„Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie“
Milliarden-Förderung für Autobranche startklar

Das Bundeswirtschaftsministerium legt mit dem Programm "Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie" 1,5 Milliarden Euro bereit. Vor allem kleine und mittlere Zulieferunternehmen sollen von dem Geld profitieren.

02/2021, VW ID.3 Produktion Werk Zwickau
Foto: Volkswagen AG

Der Autoindustrie stehen neue Fördergelder in Milliardenhöhe zur Verfügung. Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) bekanntgibt, ist das Programm "Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie" nun startklar. Nachdem im vergangenen Jahr für erste Projekte bereits 44 Millionen Euro aus diesem Topf abgerufen wurden, steht für die kommenden vier Jahre ungleich mehr Geld zur Verfügung: Das Programm umfasst einen Förderumfang von insgesamt 1,5 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2024. Allein für das laufende Jahr stehen aus dem Topf 600 Millionen Euro bereit. Allerdings ist dieser inzwischen kleiner als gedacht: Im November 2020 war noch von zwei Milliarden Euro die Rede.

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Teil eines 130 Milliarden Euro schweren Konjunkturpakets

Das BMWi-Programm ist Teil des insgesamt 130 Milliarden Euro schweren Konjunkturpakets der Bundesregierung, mit dem die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abgemildert werden sollen. Ziel ist es, mit Investitionen die Transformation der Autobranche voranzutreiben. Dem von Peter Altmaier (CDU) geleiteten Ministerium geht es dabei aber nicht vordergründig um die großen Autokonzerne: "Gerade kleine und mittlere Zulieferunternehmen können von der Förderung profitieren und mit innovativen Technologien die Mobilität der Zukunft vorantreiben", sagt der Bundeswirtschaftsminister.

Das BMWi hat in dem Programm vier Förderrichtlinien definiert, die auf drei Module aufgeteilt wurden. Im Modul A geht es um die Modernisierung der Produktion: Die Gelder sollen einerseits verwendet werden können, um in Hinblick auf eine zukunftsfähige Fertigung zu forschen und entwickeln. Andererseits sollen die Fördermittel konkret als Zuschüsse in neue Anlagen und Infrastruktur investiert werden können. Im Modul B soll die Forschung und Entwicklung innovativer Produkte rund um die Themen autonomes Fahren, alternative Antriebe und neue Mobilitätskonzepte gefördert werden. Im Modul C geht es um regionale Innovations-Cluster: Hier sollen sich Unternehmen vernetzen sowie ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. In einer Mitteilung nennt das BMWi die gemeinschaftliche Nutzung von Reallaboren als Beispiel.

Weiterer Zukunftsfonds geplant

Bei den 1,5 Milliarden Euro dieses Programms wird es nicht bleiben. Darüber hinaus stellt die Bundesregierung mit dem Zukunftsfonds Automobilindustrie eine zusätzliche Milliarde Euro an Fördermitteln bereitet. Für die konkrete Ausgestaltung dieses Fonds erarbeitet ein Expertenausschuss derzeit Vorschläge.

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Fazit

Das Bundeswirtschaftsministerium bringt ein 1,5-Milliarden-Euro-Paket an den Start, mit dem die Modernisierung der Autoindustrie vorangetrieben werden soll. Bleibt zu hoffen, dass die Gelder möglichst schnell und unbürokratisch abgerufen werden können. Und tatsächlich – wie von Minister Altmaier versprochen – den kleinen und mittleren Zulieferern statt der großen Konzerne zugutekommen. Letztere scheinen schließlich selbst in der Corona-Krise weitgehend profitabel zu arbeiten.