Neue Ford-Elektro-Strategie​
​Aus für Ford Fiesta, S-Max und Galaxy

Ford stellt die Weichen für die Elektrozukunft und stellt nach 47 Jahren ersatzlos den Ford Fiesta ein. Dazu nimmt der Autobauer auch den S-Max und den Galaxy vom Markt. Hier die Details.

Ford Galaxy S-Max Fiesta Produktion Ende 2022 Collage
Foto: Ford / Patrick Lang

Der Ford Fiesta läuft inklusive des ST-Modelles zum Ende Juni 2023 im Werk Köln aus. Bis zu diesem Zeitpunkt fertigt Ford nur noch den Fünftürer. Bestellte Modelle sind bereits gefertigt und an die Kunden ausgeliefert. Die Bestellungen für das Modell sind noch bis zur "Erfüllung des Produktionsvolumens", so Ford, weiterhin offen.

Neben der Einstellung des Ford Fiesta endet in Köln auch die Produktion von Verbrennungsmotoren. Der 1,0-Liter-Benziner, der in Ford für andere Standorte vom Band rollt, fertigt künftig das Motorenwerk Craiova in Rumänien.

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S-Max und Galaxy auch am Ende

Der neuen Elektrostrategie fallen auch die beiden Vans S-Max und Galaxy zum Opfer. Hier endet die Produktion im spanischen Valencia im Frühjahr 2023. Die Oderbücher sind für beide Modell bereits geschlossen, die bestellten Fahrzeuge reichen nach Angaben von Ford bis zum Produktionsende. Das Aus für die Vans begründet Ford auch mit einer sich veränderten Kundennachfrage. 2021 wurden in Europa 4.700 Galaxy und 7.400 S-Max abgesetzt. Im ersten Halbjahr 2022 wurden in Deutschland noch 1.345 S-Max und 804 Galaxy zugelassen. Das Segment der Vans ist hierzulande auf einem absteigenden Ast, nur noch zehn Modelle sind gelistet – Marktführer ist die V-Klasse von Mercedes.

Auch der Fiesta hatte zuletzt in Deutschland einen schweren Stand. 6.716 Modelle wurden im ersten Halbjahr 2022 noch abgesetzt, der Opel Corsa steht da mit rund 24.000 Modellen an der Spitze. Die erste Generation des Fiesta wurde 1976 eingeführt, zirka 18,2 Millionen Modelle weltweit in 13 Ländern gebaut.

Und wie geht es nun mit Ford weiter?

Bis 2024 legen die Kölner vier neue rein elektrische Nutzfahrzeuge auf. Den Fiesta beerbt ein mittelgroßer sportlicher Crossover (CX43) mit fünf Sitzplätzen. Das Modell läuft dann ab 2023 im "Cologne Electrification Center" (CEC) vom Band – das CEC entsteht derzeit auf dem Kölner-Werksgelände. Das Crossover-Modell basiert auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen – Ford ist der erste konzernfremde Hersteller, der diese Plattform nutzt.

Als zweites Modell folgt 2024 ein weiterer Crossover ebenfalls auf MEB-Plattform – beide Crossover sind quasi die Pendants zu VW ID.3 und ID.4. Das EV-Portfolio ergänzt der elektrische Ford Puma ebenfalls ab 2024, der jedoch im rumänischen Werk in Craiova vom Band rollen wird und auf der Global-B-Plattform basiert. Der konventionell angetrieben Puma, sowie Kuga und Kuga PHEV bleiben im Programm.

Bis 2026 sollen mehr als 600.000 Elektrofahrzeuge in Europa abgesetzt werden. Ab 2030 bietet Ford dann nur noch Elektro-Autos. Entsprechend läuft nach 2026 im spanischen Valencia ein weiteres Elektromodell auf einer eigenen Plattform vom Band. Gerüchten zufolge könnte es sich hier um einen kleinere Ford Mach-E handeln.

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Fazit

Ford macht sich bereit für die Elektromobilität und stellt den Fiesta sowie den Galaxy und den S-Max ersatzlos ein. Das Van-Segment hat in Europa kaum noch Bedeutung, die Absatzzahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Ebenso sieht es beim Fiesta aus, der in Köln Elektromodellen weichen muss. Hier hat Ford einen klaren Plan: Bis 2030 gibt es in Europa nur noch Elektromodelle im Angebot. Bis dahin dürfen Puma und Kuga weiterleben – und erhalten noch drei Elektro-Pkw als Familienzuwachs.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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