Leser-Test-Drive
Vredestein-Reifen-Workshop am Nürburgring

60 auto motor und sport-Leser testeten drei Antriebsarten und drei Reifenkonzepte: Beim Vredestein-Reifen-Workshop am Nürburgring wurden Geraden zur Nebensache.

Leser-Test-Drive
Foto: Dino Eisele

Der Leser-Test-Drive von Reifenhersteller Vredestein und auto motor und sport hatte den Titel „3 x 3 des Reifen-Know-how“. Drei Gruppen mit jeweils 20 Leserinnen und Lesern waren geladen. Es galt herauszufinden, welchen Einfluss die Antriebskonzepte Front-, Heck- und Allradantrieb auf das Fahrverhalten im Grenzbereich haben und welche Rolle die richtigen Reifen dabei spielen.

Vor der Praxis war zunächst etwas Theorie Pflicht: In „Fahrphysik light“ lüftete auto motor und sport-Reifenexperte Thiemo Fleck fahrdynamische Geheimnisse um Reifen und Antrieb. Details zu Reifenkonstruktion, zur Funktion und Mechanik von Profilen sowie zum Vredestein-Produktportfolio lieferte Kundendienstleiter Marc Philippzik. Am Folgetag stand das Fahren im Vordergrund: Stellvertretend für heckgetriebene Sportwagen stellte Vredestein Porsche Carrera, für Allradsportler einige Audi S5 und als Beispiel für frontgetriebene Kompaktwagen diverse Audi A3 zur Verfügung.

Unsere Highlights

In kleinen, aber intensiven Übungseinheiten tasteten sich die Teilnehmer an die Grenzbereiche von Fahrzeug und Reifen heran. Nicht wenige waren von den deutlichen Leistungsunterschieden zwischen dem sportlichen Ultra-High-Performance-Reifen Ultrac Vorti, dem komfortableren Premium-Reifen Ultrac Satin und den griffigen Wintrac-Winterreifen auf den verschiedenen Untergründen mehr als überrascht.

Selbst auf dem rutschigen Gleit-belag der Handlingfläche zeigte die Wintrac-Mischung erstaunlich viel Haftung. „Beeindruckend, was neues­te Gummimischungen heute können müssen“, staunte die Verwaltungsangestellte Helen nach einer ungewollt dynamischen Querfahrt im 911, die Instruktor Rufflen gleich mit einem „Wer quer fährt, fährt nicht schnell“ kommentierte. „Der ging halt so schnell quer“, entschuldigte sich die junge Dame. Doch das ließ der Fahrtrainer nicht gelten: „Das üben wir noch!“

Neben der Kurventechnik wurde auch das präzise und reproduzierbare Bremsen trainiert. Wie Testfahrer bei einem Reifentest sollten die Teilnehmer an einem exakt definierten Punkt einer künstlich bewässerten Messstrecke eine ABS-Vollbremsung durchführen. Dazu waren die bereitgestellten A3 mit professioneller Messtechnik sowie mit den neuesten Sommer-, Winter- und Allwetter­reifen von Vredestein ausgestattet. Anhand der messbar kürzeren Bremswege auf sommerlich-nassem Eifel-Asphalt konnten die Fahrer die Sicherheitsvorteile eines guten Sommerreifens gegenüber den universeller ausgelegten Allwetter- wie auch den kälteoptimierten Winterreifen eindrücklich erfahren.

Dann noch Kurvenbremsen, Untersteuern, Übersteuern und die abschließende Twister-Challenge, bei der es einen Parcours auf Zeit zu meistern galt. Kleiner Schönheits­fehler: An der Hinterachse des Skoda Fabia waren Rollen angebracht, die an die Räder von Einkaufswagen erinnerten. Ein Fall für Helen – nach zaghaften Versuchen im Porsche hatte sie im Fabia-Twister jedoch schnell den Dreh raus und zog den Skoda im eleganten Drift in Topzeit durch die Kurve. „Geht doch“, krächzt die Stimme von Trainer Rufflen durchs Funkgerät. „Ja“, sagt sie, „quer geht jetzt auch.“