ADAC testet Bremsen aus dem Zubehör am Golf VII
Originalteile verschleißen schneller

Der ADAC hat Bremsen vom Hersteller und aus dem Zubehörhandel an einem Golf VII getestet. Die teuren Originalteile landen dabei nicht auf dem ersten Platz.

Bremsen Test ADAC 2021 Golf
Foto: ams / Patrick Lang

Wenn Sie sicherheitsrelevante Teile auf dem Zubehörmarkt kaufen, dann ist ein reiner Preis-Vergleich für die Kaufentscheidung nicht die richtige Grundlage. Natürlich sind teure Teile nicht automatisch besser, gleichzeitig sind günstige Teile nicht unbedingt genauso gut wie Markenprodukte. Kein Problem, dafür gibt es ja Institutionen, die Produkte vollumfänglich testen. Der ADAC hat sich sechs Bremsen (Scheiben und Sättel) zur Brust genommen und diese am Beispiel eines VW Golf VII getestet. Darunter waren neben dem Original-Ersatzteil auch zwei Sportbremsen von Brembo und Zimmermann, eine bremsstaubreduzierende Bremse von ATE, eine günstige Markenbremse von Bosch und eine Low-Budget-Bremse von Ridex. Den preislichen Rahmen umspannen die VW-Bremse für 432 Euro und das günstige Ridex-Produkt für 100 Euro.

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Verglichen wurde nach Sicherheit, Lebensdauer und Umweltaspekten. Zwei unterschiedliche Bremszyklen hat der ADAC durchgespielt und dabei die Bremsleistung und den Verschleiß ermittelt. Die für Europa gültige Norm UN-R-90 erfüllen alle Produkte im Testfeld. So lässt sich auch erklären, dass die schlechteste Bremsleistung nur einen Meter hinter dem Bestwert liegt.

ADAC Bremsen Test 2021
ADAC
Den ersten Platz sichert sich die Bremse von ATE vor dem Originalteil von Volkswagen.

ATE landet vor VW

Die Gesamtnoten bewegen sich zwischen 1,7 und 3,5. Den ersten Platz erlangt im Test die Bremse von ATE für 250 Euro. Zwar übertreffen die Originalteile von VW den Zubehör-Kandidaten bei den Bremswerten, doch der sehr geringe Verschleiß sichert ATE am Ende den obersten Platz auf dem Podest. Hier patzt Volkswagen ganz ordentlich, was den Fahrer in der Konsequenz häufiger in die Werkstatt holen wird. Die höchste Bremsleistung erreichen auf dem Prüfstand die Teile von Bembo, der Vorteil wird allerdings durch den temerpaturbedingten Abfall des Reibverhaltens (Fading) verspielt.

Die Bosch-Bremse stellt mit ihren ordentlichen Werten eine gute Alternative für alle preissensitiven Fahrer dar, die selten in starkem Gefälle oder mit hoher Beladung unterwegs sind. Das Schlusslicht von Ridex enttäuscht dagegen bei Bremsleistung und Fading und kann lediglich mit geringem Verschleiß und Staubemissionen punkten. Ergebnis: Gerade noch befriedigend.

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Fazit

Ein Blick auf die Produkte aus dem Nachrüst-Markt kann bares Geld sparen ohne Performance-Einbußen zu bedeuten. Bei Bremsen lohnt neben der Verzögerungsleistung auch die Betrachtung der Verschleißerscheinungen. Logisch: Je häufiger gewechselt werden muss, desto höher fallen mittelfristig die Kosten aus.