Über großgeratene Nieren an der Front einiger BMW-Modelle haben wir schon oft gesprochen – auch mit den Verantwortlichen in München. Der Design-Sprung für ein Auto, das auch in 10 Jahren noch modern und extravagant aussehen soll, muss groß und mutig genug sein, erklärte uns da BMW-Designchef Domagoj Dukec. Eine Aussage, mit der sich die Tuner von Adro offenbar nicht zufriedenstellen lassen, denn die US-Firma hat nun ein neues Bodykit für M3 und M4 vorgestellt, das den sportlichen Boliden ein neues Gesicht verpasst, in dessen Zentrum eine um zehn Prozent geschrumpfte Niere prangt. Pikant: Ausgerechnet ein ehemaliger Designer von Konkurrent Mercedes hat das Bodykit entworfen.
Kompatibel mit der Serien-Sensorik
Das Facelift vom Tuner beschränkt sich aber nicht darauf, die Nieren-Öffnung zu verkleinern, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht den Anschein haben mag. Tatsächlich hat Adro eine komplett neue Frontpartie im Angebot, die mehrheitlich aus Carbon gefertigt ist und sich dabei eng an der Linienführung des Originals orientiert. Der obere Rand der Nieren, die der Tuner abflacht und weiter auseinander rückt, verläuft auf Höhe der inneren Scheinwerfer-Einzüge. Nach unten runden ein größerer Lüftungsschlitz und eine Frontspoilerlippe den überarbeiteten Look ab. Trotz der Änderungen bleiben die originalen Aufnahmepunkte bestehen und auch die Serien-Sensorik ist laut Adro mit der Tuning-Front kompatibel.
Die Vorderseite ist das jüngste Projekt der Tuner. Seitenschweller, Heckdiffusor und ein Carbon-Flügel waren bereits im Programm und sind es weiterhin. Alle Teile sind auch einzeln für den Standard-M4, sowie das Competition- und CSL-Modell erhältlich. Wer einen M3 in der Garage hat, kann die Standard- und die Competition-Version umgestalten lassen. Seine offizielle Premiere hat das nun komplettierte Bodykit auf der Tuning-Messe SEMA in Las Vegas (1. November bis 5. November) gefeiert. Ab sofort nimmt Adro Vorbestellungen entgegen. Die neue Front gibt es ab 3.500 Dollar (3.538 Euro), für die Spoilerlippe sind weitere 800 Dollar (808 Euro) fällig. Ein Problem kann allerdings auch das Bodykit nicht lösen – zumindest, wenn es an deutschen Fahrzeugen angebracht werden soll. Sobald ein Nummernschild die Front durchkreuzt, ist der sportliche Look empfindlich gestört.
Fazit
Mit Adro hat sich ein weiterer Tuner der kontrovers diskutierten BMW-Front von M3 und M4 angenommen. Die US-Firma verkleinert die Niere, vergrößert den unteren Lüftungsschlitz und packt eine Spoilerlippe mit dazu. Das stimmige Bodykit feierte seine Premiere auf der Tuning-Messe SEMA Anfang November 2022 und ist jetzt bestellbar.