Ford Rückruf vom Rückruf
Takata-Airbags nicht oder falsch ersetzt

Über 250.000 Fahrzeuge müssen in den USA erneut in die Werkstätten. Gar nicht durchgeführte oder schlampige Arbeiten sorgen für Ärger bei Ford-Kunden und Geldstrafen bei Ford-Händlern.

Ford Mustang, Frontansicht
Foto: Guy Spangenberg

Möglicherweise sind Tausende von Ford-Besitzern (vorerst ausschließlich USA) aufgrund mangelhafter Airbag-Reparaturen gefährdet. Die Airbags können ohne Vorwarnung explodieren und Splitter auf die Fahrzeuginsassen geschleudert werden – oder sich aufgrund falscher Installation gar nicht entfalten.

Die Ford Motor Co. befindet sich in einer komplexen "Rückrufaktion einer Rückrufaktion", bei der über 250.000 Fahrzeuge erneut überprüft werden. Schlampige Arbeit und falsche Abrechnungen von Autohaus-Technikern beim Austausch der gefährlichen Takata-Airbags sollen laut der "Detroit Free Press" zu dieser Situation geführt haben. Die genaue Anzahl der nicht korrekt reparierten Fahrzeuge ist unklar, da weder die Fahrer noch Ford oder die National Highway Traffic Safety Administration dies genau wissen.

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Bei einigen Fahrzeugen sollen gar keine, bei anderen fehlerhafte Reparaturen durchgeführt worden sein. Vor 231.942 Ranger-Pick-ups aus dem Produktionszeitraum 13. Mai 2003 bis 2. Mai 2006 sollen nun über falsch installierte Airbags verfügen, die sich bei einem Unfall nicht entfalten. Weitere 41.600 Fahrzeuge verschiedener Modelle müssen erneut überprüft werden, da es mögliche Probleme bei der Reparatur gab. Laut "motor1" fallen darunter folgende Modelle: 2005 – 2014 Ford Mustang, 2005 – 2006 Ford GT, 2004 – 2011 Ford Ranger, 2006 – 2012 Ford Fusion, 2006 – 2012 Lincoln MKZ/Zephyr, 2006 – 2011 Mercury Milan, 2007 – 2010 Ford Edge und 2007 – 2010 Ford MKX.

Strafe: 10.000 Dollar pro Verstoß

Ein von der Free Press eingesehenes Ford-Dokument warnte die Händler vor Geldbußen in Höhe von 10.000 Dollar pro Verstoß. Die Händler berichteten der Zeitung, dass einige Händler Geldbußen in sechsstelliger Höhe zahlen mussten. Ein Händler, den die Detroit Free Press nicht namentlich nennt, um seine Beziehung zu Ford nicht zu gefährden, nannte es eine "Geldbeschaffungsmaßnahme", mit der ein Teil der massiven Rückrufkosten von Ford ausgeglichen werden soll.

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Fazit

Über 250.000 Fahrzeuge, darunter bestimmte Ford Ranger-Pickups und weitere verschiedene Modelle, müssen aufgrund von fehlerhaftem oder gar nicht durchgeführtem Takata-Airbag-Tausch erneut überprüft werden. Drohende Geldbußen für Händler von 10.000 Dollar pro Verstoß verdeutlichen die Schwere der Situation.

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