GTI-Treffen am Wörthersee
Reifnitz will nicht mehr

Die Gemeinde Maria Wörth wird kein GTI-Treffen mehr austragen. Die Österreicher setzen auf Klimaschutz statt Auto-Großevents.

Impressionen GTI-Treffen Wörthersee 2015
Foto: Thomas Gerhardt

Das erste GTI-Treffen am Wörthersee wurde 1982 ausgetragen. Damals noch mit rund 100 Fahrzeugen. Seitdem war Maria Wörth mit dem Ortsteil Reifnitz Austragungsort des GTI-Treffens. Jetzt hat die Gemeinde am Wörthersee das früher von Tausenden Autofahrern besuchte GTI-Treffen endgültig abgesagt.

Nachhaltigkeit hat keinen Platz für GTIs

Bereits in den vergangenen drei Jahren wurde das GTI-Treffen coronabedingt abgesagt. Dennoch pilgerten Tausende Fans mit ihren Autos an den See. Das inoffizielle Treffen sorgte regelmäßig für Ärger und verlangte viele Polizeieinsätze.

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Das GTI-Treffen hat Reinitz große Bekanntheit eingebracht, die 1.600 Seelen-Gemeinde aber gleichzeitig mit dem enormen Teilnehmeranstieg über die Jahre auch immer deutlicher die Grenzen des möglichen Wachstums und der Belastbarkeit der Gemeinde und der ganzen Region aufgezeigt.

Man habe sich mittlerweile auf allen Ebenen der Nachhaltigkeit verschrieben und werde in den nächsten Jahren keine konventionellen Automobil-Großevents mehr ausrichten, teilt die Gemeinde Maria Wörth in einer Presseaussendung mit. Im Zuge der Umsetzung des Transformationsprozess Reifnitz 2030 werden einige der bislang für Großevents genutzte Flächen einer neuen Bestimmung zugeführt und darauf neue Einrichtungen geschaffen. Das neue Motto lautet "Nachhaltig leben am See", dabei steht Klimaschutz über wirtschaftlichen Interessen.

Offen für neue Formate

Markus Perdacher, Bürgermeister von Maria Wörth, zeigt sich aber nach dem Rückzug der Gemeinde aus dem GTI-Treffen für künftige Entwicklungen offen: "Gerne prüfen wir auch in Zukunft Vorschläge und Ideen für Veranstaltungen in unserer Gemeinde, werden aber abwägen, inwieweit sie mit unseren Vorstellungen von sozialer und ökologischer Verträglichkeit übereinstimmen und hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen." Übrigens: Der Granit-GTI darf an seinem Standort in Reifnitz bleiben, das bestätigte Perdacher auf Anfrage von auto-motor-und-sport.de.

VW erwägt Alternativen

Und was sagt VW zur Absage des GTI-Treffens durch die Gemeinde Maria Wörth?: "Wir bedauern, dass es das legendäre GTI-Treffen am Wörthersee in dieser Form nicht mehr geben wird. Die treuen GTI-Fans sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil unserer Markenidentität und machen VW zur echten Love Brand. Wir untersuchen gerade, wie wir die GTI-Fangemeinde zukünftig unterstützen können. Uns liegt die Community-Pflege sehr am Herzen, weil wir in den direkten Austausch mit unseren treuesten Kunden kommen. Deshalb unterstützen wir zum Beispiel auch den ID. Drivers Club, der Treffen für eingefleischte ID.-Kunden der ersten Stunde organisiert."

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Fazit

Die Gemeinde Maria Wörth am Wörthersee wird keine weiteren GTI-Treffen mehr ausrichten. Solche Automobilevents passen nicht mehr in den auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Transformationsprozess der Gemeinde. Generell verschließen gegen neue Formate will man sich in Reifnitz aber nicht. Klingt so, als ob das GTI-Treffen vielleicht von einem ID.-Treffen abgelöst werden könnte.

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