2. Rückruf Ford Mustang Mach-E
Hochvolt-Akku kann überhitzen

Ford ruft erneut weltweit Elektrofahrzeuge des Typs Mustang Mach-E zurück. Der Grund: Überhitzung der Hochvolt-Batterie.

Bei den betroffenen Elektromodellen hat ein Over-the-Air-(OTA)-Update im Sommer 2023 keinen Erfolg gebracht, deshalb müssen nun 62.710 Modelle weltweit erneut nachgebessert werden. Statt eines OTA-Updates wird nun in der Werkstatt die Hochvolt-Batterieschaltbox getauscht, so Ford. In Deutschland sind über 3.500 Modelle betroffen. Weitere Angaben zu dem Rückruf sind beim Hersteller angefragt.

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Rückblende: Die amerikanische National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) und Ford hatten eine Rückrufaktion für den Mustang Mach-E Mitte 2023 gestartet. Gleichzeitig stoppte Ford temporär den Verkauf des Modells. Weltweit sollen 48.924 Fahrzeuge betroffen gewesen sein. Allein in Deutschland musste Ford bei 6.411 Fahrzeugen nachbessern.

Bei allen Varianten des batterieelektrischen Ford Mustang Mach-E könnten die Hauptkontakte der Hochvolt (HV)-Batterie überhitzen, was zu einer Fehlfunktion führen könnte. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug entweder nicht mehr anspringt oder während der Fahrt die Antriebskraft verliert.

Bei den potentiell betroffenen Fahrzeugen kann durch das wiederholte Laden mit Gleichstrom (Schnellladen) und/oder das häufige Abrufen der vollen Leistungsfähigkeit des Motors durch Durchdrücken des "Gas"pedals dazu führen, dass sich die Hauptkontakte der HV-Batterie (Relais) als Folge der in dieser Situation sehr hohen Stromstärken stark erhitzen. Daraus resultieren kann eine Fehlfunktion, die sich auf zwei Arten äußern könnte: Entweder schließt das Relais während der Fahrt nicht mehr richtig und leitet nur noch unzureichend elektrische Leistung von der HV-Batterie an den E-Motor weiter, was in einem Leistungsverlust resultiert. Oder das Relais öffnet sich nicht mehr und bleibt dauerhaft geschlossen, weil die Kontaktflächen aufgrund der thermischen Belastung miteinander verschmelzen.

  • Wenn das Relais in der geschlossenen Position ausfällt, leuchtet beim nächsten Fahrzyklus eine Störungswarnleuchte auf oder das Fahrzeug lässt sich nicht mehr starten.
  • Wenn das Relais in der geöffneten Position ausfällt, geht in der Instrumententafel eine Warnleuchte für eine Antriebsstrangstörung an (das Fahrzeug zeigt "Stop Safely Now"/ "Bitte anhalten") verbunden mit einem Verlust der Antriebskraft des Fahrzeugs. Das Fahrzeug rollt bis zum Stillstand aus, aber alle 12-V-Systeme, einschließlich der Servobremsen und der Servolenkung, bleiben funktionsfähig.

Von dem Rückruf betroffen ist die folgende Ford-Modellreihe:

  • Mustang Mach-E aus dem Produktionszeitraum 27.5.2020 bis 24.5.2022; Montagewerk Cuatitlan, Mexiko (weltweit: 48.924 Fahrzeuge/deutschlandweit: 6.411 Fahrzeuge)

Ford sind in diesem Zusammenhang keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen bekannt und hat im Rahmen dieser Aktion auch keine Anweisungen herausgegeben, dass die potentiell betroffenen Mach-Es nicht mehr gefahren/bewegt werden dürften.

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Fazit

Ford muss nach einem missglückten OTA-Update weltweit 62.710 Elektromodelle erneut nachbessern. Betroffen ist der Mustang Mach-E, bei dem die Hauptkontakte der Hochvolt-Batterie überhitzen können, was zu einer Fehlfunktion führen kann. Die Fahrzeuge werden nun in der Werkstatt mit einer neuen Hochvolt-Batterieschaltbox nachgebessert.

Technische Daten
Ford Mustang Mach E Extended AWD AWD
Grundpreis69.700 €
Außenmaße4713 x 1881 x 1624 mm
Kofferraumvolumen402 bis 1420 l
Höchstgeschwindigkeit180 km/h
0-100 km/h5,7 s
Testverbrauch29,9 l/100 km