Skoda Fabia 1.2 TSI im Test
Polo auf tschechisch

Skoda schickt den neuen Skoda Fabia 1.2 TSI ins Rennen. Erfüllt die Neuauflage des tschechischen Kleinwagens die hohen Erwartungen? Die 110-PS-Variante mit Siebengang-DSG im Test.

Skoda Fabia 1.2 TSI DSG, Frontansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Um es vorwegzunehmen: Der Skoda Fabia Nummer III erfüllt sie nicht nur – er überrascht sogar. So bietet der Viertürer trotz acht Millimetern weniger Länge nicht nur ordentlich Platz für vier Erwachsene und einen 330 Liter großen Kofferraum (VW Polo: 280 Liter). Nein – straff abgestimmt und gesegnet mit hoher Karosseriesteifigkeit, einer präzisen, leichtgängigen Lenkung, 215er-Bereifung sowie kräftig ausgeformten Sportsitzen (190 Euro) lässt sich der Skoda sogar ungewohnt agil und neutral durch Wechselkurven scheuchen. Kleine Rumpler beim Abrollen sollte man angesichts von so viel Fahrspaß schon verschmerzen können. Zu sportlich? Dann bleiben Sie einfach bei der 185er-Standardgummierung. Der Anspruch auf ein fesches Dach in Kontrastfarbe geht damit leider verloren.

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Infotainment-System sorgt für Gute-Laune-Faktor

Für gute Laune sorgt indes das Infotainment-System Bolero im Skoda Fabia inklusive sauber eingepasstem und sensibel ansprechenden 6,5-Zoll-Touchscreen. Wie beim Tablet kann man hier wischen, zoomen, SMS tippen, das Fahrzeug konfigurieren oder per Mirrorlink das eigene Handy einbinden.

Passend zum Fahrverhalten gibt sich auch der aufgeladene, bekannt kultivierte 110-PS-Vierzylinder in Kombination mit dem etwas ruckeligen DSG durchzugsstark und verhilft dem 1.146 Kilo schweren Skoda Fabia zu flotten Fahrleistungen.

Skoda Fabia im Preisvergleich

Einzig beim Preis erfüllt der Skoda Fabia nicht mehr alle Erwartungen. So kostet der 1.2 TSI Style mit DSG 19.270 Euro. Ein bestens ausstaffierter VW Polo 1.2 TSI Highline mit vier Türen (20.200 Euro) ist ausstattungsbereinigt nur rund 500 Euro teurer. Da der Wolfsburger zudem mit weniger Hartplastik sowie mehr Extras wie Xenon-Scheinwerfern und ACC aufwartet, könnte auch ein Vergleichstest sehr spannend werden.

Mit dem Handy zur Multimedia-Zentrale

Da die Bestellquoten für Navis in Kleinwagen ohnehin gegen null gehen, bietet Skoda beim Fabia erst gar keins an. Und bindet dafür das Smartphone per Mirrorlink ein. Voraussetzung ist das Radio Bolero, das für 650 Euro Aufpreis Freisprecheinrichtung und Lenkradfernbedienung mitbringt. Nach dem Einstöpseln am USB-Port lassen sich zertifizierte Apps wie Aupeo (Web-Radio), Parkopedia (Parkplatzsuche), Weather Pro (Wetter) oder eben das Navi-Programm Sygic-Car über den Bordbildschirm bedienen. Was so gut und schnell funktioniert, dass ein eingebauter Routenführer tatsächlich nicht vermisst wird. Einziger Nachteil: Da der Skoda Fabia die neueste Mirrorlink-Version benötigt, läuft derzeit mit dem HTC One erst ein Handy. Demnächst sollen jedoch weitere hinzukommen. Fazit: Die gut funktionierende Mirrorlink-Schnittstelle macht eine teure Festeinbau-Navigation überflüssig.

Vor- und Nachteile
Skoda Fabia 1.2 TSI DSG
Gutes Raumangebot
überdurchschnittlich großer Kofferraum
kultivierter und durchzugsstarker Benziner
gute Fahrleistungen
modernes und günstiges Infotainment
Viel Hartplastik
straffes Fahrwerk
kaum Fahrerassistenzsysteme
hoher Grundpreis
Technische Daten
Skoda Fabia 1.2 TSI Style
Grundpreis19.630 €
Außenmaße3992 x 1732 x 1467 mm
Kofferraumvolumen330 bis 1150 l
Hubraum / Motor1197 cm³ / 4-Zylinder
Leistung81 kW / 110 PS bei 4600 U/min
Höchstgeschwindigkeit196 km/h
0-100 km/h10,3 s
Verbrauch4,6 l/100 km
Testverbrauch6,5 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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