Ford-Tuner auf der SEMA 2019
Ranger steht in Las Vegas im Fokus

Zahlreiche Tuner zeigen auf der Tuning-Messe SEMA in Las Vegas Offroad-Umbauten des kleinen Ford-Pickups. Aber auch der Transit kommt in Las Vegas zu seinem Tuning-Recht.

Hellwig Ford Ranger
Foto: Ford Motor Company

Ein besonders eindrucksvolles Exemplar stellt die hauseigene Tuning-Schmiede auf die Räder. Der Ranger von Ford Performance Parts zieht vor allem mit seinem Karosseriedekor, das an die lange Geschichte des Automobilherstellers erinnert, die Blicke auf sich. Aus den eigenen Zubehörregalen stammen die Felgen mit All Terrain-Reifen von BF Goodrich und die vorne angebrachten Zusatzleuchten. Generell macht dieser Ford Ranger mit Unterbodenlicht sowie Lichtbalken auf den Stoßstangen und LED-Leuchtwürfeln in den Öffnungen der Nebelschlussleuchte die Nacht zum Tag. Das Höherlegungs-Kit aus dem Hause Fox hat Ford Performance noch einmal feingetunt. Hinzu kommen die Seilwinde aus dem Hause Warn an der Frontstoßstange sowie ein Aufbewahrungssystem samt Kühl- und Gefrierschrank für die Ladefläche, über das sich ein Dachzelt aus dem Hause Tepui stülpt.

Unsere Highlights

Outdoor-Mobil mit Solaranlage

Ein ähnliches Konzept verfolgt der Ford Ranger vom Fahrwerksspezialisten Hellwig, der per Höherlegungskit sogar neun Zentimeter weiter vom Untergrund entfernt ist als das Serienmodell. Hier sind die 17-Zoll-Felgen mit Offroad-Reifen des Typs Falken Wildpeak ummantelt, während der Pritschenwagen auch mit seinen neuen Stoßstangen und Kotflügelverbreiterungen sowie Zusatzleuchten den Harten markiert. Der neue Auspuff ab Kat stammt von Ford Performance, eine zusätzliche Abdeckung schützt das Differenzial vor Beschädigungen. Auch auf der Ladefläche dieses Ranger findet wieder ein Tepui-Zelt Platz – und zudem ein Herd, diverse Erste-Hilfe- und Pannensets sowie eine Anlage, die den zum Campen nötigen Solarstrom liefert.

Ford Performance Parts Ford Ranger
Ford Motor Company
Dieser hübsch mit historischen Motiven dekorierte stammt von Ford Performance Parts.

RTR Vehicles kümmert sich bereits intensiv um den Mustang und den F-150 – und zeigt auf der SEMA erstmals, was es mit dem Ford Ranger vorhat. Dieser nutzt das von Ford Performance abgestimmt Zwei-Zoll-Höherlegungsfahrwerk von Fox und steckt hauseigene Felgen samt Nitto Ridge Grappler-Reifen unter die selbst designten Kotflügel. Die für RTR so charakteristischen Zusatzleuchten seitlich am Kühlergrill präsentiert natürlich auch der Ford Ranger, genau wie die LED-Streifen mittig im Grill und die Flutlichter auf dem Dach. Weitere Eigenheiten sind der Luftansaug-Schnorchel, die Trittbretter am Fahrerhaus und die Seilwinde. Auch bei diesem Modell befindet sich ein Zelt über der Ladefläche (diesmal das Skyrise aus dem Hause Yakima). An den Ladebordwänden installiert RTR Halterungen für Snowboards.

Viel Platz auf und über der Ladefläche

Yakima, der Spezialist für Gepäckträger und Auto-Outdoor-Zubehör aller Art, stellt auf der SEMA einen eigenen Ford Ranger aus. Die Gestelle für die Ladeflächen, mit denen sich Kajaks, Fahrräder und Dachgepäckträger transportieren lassen, sind in den USA auch über Fords normales Zubehörprogramm erhältlich. Das Fox-Fahrwerk mit Ford-Feinschliff kennen wie ebenso von anderen Ausstellungsstücken wie die Differenzial-Abdeckung, den Nach-Kat-Auspuff und die BFGoodrich-Offroad-Reifen, die auf Recoil-Felgen der Marke Fuel aufgezogen sind. Stoßstangen und Trittbretter stammen vom Spezialisten RPG, die Zusatzbeleuchtung aus dem Hause Rigid und die Seilwinde von Warn.

Yakima Ford Ranger
Ford Motor Company
Der Ford Ranger von Yakima schleppt dank seines Gestells über der Ladefläche allerlei Sportgeräte weg.

