Die Dienstwagen der Spitzenpolitiker (2022)
Kretschmann steigt auf EQS um

Diese Dienstwagen gibt es bei den deutschen Spitzenpolitikern. Viele davon sind elektrifiziert, doch es gibt auch großvolumige Verbrenner.

Mercedes EQS Annalena Baerbock Außenministerin Dienstwagen 2022
Foto: Mercedes / Nils Leon Brauer / Patrick Lang

Für Mercedes läuft es mit der neuen Bundesregierung ganz gut. Nachdem bereits der Kanzler wieder in einem Auto aus Stuttgart chauffiert wird (wir berichteten), hat nun auch Außenministerin Annalena Baerbock ein prestigeträchtiges Modell mit Stern bestellt. Die Grünen-Politikerin entschied sich für das Elektro-Flaggschiff EQS und tritt damit in die Fußstapfen der ehemaligen Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), die in der vergangenen Legislaturperiode einen EQC als Dienstwagen geordert hatte und damit den Bundes-Fuhrpark erstmalig um ein rein elektrisch angetriebenes Auto ergänzte.

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Olaf Scholz Bundeskanzler Deutschland Dienstwagen Mercedes S 680 Guard
Maximilian König / Mercedes / Patrick Lang
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist in einer gepanzerten Mercedes S-Klasse für 547.000 Euro unterwegs.

Die neue Umweltministerin Steffi Lemke (B90/Die Grünen) nutzt das Auto übrigens weiter. Auch der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (B90/Die Grünen), hat sich einen neuen Dienstwagen zugelegt. Im Heimatland von Mercedes fast schon Ehrensache, dass es einen Stern trägt. Wie Annalena Baerbock steigt auch Kretschmann künftig dienstlich in einen EQS 580 4Matic.

Mercedes EQS 580 4Matic Winfried Kretschmann Ministerpräsident Baden-Württemberg Britta Seeger
Mercedes / Patrick Lang
Mercedes-Vorstandsmitglied Britta Seeger übergibt Ministerpräsident Winfried Kretschmann seinen neuen Dienstwagen. Ein Mercedes EQS 580 4Matic.

Neue E-Modelle für die Grünen

Doch auch andere deutsche Premium-Fabrikate finden sich in der Minister-Flotte. So ist Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (B90/Die Grünen) mit einem Audi E-Tron unterwegs, während sich Parteikollegin und Familienministerin Anne Spiegel für einen neuen BMW i4 entschieden hat. Der ehemalige Grünen-Chef und jetzige Vizekanzler Robert Habeck durchbricht den Grünen-Trend und ist in einem der 14 BKA-Sonderschutzfahrzeuge unterwegs, zu denen auch das Auto von Olaf Scholz zählt. Aus Sicherheitsgründen sind die Autos dieser Extra-Flotte, auf die auch Finanzminister Christian Lindner zugreift, nicht genauer spezifiziert. Doch mit Blick auf die Fuhrpark-Mitglieder der Vergangenheit dürfte es sich dabei um die gepanzerten Varianten von BMW 760i, Audi A8 L und Mercedes S-Klasse handeln. Keinerlei Vermutungen lässt dagegen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) zu. Aus ihrem Amt wird auf strenge Geheimhaltung verwiesen, wie die Automobilwoche berichtet. Im letzten Kabinett unter Ex-Kanzlerin Angela Merkel waren zumindest die Staatssekretäre des Ministeriums für Verteidigung ausschließlich mit Diesel-Fahrzeugen (Audi A8 50 TDI Quattro und BMW 730Ld xDrive) unterwegs.

06/2021, BMW i4 eDrive40
BMW Group
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (B90/Die Grünen) fährt dienstlich BMW i4.

Unentschieden zeigt sich bislang Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), der aktuell offenbar noch vorliegende Angebote dreier deutscher Premiumhersteller prüft. Angesichts seines Ressorts dürfte die Wahl aber auch hier auf ein Elektroauto fallen. Luft nach oben hat er auf jeden Fall, denn unter seinem Vorgänger Andreas Scheuer (CSU) lag der durchschnittliche CO₂-Ausstoß der ministerialen Dienstfahrzeuge bei 242 Gramm pro Kilometer. Damals hatte man dort vorrangig auf die Hybrid-Versionen von Audi A8 und BMW 7er gesetzt. Nachdem die Auswahl an deutschen Vorzeige-E-Autos aktuell jedoch stetig zunimmt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Ampel-Koalition ihre Mitarbeiter vermehrt mit entsprechenden Vehikeln ausstattet.

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Fazit

Der Fuhrpark der neuen Ampel-Bundesregierung wird offenbar deutlich grüner als zuvor, was auch daran liegt, dass "Die Grünen" mit von der Partie sind. Mit dem Audi E-Tron, dem BMW i4 und dem Mercedes EQS stromern gleich drei neue aktuelle E-Autos in die Flotte.