Suzuki S-Cross Hybrid im Test
Was kann der japanische Hybrid-SUV?

Mit dem S-Cross Hybrid hat sich Suzuki viel vorgenommen. Zu viel, wie unser Test zeigt.

Suzuki S-Cross Hybrid
Foto: Achim Hartmann

Die vollendete Form der Höflichkeit besteht in der Kunst, Härten der Wahrheit in das Kostüm eines Kompliments zu kleiden. Da die japanische Höflichkeit ja zu den höflichsten überhaupt zählt, wollen wir uns darin in einem frühen Fazit zum S-Cross Hybrid Allgrip üben: Vor zehn Jahren wäre er ein respektabel-modernes Auto gewesen.

Vor einem guten Jahr startete des S-Cross zweite Generation, die an den Errungenschaften der ersten weitgehend festhält. Auf kaum gewachsenen Dimensionen schafft sie ein Raumangebot, auf dem sich vier und erst recht fünf Erwachsene eng verbunden fühlen und auch wegen der dürren Sitzpolster nie sorgen müssen, die Fahrt könne sie verzärteln.

Unsere Highlights

Sorgsamer unterstützt den Fahrer nun das größtenteils serienmäßige Assistenzarsenal. Es reicht vom schreckhaften Spurführer über Tempo- und Totwinkelwarner bis zum Abstandstempomaten. Auch sonst staffiert Suzuki den S-Cross reichlich aus. Doch viel Ausstattung stattet ein Auto noch nicht mit Talenten aus.

Gönnen Sie sich Sparen

Suzuki S-Cross Hybrid
Achim Hartmann
Mit 6,5 l/100 km im Test liegt der Verbrauch auf einem Niveau, das zum geringen Temperament passt.

Die – um höflich zu bleiben – suche man besser nicht in Belangen des Fahrvergnügens. Die Lenkung deutet eine Ahnung von Rückmeldung und Präzision an, ohne dass sich beides im Rahmen eines Richtungswechsels je in den Vordergrund drängte. Stattdessen charakterisiert eillose Sicherheit die Kurverei, wobei zumindest die deutliche Seitenneigung den Eindruck von Rasanz aufkeimen lässt.

Dass es gemütlich vorangeht, liegt am Fahrwerk, das selbst gröbere Unebenheiten mit Geschick abzufedern und -dämpfen vermag, und am Vollhybrid. Seit dem letzten Sommer bereichert er mit seiner Gelassenheit den Antriebsreigen. Bei ihm verbandeln sich der 1,5-Liter-Saugbenziner, die 24,6 kW starke E-Maschine und das automatisierte Sechsganggetriebe zu einem 116 PS starken und durchaus effizienten Antrieb. Mit den knappen, durch Rekuperation gewonnenen und in einem Lithium-Ionen-Akku zwischengespeicherten Energiereserven fährt der S-Cross bei sachter Last oft und locker ein paar hundert Meter elektrisch. Auf der Autobahn boostet er tapfer mit, was dem durchsetzungsschwachen Benziner hohe Drehzahlen erspart. Für eine automatisierte Box schaltet das Getriebe treffsicher und ruckarm. Und mit 6,5 l/100 km im Test liegt der Verbrauch auf einem Niveau, das zum geringen Temperament passt.

Womit alles ganz in Ordnung sein könnte. Doch Suzuki würde einem die Topversion des S-Cross für 39.040 Euro überlassen – ein Preis, den wir höflich als etwas hoch empfinden.

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Fazit

Man käme aus mit der Selbstgenügsamkeit des S-Cross bei Handling, Tempo, Innenraumanmutung und Platzangebot. Andere bieten jedoch viel höhere und auch mehr Qualitäten fürs viele Geld.

Technische Daten
Suzuki S-Cross 1.5 Dualjet Hybrid ALLGRIP Comfort+
Grundpreis39.040 €
Außenmaße4300 x 1785 x 1580 mm
Kofferraumvolumen430 l
Hubraum / Motor1462 cm³ / 4-Zylinder
Leistung75 kW / 102 PS bei 6000 U/min
Höchstgeschwindigkeit175 km/h
0-100 km/h13,4 s
Testverbrauch6,5 l/100 km