Hennessey Exorcist auf Basis Chevrolet Camaro ZL1
1.014 PS stark und zum Ende limitiert

Besonders starke Camaros heißen bei Hennessey Exorcist. Zum Produktionsende des Camaro legt der Tuner von seiner 1.014 PS starken Version eine Final Edition auf.

Hennessey Exorcist Chevrolet Camaro ZL1 Final Edition
Foto: Hennessey

Mai 1991: Ein gewisser John Hennessey taucht mit einem leistungsgesteigerten Mitsubishi 3000 GT VR4 bei mehreren Motorsport-Veranstaltungen im Westen der USA auf. Die Erwartungen sind klein – unter anderem deshalb, weil der Texaner mit seinem japanischen Coupé auf eigener Achse anzureisen pflegt. Trotzdem stellen sich Erfolge ein, weshalb Hennessey den Entschluss fasst, zum professionellen Auto-Tuner zu werden. In einer angemieteten Garage und mit nur einem Angestellten startet er sein Unternehmen.

Unsere Highlights

Die damalige Spezialität der Firma Hennessey Performance Engineering: Turbo-Umbauten sowie Modifikationen an Luftansaugung und auf der Abgasseite. Doch die Wahl der Basisfahrzeuge war damals eine andere als heutzutage: Ging es anfangs um japanische Sportwagen wie den erwähnten Mitsubishi 3000 GT (und dessen US-Ableger Dodge Stealth), Toyota Supra oder Mazda RX-7, hat es Hennessey inzwischen vor allem auf performante US Cars abgesehen. Weshalb die Wahl des Chevrolet Camaro ZL1 als Basis für das nicht umsonst "Exorcist" getaufte Power-Coupé logisch erschien.

Jubiläumsmodell mit drei Besonderheiten

Zum 30-Jahres-Jubiläum 2021 legte Hennessey Performance den Exorcist in der 30th Anniversary Edition auf, die mit mehreren Besonderheiten aufwartete. Die vorderen Kotflügel wiesen spezielle Logos auf, welche die normalen Exorcist-Grafiken ergänzen und den Sonderstatus des Editionsmodells benennen. Obendrein erhielt jedes Jubiläums-Exemplar eine Plakette mit der jeweiligen Seriennummer.

Höchst fraglich ist jedoch, ob der Exorcist dem Camaro ZL1 den Teufel tatsächlich austreibt oder ob er ihn erst recht entfesselt. Die Daten sprechen für Letzteres. Das Serienauto leistet 659 PS, liefert maximal 881 Newtonmeter und beschleunigt in 3,5 Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h). Die Werte des Hennessey-Pendants: 1.014 PS, höchstens 1.310 Newtonmeter und null auf 60 mph in 2,1 Sekunden. Für die Viertelmeile prognostiziert der Tuner eine Zeit von 9,57 Sekunden, wobei am Zielstrich ein Tempo von 237 km/h anliegen soll. Als Topspeed werden 349 km/h in Aussicht gestellt.

Neuer Kompressor – und vieles mehr

Beim Motor-Tuning besinnt sich Hennessey auf seine ursprünglichen Stärken – aber nicht nur. Den Serien-Kompressor tauscht der Tuner ebenso aus wie das Ansaugsystem und die Nockenwelle. Die Zylinderköpfe passt die Truppe aus dem Städtchen Sealy genauso an wie das Kraftstoffsystem, die Ein- und Auslassventile samt deren Federn sowie die Stößel und Stößelstangen. Nachdem auch noch aufgerüstete Wärmetauscher eingezogen sind, stimmt eine neu kalibrierte Motorsteuerung alle neuen und verbliebenen Komponenten aufeinander ab. Auf der Auslassseite sorgen neue Katalysatoren und andere Edelstahl-Krümmer für einen erhöhten Durchsatz.

07/2021, Hennessey Exorcist 30th Anniversary Edition auf Basis Chevrolet Camaro
Hennessey Performance
Aus dem 6,2-Liter-Kompressor-V8 quetscht Hennessey satte 1.014 PS und 1.310 Newtonmeter.

"Unser 30th Anniversary Exorcist vereint alles, was wir wissen, in einem wilden Supersportwagen", sagte Firmengründer John Hennessey seinerzeit über das Jubiläumsmodell. Da umfassende Interieur-Umbauten nicht zu den Spezialitäten seiner Firma gehören, mussten hier hauseigene Fußmatten als Unterscheidungsmerkmal zum Serienauto reichen. Die Texaner boten den Exorcist in der 30th Anniversary Edition sowohl als Coupé als auch als Cabrio und entweder mit Schaltgetriebe oder Automatik an. Der Basispreis lag damals bei 135.000 Dollar (aktuell umgerechnet etwa 126.000 Euro).

Mit Handschaltung für 160.000 Dollar

Mit 160.000 Dollar (gut 149.000 Euro) deutlich teurer ist ein Exemplar auf Basis des 2023er Camaro ZL1, das Hennessey im März 2023 zum Verkauf angeboten hat. Dieser Exorcist trägt die Lackierung "Rapid Blue" und überträgt mit seinem manuellen Sechs-Gang-Getriebe dem Fahrer oder der Fahrerin die Verantwortung, mit den richtigen Schaltzeitpunkten das monströse Drehmoment optimal zu nutzen. Innen verfügt das Auto über die werksseitig installierte Leder/Alcantara-Ausstattung. Im Motorraum gibt es zudem eine Plakette mit der Seriennummer.

Final Edition zum Camaro-Ende

Noch nicht mit einem Preisschild versehen ist die Final Edition des Camaro ZL1 Exorcist, die Hennessey zum Bauende des Camaro auflegt. Gefertigt werden davon nur 57 Exemplare. Der Tuner nimmt damit Bezug auf die 57 Jahre, die der Camaro in Produktion war. Auf der Antriebsseite bleibt es unverändert beim 1.014-PS-Kraftwerk. Dessen Motorraum ziert allerdings eine neue Plakette mit der Seriennummer der Sonderedition. Entsprechende Grafiken finden sich auch an den vorderen Kotflügeln.

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Fazit

Hennessey hat mit dem Exorcist auf Basis des Camaro ZL1 ein besonders starkes Tuning-Exemplar im Programm. Zum Produktionsende des Camaro bei GM legt Hennessey eine Final Edition des Exorcist auf. Die leistet zwar auch nur 1.014 PS, dafür werden davon aber nur 57 Einheiten gebaut. Doch wer glaubt, dabei handelt es sich um den heftigsten in Texas vollzogenen Camaro-Umbau, sieht sich von den Texanern eines Besseren belehrt: Der Hennessey Resurrection bietet sogar 1.217 PS und bis zu 1.356 Newtonmeter auf.

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