Opel Werkstättentest 2013
Es besteht Nachholbedarf

Schlechte Nachrichten gibt es bei Opel derzeit viele – leider auch im aktuellen Werkstättentest von auto motor und sport. Nur zwei der getesteten Betriebe sind "empfehlenswert".

Es besteht Nachholbedarf
Foto: Reinhard Schmid

Es wäre alles so schön gewesen: ein gutes Testresultat, durchweg Lobeshymnen, saubere Arbeit und eine Fehlerfindung, als würde es um den Formel-1-Titel gehen. Das hätte Opel gutgetan. Das wäre eine Nachricht, die wir gerne verkünden. Doch weit gefehlt. Stattdessen gab es das schlechteste Ergebnis im Werkstättentest seit Jahren und eine minimale Ausbeute an Bewertungssternchen. Für ihre Arbeitsleistung haben nur zwei von acht Werkstätten überhaupt Sterne bekommen. Ähnlich dramatisch sieht es bei den Kosten aus. Wie die Leistung nachlässt, zeigt ein Vergleich beim schon 2007 getesteten Autohaus Staiger. Die Schwaben rutschen von "bedingt" auf "nicht empfehlenswert" ab.

Unsere Highlights

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Nach dem hervorragenden Ergebnis des Astra beim auto motor und sport-Dauertest wäre ein überzeugendes Abschneiden beim Werkstättentest ein weiterer Baustein zur Erneuerung der Marke. Leider ist dem nicht so. Nur eine Werkstatt entdeckte den losen Unterboden. Nur drei von acht bemerkten, dass der Scheibenwischer defekt ist, und sogar nur zwei von acht fanden heraus, dass die Bremsleitung ausgehängt ist. So sehen keine Sieger aus. So sehen Werkstätten aus, die durch die Dauerkrise ihrer Marke verunsichert sind wie viele Kunden.

Die präparierten Mängel am Opel Astra

Bevor der Wagen für die Inspektion abgegeben wird, baut auto motor und sport sieben Mängel in das Fahrzeug ein. Alle Fehler wie verstellte Scheinwerfer, ein zu niedriger Kühlwasserstand oder eine defekte Hupe müssen beim Abarbeiten des Wartungsplans von den Mechanikern gefunden und fachgerecht behoben werden.

Opel Dello, Hamburg

Testurteil: empfehlenswert

Wie der Kunde behandelt wird

Großes Autohaus, großer Parkplatz: Davon kann und darf man bei Dello in Hamburg ausgehen. Wir finden auf Anhieb einen Stellplatz vor dem gläsernen, repräsentativen Betrieb. Sowohl auf menschlicher als auch auf technischer Ebene verdient das Autohaus gute Noten. Im loungeartigen Wartebereich vergeht die Zeit wie im Flug. Bei der Direktannahme geht der Werkstattmeister in Ruhe und gewissenhaft auf unser Auto und den Wunsch nach einer großen Inspektion ein.Er schaut den Astra mehrfach durch, erklärt, was gemacht wird, erwähnt besonders günstige Angebote, zeigt die Kosten auf und gibt Tipps zur Pflege des Wagens. Bei der Abholung kommt der Astra noch mal auf die Bühne. Der Serviceberater erklärt, was gemacht wurde, und nimmt sich ausreichend Zeit dazu, unsere Fragen zu beantworten. So gehen wir guten Gewissens vom Hof.

Die Arbeitsleistung

Der erste Eindruck bestätigt sich in der Arbeitsleistung. Das Werkstattteam hat die meisten der präparierten Fehler gefunden und behoben. Durch das Angebot neuer Wischer für sieben statt für 50 Euro sparen wir sogar bares Geld. Zwar lässt sich Dello den guten Service teuer bezahlen, aber dafür liefert man auch das beste Ergebnis und den Testsieg. Nebenbei schafft Dello es, dem Kunden das Gefühl zu geben, dass auf alle seine Wünsche eingegangen wird und er mit einem durchgecheckten Auto vom Hof fährt. Viele der Mängel fand der Mitarbeiter bereits bei der Direktannahme, was seine Kompetenz zeigt.

Die Kosten

Mit seinem Komplettpreis von rund 456 Euro für die große Inspektion ist der Testsieger deutlich teurer als seine Konkurrenten. Der Zweitplatzierte Opel Jacob liefert ein ähnlich gutes Ergebnis, und das für spürbar weniger Geld. Der Vorsprung gibt Dello dennoch recht und stellt somit die Opel-Messlatte für die Qualität der Arbeit dar.

