Batteriezellenfertigung
Varta baut für Automobilpartner

Der Batteriehersteller Varta wird ab Ende 2021 Batteriezellen für die Anwendung in der Automobilindustrie produzieren. Das bestätigte jetzt ein Unternehmenssprecher.

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Foto: Varta

Im August 2020 hatte Varta-Chef Herbert Schein im Interview mit dem Tagesspiegel noch erklärt, man sehe den Batteriehersteller auch gerüstet für die Anforderungen der Automobilindustrie. "Für die nächste Generation der E-Mobilität sind Ladezeit, hohe Leistung, hohe Energie und Langlebigkeit der Batterie die limitierenden Faktoren", sagte Varta-Vorstandsvorsitzender Herbert Schein der Tageszeitung. "Die Technologie, die wir heute entwickeln, könnte auch bei Anwendungen im Bereich der Elektromobilität Vorteile bieten. Wir freuen uns, wenn wir im Bereich Automotive eine Rolle spielen dürfen."

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Varta sei offen für Partnerschaften auch mit Autobauern, die bisher ihre Batteriezellen von den derzeit in diesem Bereich führenden Akkufertigern aus Asien beziehen.

Im März 2021 bestätigt der Batteriehersteller, man steige in die Produktion von Batterien für Elektroautos ein. Die neuartigen Zellen sollen zum Ende des Jahres am Varta-Stammsitz in Ellwangen auf einer Pilotlinie produziert werden. Die neue Batterie könnte vor allem bei Fahrzeugen im Premiumsegment zum Einsatz kommen, hieß es. Ein Autohersteller wurde aber nicht namentlich genannt. "Die Entwicklungen der neuen Lithium-Ionen-Zellen laufen hervorragend. Die Ergebnisse übertreffen unsere Erwartungen", erklärte Schein.

300 Millionen Euro Subventionen von Bund und Ländern

Varta hatte erst Ende Juni 2020 vom Bund und den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg Förderbescheide über insgesamt 300 Millionen Euro für Projekte rund um Batteriezellen erhalten. Die Subvention wurde von der EU-Kommission im Dezember 2019 genehmigt. Die Fördermittel kann Varta bis Ende 2024 abrufen. Das Unternehmen gehört auch der europäischen Industrieallianz an, die mit staatlicher Hilfe, den Rückstand auf die chinesischen Marktführer bei E-Batterien aufholen soll.

Die Fördergelder sollen beim Batteriehersteller in zwei Projekten an den Standorten Ellwangen und Nördlingen einfließen. Neben der Entwicklung der neuesten Generation kleinformatiger Lithium-Ionen Zellen mit höheren Energiedichten wird das Unternehmen den Schwerpunkt auf die Übertragung seiner Technologie auf größere Zellformate, etwa für Elektroautos, legen. Laut bayerischem Wirtschaftsministerium soll davon auch die bayerische Automobilindustrie profitieren. Die größeren Zellen sollen aber auch etwa in stationären Batteriespeichern oder Robotern eingesetzt werden können.

Fazit

Europa nimmt viel Geld in die Hand um in Sachen Batterietechnologie auf die Asiaten aufzuholen. Mit Varta schickt sich nun ein weiterer Player an staatlich unterstützt in die Aufholjagd einzusteigen.