja noch gar nicht gefahren. Wenn nicht gerade mal wieder ein Hinweiston piepst, macht der Astra Laune, lenkt ordentlich mit passender Servounterstützung, federt herb und ohne Beladung hinten etwas überdämpft, jedoch nicht zu straff. Dazu beschleunigt er zügig, der Automat wechselt die acht Stufen meist unauffällig, die Bremswege sind im Ernstfall kurz (33,5 Meter aus 100 km/h), und der Testverbrauch ist mit 7,3 Litern auf 100 km akzeptabel.

Nur harmonisches Anhalten kann der Astra in Verbindung mit der Automatik nicht – zumindest nicht ohne Kopfnicker. Denn kurz vorm Stillstand, wenn man die Bremsleistung schon wieder reduziert, pumpt der kalt recht rau klingende, ausreichend elastische und 130 PS starke Dreizylinder-Turbo wieder etwas Kraft ins Getriebe, gibt dem Kombi einen Schubser, bevor das Start-Stopp-System die Maschine abstellt. In dieser Beziehung dürfte der Astra gerne etwas konservativer sein.

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Fazit

Ja, der Astra ist noch immer ein Astra, weil er vieles anders und besser macht als jene, mit denen er sich Plattform und Technik teilt. Und weil er fährt, wie ein Opel fahren sollte: einfach und sicher.

Technische Daten
Opel Astra Sports Tourer 1.2 DI Turbo Ultimate-Paket
Grundpreis39.630 €
Außenmaße4642 x 1860 x 1480 mm
Kofferraumvolumen597 bis 1634 l
Hubraum / Motor1199 cm³ / 3-Zylinder
Leistung96 kW / 130 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit210 km/h
0-100 km/h10,2 s
Verbrauch4,9 l/100 km
Testverbrauch7,3 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024
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Erscheinungsdatum 25.04.2024

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