Mercedes E-Klasse
Ab 2023 keine Taxi-Versionen mehr

Mercedes bietet wohl von 2023 an keine Taxiversion der E-Klasse mehr an, auch die B-Klasse als Taxi fällt zu diesem Zeitpunkt weg.

Taxi-Schild
Foto: EMS-FORSTER-PRODUCTIONS via Getty Images

"Wenn ich Mercedes fahren will, rufe ich mir ein Taxi", lautet der bekannte und etwas despektierliche Spruch, der aber gleichzeitig die Bedeutung der Marke für das Personenbeförderungs-Gewerbe zeigt. Nach einer Meldung der "Wirtschaftswoche" plant Mercedes, das neue E-Klasse-Modell W214 und S214 (also Limousine und Kombi, siehe Fotoshow) im kommenden Jahr nicht mehr als Taxi anzubieten. In diesem Zuge soll auch die modellgepflegte B-Klasse dann als Taxi-Ausführung wegfallen. Das geht aus Mitteilungen von Mercedes-Vertriebspartnern an die Taxi-Kunden hervor, die der Zeitung vorliegen. Bereits mit der Vorstellung der neuen C-Klasse hat Mercedes in dieser Baureihe die Taxi-Edition eingestellt.

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Der Taxi-Markt will Vans

Mercedes bestätigte auf Anfrage von www.auto-motor-und-sport.de die Einstellung der Taxi-Pakete zu den Modellwechseln. Als Begründung heißt es: "Wir optimieren gegenwärtig unsere Ausrichtung an den Bedürfnissen des Taxigewerbes, um sicherzustellen, dass wir den Anforderungen dieses wichtigen Marktsegments auch in Zukunft gerecht werden. Dazu gehört auch die regelmäßige Überprüfung unseres Produktportfolios. Während die Nachfrage bei unseren geräumigen Taximodellen stetig gestiegen ist, sind die Absätze der E- und B-Klasse als Taximodell allein in den vergangen vier Jahren um 75 Prozent zurückgegangen." Marktanalysen von Mercedes haben ergeben, dass in der Personenbeförderung künftig insbesondere die Nachfrage nach geräumigen, multifunktionalen Fahrzeugen mit höherem Einstieg und bis zu sieben Sitzplätzen steigen wird. Entsprechend werde man das "Portfolio im Taxi- und Mietwagen-Bereich konsequent auf Van-Produkte fokussieren".

Diese Modelle gibt es noch als Mercedes-Taxi

Momentan bietet der Autobauer neben der aktuellen B- und E-Klasse den Vito Tourer und die V-Klasse als Taxi an. Dazu gesellen sich noch die elektrischen Versionen EQV sowie E-Vito Tourer. Die B-Klasse startet in der aktuellen Preisliste als 180d bei 26.570 Euro (ohne Mwst), die V-Klasse kostet als 220 d in der Langversion netto 40.000 Euro, der E-Vito Tourer startet bei 53.990 Euro, während der EQV bei 59.990 Euro beginnt.

Die E-Klasse als Sondermodell "Das Taxi" (Limousine und T-Modell) wird mit drei Motorisierungen angeboten. Als 200 d ab 35.535 Euro sowie als 220 d (36.410 Euro) und E 300 de ab 47.235 Euro. Zur Ausstattung gehören unter anderem die typische Lackierung in Hellelfenbein, Avantgarde-Interieur, Ablagepaket mit Funktaster, Funkgerätehalterung im Handschuhfach sowie Taxameter im Dach. Des Weiteren sind das Einarm-Taxi-Zeichen, Dachantenne für Funk, Taxi-Notalarmanlage, Funkfreisprecheinrichtung als Vorrüstung und Taxi-Gummimatten im Paket enthalten – neben weiteren Ausstattungsinhalten und aufpreispflichtigen Features. Zum Vergleich: Die E-Klasse als Taxi inklusive Mehrwertsteuer liegt als 200 d bei 42.286,65 Euro, der Kunde einer Serien-E-Klasse mit diesem Motor bezahlt laut Liste 50.604,75 Euro. Allerdings werden die Taxi-Modelle von den Herstellern zusätzlich noch deutlich rabattiert.

Setzt Mercedes in Zukunft auf E-Taxis?

So ganz wird sich Mercedes aber nicht aus dem Taxi-Geschäft zurückziehen. Nach Angaben von Insidern soll es ab 2023 der Renault-Kangoo-Klon Mercedes T-Klasse sowie dessen elektrische Version, den EQT, als Taxiausführung im Angebot geben. Vermutlich stehen dann auch noch weitere Elektromodelle in Elfenbein im Angebot, wie zum Beispiel der EQE. In der elektrischen E-Klasse konnten wir hier schon mitfahren - nicht  beim Taxi-Fahrer, sondern mit Mercedes-Entwicklern.

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Fazit

Mercedes-Modelle und besonders die E-Klasse sind nicht nur hierzulande der Inbegriff des Taxis. Nicht umsonst benennt der Autobauer seine E-Klasse-Modelle auch mit dem Zusatz "Das Taxi". Doch ab 2023 ist Schluss mit der E-Klasse als Limousine und T-Modell sowie mit der B-Klasse im Taxi-Outfit. Über die Gründe lässt sich trefflich spekulieren. Zum einen sind die konventionell betriebenen Mercedes-Taxis ausschließlich als Diesel im Angebot – für den Flottenverbrauch eher ungünstig. Zum anderen droht perspektivisch im urbanen Umfeld Diesel-Fahrzeugen der Ausschluss. Des Weiteren ist Mercedes wie auch alle anderen Hersteller derzeit in der Transformationsphase zur Elektromobilität – entsprechend werden künftig auch im Taxi-Gewerbe Elektromodelle eine große Rolle spielen müssen; schließlich fahren die "Kraftdroschken" vornehmlich in der Stadt und legen entsprechend überschaubare Distanzen zurück – die Reichweite sollte bei entsprechender Lademöglichkeit am Taxi-Stand also eher eine untergeordnete Rolle spielen.