Suzuki Swift Sport
Agiler Kleinwagen als Mildhybrid

Im sportlichen Kleinwagen Suzuki Swift Sport steckt nun ein 48-V-Mildhybrid-System. Reduziert es den Verbrauch? Erhöht es den Fahrspaß?

Suzuki Swift Sport 1.4 Boosterjet Hybrid, Exterieur
Foto: Achim Hartmann

Ja, moderne Kleinwagen werden immer geräumiger, wertiger, erwachsener. Diese Forderungen scheinen so ziemlich in jedem Lastenheft für ein neues Modell zu stehen – außer bei ihm hier. Der Suzuki Swift Sport kontert das stetige Wachstum mit würziger Kürze und begnügt sich in der Länge mit 3,89 Metern, was sich natürlich im engen Fond und im bescheidenen Ladevolumen (265 bis 947 Liter) niederschlägt. Klassentypisch sind hingegen das viele Hartplastik und der Fussel-Teppich innen, denn in diesem Segment wird noch auf jeden Cent geschaut.

Unsere Highlights

Und hier liegt schon die Krux des neuen Swift Sport: Das Mildhybrid-System macht ihn satte 1.800 Euro teurer. Zwar gibt es weiterhin eine erwachsene Serienausstattung mit Klimaautomatik, Sitzheizung, Navigation, Apple CarPlay, Android Auto und Fahrassistenz, aber preislich bewegt er sich schon fast im Umfeld der deutlich potenteren Konkurrenten VW Polo GTI oder Ford Fiesta ST.

Suzuki Swift Sport 1.4 Boosterjet Hybrid, Exterieur
Achim Hartmann
Der drehmomentstarke Motor zerrt kräftig an der ungesperrten Vorderachse.

Während letzterer seine Reife zugunsten beschwingter Kurvenpartys gern hintanstellt, vertritt der Polo eher eine gesetzte Vollkasko-Mentalität, frei nach dem Motto "Haftpflicht statt Haftungsabriss". Die Chance für den Swift? Durchaus, denn bei Bedarf lässt er sich gern zum Spielen animieren. Trotz 50 hybridbedingter Zusatzkilos liegt das Gewicht bei erfrischenden 1.015 Kilogramm (ohne Fahrer). So lenkt er linear, aber zackig ein, neigt sich sorglos in die Federn und wirft bei Gaslupfern fröhlich das Heck dem Lenkbefehl hinterher.

Sparsamer statt spaßärmer

Die Integralsitze stützen beim Kurvenwuseln hervorragend, doch beim Update ging die Leistung von 140 auf 129 PS zurück, während das maximale Drehmoment und sein Wirkungsfenster zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehungen unverändert blieben. Kein Grund zur Sorge, denn trotz der ausgebüxten Pferde beschleunigt das gelbe Spielkind mit dem kurzwegig durch die Gassen ploppenden Sechsganggetriebe 0,2 Sekunden schneller von 0 auf 100 km/h als der im letzten Jahr gemessene Vorgänger. Erst bis 140 km/h kostet die reduzierte Spitzenleistung 0,6 s.

Der Motor war eh immer einer, der lieber Drehmoment bei mittleren Drehzahlen pumpt, als im Drehzahlexzess zu leben. Positiv: Das Mildhybrid-System knapst 0,8 Liter vom Testverbrauch ab, und mit der deutlichen Rekuperation beim Gaswegnehmen kann man sich schnell arrangieren. So liefert die gelungene Hybridisierung ein pragmatisches Kaufargument für den Swift Sport. Ansonsten bleibt er ganz der jung gebliebene Alte – zum Glück.

Fazit

Das Mildhybrid-System macht, was es soll: Es mindert den Benzinverbrauch, nicht aber die Agilität des unverändert wuseligen Swift Sport. Allerdings geht die Technik ziemlich ins Geld.