Auch der Ford Ranger von Advanced Accessory Concepts sieht ziemlich geländegängig aus. Kein Wunder angesichts der Neun-Zentimeter-Höherlegung und neuen Stoßfängern, Unterfahrschutz-Elementen, Schwellerschutz-Rohren und der Differenzial-Abdeckung von Ford Performance. Die Ladefläche hat Advanced Accessory Concepts komplett verkleidet. Im Heckabteil befindet sich ein Vorzelt nebst Kühlschrank.

Ford Ranger im Nascar-Stil

Eine ganz andere Richtung schlagen Neil und Collin Tjin ein. Das Vater-Sohn-Gespann betreibt die Firma Tjin Edition und verwandelt den Ford Ranger in einen Sport-Pickup, der so direkt auf's Nascar-Oval abbiegen könnte. Für den Motorsport-Look sorgen Kotflügelverbreiterungen und Kühlergrill von RTR, Nebelscheinwerfer von Rigid und eine Ladeflächenabdeckung, die abnehmbar ist und dann einen Blick auf die mit Holz und Edelstahl ausgekleidete sowie illuminierte Pritsche gibt. Die extreme Tieferlegung um 20 (vorne) beziehungsweise 23 Zentimeter (hinten) verantwortet ein Luftfahrwerk. Entsprechend eng kuscheln sich die dreiteiligen 20-Zöller von JR Wheels samt Falken-Reifen an die Radläufe. Hinter den Rädern sitzt eine Bear-Bremsanlage, die vorne und hinten jeweils mit 160-Zentimeter-Scheiben und Sechskolben-Sätteln arbeitet. Aus dem 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner kitzeln Vater und Sohn Tjin dank Roush-Einlasssystem, Ford-Performance-Auspuff ab Kat und RPG-Ladeluftkühler ein paar Extra-PS. Aufgrund der Recaro Sportster CS-Sitze samt Sechspunkt-Gurten verschwindet der Nutzfahrzeug-Charme auch aus dem Innenraum des Ford Ranger.

Tjin Edition Ford Ranger
Ford Motor Company
Ein Pickup-Truck aus der entsprechenden Nascar-Klasse? Nein, der Ford Ranger von Tjin Edition.

Ähnliches strebt SpeedVegas mit seinem Ford Transit an. Der Motorsport-Look für den Lieferwagen kommt nicht von ungefähr, schließlich wird er von den Betreibern einer Rennstrecken-Erlebniswelt in der Zocker-Metropole verantwortet. Mit dem allradgetriebenen und um knapp 13 Zentimeter tiefergelegten Zwölfsitzer sollen künftig deren Gäste durch Nevada kutschiert werden. Damit der Bus dabei kein Verkehrshindernis darstellt, kommen Felgen von Weld, optimierte Bremsen von Brembo und Reifen sowie Sitze von Momo zum Einsatz.

Ford Transit mit Kettenantrieb

Kenner des Offroad-Racings dürften den Namen Christopher Polvoorde schon einmal gehört haben. Der erste 19-Jährige heizt mit umgebauten Ford-Pickups über Strecken aller Art und zeigt mit seinem Ford Transit auf der SEMA das ultimative Offroad-Vehikel. Anstelle der Räder treibt dessen Motor vier Ketten an; passend dazu gibt es eine Warn-Seilwinde an der Frontschürze und eine „superhelle“ LED-Beleuchtung. Weil dieser Panzer-Transit Wohnmobil und Garage in einem ist, bietet er nicht nur Platz für vier Personen und Anschlüsse für Wasser, Wärme, Klimaanlage und Solarstrom. Außerdem finden Mountainbikes, Snowboards, Kajaks und Angelruten an den entsprechenden Halterungen am und im Lieferwagen Platz. Stiefel und Handschuhe lassen sich am entsprechenden Heizer wärmen, während das Soundsystem von Kicker die musikalische Untermalung liefert.

Umfrage
Was halten Sie von getunten Pickups?
2025 Mal abgestimmt
Coole Sache. Solche Autos sind die perfekten Expeditionsmobile.Nicht mein Fall. Die Dinger tun doch nur so extrem.

Fazit

Der Ford Ranger scheint in der US-Tuningszene gerade ziemlich angesagt zu sein. Andererseits fallen den einschlägigen Tunern anscheinend nur ziemlich ähnliche Dinge zum Einstiegs-Pickup des US-Herstellers ein. Wer die Unterschiede im Detail entdecken will, muss sich die aufgemotzten Pritschenwagen wohl vor Ort in Las Vegas anschauen.