3-Millionen-Euro-Sportwagen geschrottet
Tunnelwand-Ping-Pong im Ferrari F40

Am Sonntag (21.4.2024) um 8 Uhr hat ein 24-Jähriger einen Ferrari F40 im Engelbergtunnel auf der Autobahn A81 von Heilbronn in Richtung Stuttgart geschrottet.

Nach einem Bericht der Polizei kam der Supersportwagen aus bisher unbekannter Ursache ins Schleudern und prallte zunächst gegen die linke und dann gegen die rechte Tunnelwand. Ein Polizeisprecher: "Derzeit ist nicht bekannt, ob dies an einem technischen Defekt oder überhöhter Geschwindigkeit gelegen hat." Der Fahrer wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, blieb jedoch unverletzt. Für die Unfallaufnahme sowie die Bergung des nicht mehr fahrbereiten Sportwagens und die Reinigung der Fahrbahn musste die rechte und mittlere Fahrspur bis 10:30 Uhr komplett gesperrt werden.

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F40-Crash mit hohem Sachschaden

Der Ferrari F40 aus dem April 1990 mit einem Tachostand von 21.000 Kilometern stand bei Mobile.de zu einem Preis von 2.995.000 Euro zum Verkauf – die Anzeige wurde unterdessen zurückgezogen. Das Modell wurde durch die Mechatronik GmbH in Pleidelsheim, einem Unternehmen für Restaurierung, Wartung und Reparatur klassischer Fahrzeuge, angeboten. Nach Angaben der Polizei entstand ein Sachschaden in Höhe von "mehreren Hunderttausend Euro". Gegenüber auto-motor-und-sport.de teilte Mechatronik am Dienstag (23.4.2024) mit, dass man "noch keine Angaben zur Schadenshöhe machen" könne. "Hierfür würden wir auf die Experten vom Hersteller zurückgreifen. Aktuell sieht der Schaden allerdings überschaubar aus, wir gehen größtenteils von Karosserieschäden aus. Felgen und Fahrwerk wurden aber auch stellenweise in Mitleidenschaft gezogen. Alles in allem aber immer noch Glück im Unglück", so der Sprecher Pascal Stephan.

2013 gab es bereits einen Unfall mit einem Mechatronik-Kundenfahrzeug. Damals hatte ein Fahrer auf einer Probefahrt kurz vor der Kundenübergabe die Kontrolle über einen Mercedes 300 SL Flügeltürer verloren und sich mit dem Modell überschlagen – der Fahrer blieb unverletzt. Damals kündigte das Unternehmen an, für seine Mitarbeiter professionelle Fahrerlehrgänge anzubieten.

Der Fahrer des Ferrari F40, ein langjähriger Mitarbeiter, hat nach Darstellung des Unternehmens "mehrere Fahrtechnikkurse durchlaufen" und sei "qualifiziert, dieses Modell zu bewegen", so Stephan. Man könne indes zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht davon ausgehen, dass es sich um einen Fahrfehler gehandelt habe. "An dieser Stelle möchten wir betonen, dass wir zu unserem Mitarbeiter stehen. Wie beim Fußball sind wir ein Team und Fehler können passieren, ich denke, das ist menschlich, wenn auch in diesem Fall kostspielig. Nichtsdestotrotz werden wir den Unfallhergang genau analysieren und nehmen den Vorfall nicht auf die leichte Schulter", sagte Stephan gegenüber auto-motor-und-sport.de.

Der Ferrari F40 sollte auf dem Mechatronik-Stand zur Saisoneröffnung in der Motorworld in Böblingen gezeigt werden. Es gab keinen konkreten Kundentermin oder gar eine Kaufzusage für dieses Fahrzeug.

Ferrari F40 letzte Enzo-Entwicklung

Vom Ferrari F40 wurden insgesamt 1.315 Exemplare gebaut, unklar ist, wie viele Modelle es noch von dem Supersportler gibt, der zwischen 1987 und 1992 gebaut wurde. Die Bezeichnung bezieht sich auf das 40-Jahr-Jubiläum von Ferrari und Enzo Ferrari trieb die Entwicklung des Projekts 1986 voran. Es sollte das letzte Modell sein, das von Enzo Ferrari entwickelt wurde. Damals rund 440.000 D-Mark teuer, wurde der F40 in unterschiedlichen Versionen auf den Markt gebracht. Unter der Haube arbeitet ein 2,9-Liter großer V8-Biturbo mit 478 PS.

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Übrigens: Der Crash mit dem F40 war nicht der einzige Unfall mit einem Ferrari an diesem Wochenende. Am Freitag verlor im Leutenbachtunnel in Stuttgart ein 42-Jahre alter Fahrer beim Beschleunigen die Kontrolle über seinen Ferrari, wie die Stuttgarter Nachrichten berichten. Der nicht näher benannte Sportwagen brach aus und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Dabei touchierte er auf einer Länge von rund 100 Metern die Tunnelwand. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden betrug rund 120.000 Euro.

Fazit

Ein 24 Jahre alter Fahrer hat einen Ferrari F40 in einem Tunnel nahe Stuttgart geschrottet. Der Sachschaden wird auf mehrere Hunderttausend Euro beziffert. Der legendäre Supersportwagen sollte für rund drei Millionen Euro verkauft werden.

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