Opel Jacob, Gross-Gerau

Testurteil: empfehlenswert

Wie der Kunde behandelt wird

Im Opelanerland sind die Erwartungen höher als sonst, denn das Autohaus Jacob liegt nicht weit entfernt von Rüsselsheim, der Geburtsstätte von Opel. Das Opel- und Skoda-Autohaus präsentiert sich sauber und aufgeräumt. Eine übersichtliche Gestaltung und ein großer Werkstattkomplex mit Sichtfenster zum Kundenbereich fördern ebenso das Vertrauen wie die zuvorkommenden und hilfsbereiten Mitarbeiter. Der Serviceberater geht auf alle Frage ein und inspiziert den Astra gründlich. Als der Wagen auf der Hebebühne steht, sieht er ihn sich mehrmals von unten an.

Die Arbeitsleistung

Bei seiner professionellen Kontrolle fallen ihm neben einigen Macken und Mängeln auch die demnächst zu wechselnden hinteren Bremsen auf. Ähnlich lobenswert: selbst die funktionslose Hupe, das eingerissene Scheibenwischerblatt und die mangelhaft eingestellten Scheinwerfer bleiben ihm nicht verborgen. Gute Arbeit, denken wir beim Verlassen des Autohauses. Zwar gehen wir beim Abholen kein zweites Mal zum Wagen, doch bespricht der Mitarbeiter Punkt für Punkt die durchgeführten Arbeiten und erläutert die Rechnung samt den entstandenen Kosten. Dass zwei der präparierten Mängel nicht entdeckt werden, zeigt, dass auch Profis niemals auslernen und noch ein großer Nachholbedarf besteht. Ärgerlich insbesondere auch deshalb, weil allein im Autohaus Jacob die beiden Scheinwerfer im Rahmen der Inspektion völlig korrekt eingestellt werden. Wegen eines möglichen Ölverlusts wird der Motor gereinigt, und dem Kunden eine Nachkontrolle empfohlen.

Die Kosten

Dem Ergebnis folgt ein angemessener Preis, denn im Verhältnis gefundener und behobener Mängel zum Inspektionspreis von 233 Euro verfehlt das Autohaus nur knapp den Bestwert für Preis/Leistung. Allerdings werden für die Überprüfung der Hupe und das Einsetzen einer neuen Sicherung 11,58 Euro berechnet, was eigentlich Bestandteil der Inspektion sein sollte.


Auto-Staiger, Leinfelden

Testurteil: nicht empfehelnswert

Wie der Kunde behandelt wird

Eine entspannte Atmosphäre herrscht bei Auto-Staiger nahe des Stuttgarter Flughafens, als wir den Zweigbetrieb um 14 Uhr betreten. Nur zwei Mitarbeiter sind zu sehen. Eine von ihnen bittet uns, auf den Werkstattmeister zu warten, was wir rund zehn Minuten tun. Kompetent erkundigt er sich dann nach Auffälligkeiten und geht mit uns zum Wagen, den er daraufhin in die Direktannahmekabine fährt. Sie präsentiert sich klein, aber fein, sauber und rein sowie mit Schaufenster in die Werkstatt.

Die Arbeitsleistung

Schon auf den ersten zehn Metern zur Hebebühne werden die ersten Mängel gefunden. Dass die Hupe nicht funktioniert und die Wischerblätter defekt sind, registriert der Serviceberater sofort. Bei der anschließenden gründlichen und mehrfachen Durchsicht entdeckt er sogar auf Anhieb den zu niedrigen Kühlmittelstand. Das war es schon. Gewaschen steht der Astra am folgenden Tag direkt beim Eingang des Autohauses, als wir um 15 Uhr zum vereinbarten Abholtermin erscheinen. Ein Mitarbeiter erklärt uns die durchgeführten Arbeiten sehr detailliert, und das auch am Auto selbst. Den bereits am Vortag von seinem Kollegen erkannten Fehler an der Hupe erwähnt er nochmals und drückt sie, um zu zeigen, dass sie nicht mehr funktioniert. Eine Reparatur könne aber teuer werden. Das Ergebnis ist miserabel: Die Bremsleitung bleibt leider ausgehängt, das Abdeckblech weiterhin lose und die beiden Scheinwerfer sind nicht korrekt eingestellt.

Die Kosten

Es könne eine Sicherung für ein paar Cent oder das komplette Aggregat für mehrere Hundert Euro sein. Wenn er wüsste, wie nah er dem Ziel war und das Autohaus an einem besseren Ergebnis. Um die Rechnung etwas aufzupolieren, gab es dann auch noch für 4,19 Euro Klarsicht für die Windschutzscheibe. Dabei war der Wasserbehälter bei der Abgabe des Fahrzeugs bereits voll.

Opel Dürkop, Berlin

Testurteil: nicht empfehlenswert

Wie der Kunde behandelt wird

Das an einer belebten Straße liegende Berliner Autohaus Dürkop präsentiert sich aufgeräumt. Die Neuwagen sind picobello im Ausstellungsraum aufgestellt. Auch der Wartebereich ist angenehm, und das Personal geht freundlich auf uns zu. So kommt es, dass wir bei der Abgabe des Astra nach kurzer Wartezeit vom Serviceberater empfangen werden, der mit uns an seinem Schreibtisch die durchzuführenden Wartungsarbeiten bespricht. Er bringt den Wagen in die Direktannahme, schaut sich ihn gründlich an, checkt ihn mehrfach durch und entdeckt dabei schon, dass die Hupe defekt ist. "Wo der Schaden liegt, wird die genaue Untersuchung zeigen", meint der Mitarbeiter. Danach erhalten wir eine Auftragsbestätigung und den Kostenvoranschlag.

Die Arbeitsleistung

Nach der Abholung am folgenden Tag stellt sich bei der Nachkontrolle des Astra heraus, dass neben der Hupe zwar die Mängel an Scheinwerfer, Kühlflüssigkeit sowie Reifendruck gefunden, sie jedoch entweder gar nicht oder nur teilweise korrigiert wurden. Auch das eingerissene Scheibenwischerblatt blieb unentdeckt. Bei der Abholung verlaufen wir uns zwar etwas auf dem verwinkelten Parkplatz, finden aber unseren Astra, der nach Druck auf die Fernbedienung durch Blinken auf sich aufmerksam macht. Ein kleiner Tipp vom Autohaus, wo denn jetzt genau unser Wagen steht, wäre allerdings hilfreich gewesen.

Die Kosten

Für das völlig unbefriedigende Ergebnis einen Preis zu verlangen, der fast auf dem Niveau des Testsiegers liegt, ist nicht akzeptabel. Auch wenn eine Inspektion durchgeführt wird und wir – abgesehen von der zu kurzen Probefahrt – durchaus zufrieden mit dem Service waren, hat sich das Berliner Autohaus bei der Kostenbewertung nur einen Stern verdient. Für die Fehlersuche bei der Hupe und den Einbau einer neuen Sicherung werden 26,78 Euro berechnet.

Auto Schott, Magstadt

Testurteil: nicht empfehlenswert

Wie der Kunde behandelt wird

Wir müssen anstehen – so der erste und prägende Eindruck in dem schwäbischen Autohaus. Nach einer freundlichen Begrüßung durch eine Mitarbeiterin werden wir an das Ende einer Schlange gebeten, die inzwischen einer Polonaise ähnelt. Nach rund 15 Minuten sind wir an der Reihe. Ein freundlicher Opel-Mitarbeiter nimmt sich des Astra an. Große Inspektion – "alles klar, ich hole den Wagen auf die Hebebühne", sagt er, und schon flitzt er los, den Astra auf dem Parkplatz zu suchen. Was dann auch einige Zeit dauert, da er ihn nicht auf Anhieb findet.

Die Arbeitsleistung

Bei der Durchsicht des Wagens auf der Hebebühne fallen ihm die funktionslose Hupe und das eingerissene Scheibenwischerblatt ins Auge. Ohne Unterlagen vom Autohaus verlassen wir das Gelände. Komplett umsonst reisen wir am folgenden Tag zum vereinbarten Termin nach Magstadt. Dort angetroffen und nun ohne Schlange, aber mit zehn Minuten Wartezeit, begrüßt uns der inzwischen bekannte Opel-Mann. "Der Wagen ist noch nicht fertig – es wurde noch gar nicht begonnen", schockiert er uns. Wir könnten ein Eis essen gehen und warten, doch wir entscheiden uns, wieder nach Hause zu fahren. Beim zweiten Anlauf am nächsten Tag können wir den Wagen endlich wieder mitnehmen. Aber auch der Extra-Tag ändert nichts daran, dass nur der Luftdruck am Hinterrad und am Reserverad korrekt aufgefüllt wurde – alle anderen Mängel bleiben unentdeckt oder werden nicht korrekt behoben. Einen Hinweis, wo der Wagen nach der Inspektion abgestellt wurde, gibt es nicht. Wir finden den Astra am Ende des Geländes, dann immerhin kundenfreundlich rückwärts eingeparkt.

Die Kosten

Mit einem Inspektionspreis von rund 162 Euro darf sich Schott zwar günstig nennen, aber "nicht empfehlenswert", was den Gegenwert betrifft. Die Arbeitsleistung kann genauso wenig zufriedenstellen wie der Service.

Autohaus May, Mainz

Testurteil: nicht empfehlenswert

Wie der Kunde behandelt wird

Wir haben in dem Mainzer Autohaus eine große Inspektion angemeldet. Das große Gebäude in einem Industriegebiet hat nur einen kleinen Bereich für Fahrzeuge und Kunden. Von Opel-Neuwagen ist weit und breit nichts zu sehen, dafür ist ein gebrauchter Jaguar und ein Mercedes-Oldtimer ausgestellt. Nach der Direktannahme geht es mit der Auftragsbestätigung und einem Abholtermin für den nächsten Tag wieder vom Hof. Von einer großen Inspektion wie gewünscht war am nächsten Tag keine Rede mehr. Denn obwohl unser Astra diese laut Plan nicht benötigte, wir aber mehrfach darum baten, bekam er nur eine kleine Wartung. Was für die Beteiligten schlichtweg hieß: Termin verschieben, große Inspektion machen. Zwei Stunden später können wir den Wagen in Empfang nehmen und bekommen den gewünschten Stempel in das Serviceheft. Besonders freundlich war die Serviceassistentin an diesem Tag allerdings nicht, wir werden kurz und schmerzlos abgefertigt.

Die Arbeitsleistung

Bereits bei der Direktannahme bemerkt der Serviceberater, dass die Hupe nicht funktioniert. Er schaut den Wagen gründlich durch, und wir erhalten einen Abholschein. Genauer hingesehen wird in der Werkstatt bei der Durchführung der Inspektion allerdings nicht: Vier von sieben Mängeln werden überhaupt nicht entdeckt. Weder kümmert man sich um die Einstellung der beiden verstellten Scheinwerfer, noch geht man dem Grund für den zu niedrigen Kühlwasserstand nach. Allein der Luftdruck im Hinterrad und im Reserverad ist vorschriftsgemäß.

Die Kosten

Mit nur acht von möglichen 30 Punkten eine dürftige Arbeitsleistung zu einem Inspektionspreis von 270 Euro. Für die Batterieprüfung werden 5,55 Euro berechnet, ein Liter Motoröl kostet 21,18 Euro. Ein kleines Lob zum Schluss: May ist einer der wenigen Opel-Vertragshändler ohne Kassenfüller.

Autohaus Bartels, Isernhagen

Testurteil: nicht empfehlenswert

Wie der Kunde behandelt wird

Eine freundliche Begrüßung durch die Bartels-Mannschaft bekommt der Neukunde ebenso wie einen übersichtlichen und einfach strukturierten Eingangsbereich. Parkplätze vor dem Servicebereich gibt es genügend, und die Lage direkt an der Ortsstraße macht das Autohaus nicht zum weißen Fleck auf der Landkarte. Zwar darf man hier keinen modernen Glasbau à la Dello erwarten, aber aufgeräumt und einladend wirkt der Betrieb dennoch. Der Werkstattleiter persönlich empfängt uns nach einer kurzen Wartezeit und bittet uns an seinen Schreibtisch. Es entwickelt sich schnell eine humorvolle Atmosphäre, die jedoch nichts daran ändert, dass trotz mehrmaligem Wunsch nach einer großen Inspektion keine Direktannahme erfolgt. Der Astra wird weder auf eine Hebebühne genommen noch an anderer Stelle inspiziert, die Abgabeprozedur gestaltet sich kurz und schmerzlos.

Die Arbeitsleistung

Obwohl wir weder einen Abholschein noch eine Auftragsbestätigung oder ähnliche Papiere erhalten, werden wir bei der Abholung als Fahrer des Opel Astra wiedererkannt. Ohne direkten Kontakt mit dem Auto besprechen wir mit dem Werkstattleiter die durchgeführten Arbeiten an seinem Schreibtisch und erhalten Ratschläge bezüglich weiterer Reparaturen. Zudem informiert er uns, dass demnächst ein Zahnriemenwechsel anstehe und die Reifen bald erneuert werden sollten. Allerdings wird abgesehen vom jetzt wieder korrekten Luftdruck keiner der präparierten Mängel gefunden und repariert – und das beim zweitteuersten Vertragshändler in der Opel-Testrunde.

Die Kosten

272 Euro für den Stempel einer großen Inspektion und dann nur zwei von sieben Mängeln finden ist nicht akzeptabel. Dabei hätten alle Mängel entdeckt werden müssen, wenn man die Wartungsliste sauber abarbeitet. Was zu dem ernüchternden Ergebnis für das Autohaus führt: teuer, schlecht und "nicht empfehlenswert".

ATU Auto-Teile-Unger, Berlin

Testurteil: nicht empfehlenswert

Wie der Kunde behandelt wird

Kurz nach der Mittagspause machen wir uns auf den Weg zur Berliner ATU-Station. Das Gebäude und die Einrichtung ähneln denen einer Imbisskette mit einem gelben "M", wodurch wir uns leicht zurechtfinden. Ein Mitarbeiter empfängt uns unmittelbar nach dem Eintreffen in dem Betrieb, hört sich unser Anliegen an und macht sich auf den Weg, um den Astra in eine der zahlreichen Werkstattboxen zu fahren. Er bittet uns in einer Minute zur Besprechung in Box 4. Unkompliziert, zügig und dennoch freundlich – so unser erster, flüchtiger Eindruck von dem ATU-Betrieb.

Die Arbeitsleistung

Bei der Direktannahme auf der Hebebühne geht der Serviceberater mit uns um das Auto herum, inspiziert es von unten und das gleich mehrmals. Seine flotte Art gefällt und steckt an. So sind wir schon nach knapp zehn Minuten mit der Besprechung durch und erhalten eine Auftragsbestätigung sowie einen Abholtermin am Mittag des nächsten Tages. Bei der Übergabe des Astra demonstriert uns der Meister stolz die nun wieder funktionierende Hupe, zudem wird die Bremsleitung eingeclipst. Leider werden weder das eingerissene Scheibenwischerblatt noch der zu niedrige Kühlflüssigkeitsstand behoben, und auch hier bleibt das Abdeckblech lose. Die Qualität der Arbeitsleistung lässt mit 13 Punkten zu wünschen übrig. Bei der Abholung steht der Wagen kundenfreundlich geparkt nahe dem Eingang.

Die Kosten

Für viele Autobesitzer ist ATU eine kostengünstige Alternative zu den üblichen Vertragswerkstätten. Tatsächlich wird ein großer Service für den Astra mit einem Preis von rund 174 Euro zwar relativ günstig, aber keineswegs zufriedenstellend durchgeführt. Immerhin hat das Berliner ATU-Team mehr Mängel gefunden und behoben als vier der getesteten Opel-Vertragswerkstätten, was zumindest im direkten Vergleich ein etwas milderes Licht auf den Betrieb wirft. Trotzdem gibt es nur das Urteil "nicht empfehlenswert".

Opel-Werkstättentest-Fazit

Ist der Ruf erst ruiniert, arbeitet es sich ungeniert? Dieser so salopp dahergesagte und bekannte Spruch trifft mehr zu, als es Opel wohl recht ist. Die Hoffnung war groß, dass nach den vielen schlechten Nachrichten rund um das Rüsselsheimer Traditionsunternehmen nun endlich einmal gute Nachrichten kommen. Doch schon nach den ersten, von auto motor und sport besuchten Werkstätten sank die Hoffnung. Stattdessen hat sich mehr und mehr das Gefühl einer gewissen Lustlosigkeit bei den Vertragshändlern verbreitet. Bei einem derart schlechten Ergebnis fällt es ausgesprochen schwer, versöhnliche Worte zu finden. Schließlich ging es nur um eine große Inspektion, die ja zumindest vom Hamburger Autohaus Dello ordentlich durchgeführt wurde. Doch wenn das Urteil für sechs von acht Werkstätten "nicht empfehlenswert" lautet, schwindet das Vertrauen in die Betriebe massiv.