Skoda-Strategie 2030
Drei neue E-Autos, Top 5 in Europa

Skoda hat seinen Fahrplan bis 2030 vorgestellt – mindestens drei neue E-Autos sollen die ambitionierten Ziele unterstützen.

Skoda Enyaq Teaser
Foto: Skoda

Ohne näher auf die kommenden Modelle einzugehen, positioniert Skoda alle drei Elektro-Autos unterhalb des Enyaq iV – sowohl in Sachen Größe als auch beim Preis. Bis 2030 sollen dann alle Elektroautos einen Verkaufs-Anteil in Europa von 50 bis 70 Prozent ausmachen.

Skoda bringt City-Stromer und ID.3-Ableger

Im Einstiegsegment, in dem Skoda traditionell stark ist, beerben womöglich gleich zwei Elektroautos den Skoda Citigo-e iV. Auf der Basis eines modifizierten Modularen Elektrobaukastens (MEB) bietet VW einen ID.1 sowie einen ID.2 ab 2025 an. Sie stellen einen klassischen City-Stromer beziehungsweise einen Crossover dar. Entsprechende Ableger gibt es dann auch von Seat und Skoda, wobei die Modelle vermutlich zunächst in Spanien vom Band rollen werden. Später ist auch eine Produktion in Bratislava denkbar.

Unsere Highlights

In Anlehnung an das VW-Portfolio schießt Skoda noch als ID.5-Pendant die Coupé-Version des Enyaq iV nach. Das Modell, das Mitte / Ende des Jahres an den Start geht, hat unser Erlkönig-Jäger bereits abgeschossen (siehe Fotoshow).

Was bleibt ist noch ein Ableger des kompakten ID.3. Das Modell auf Basis des MEB soll im Gegensatz zum ID.3 aber auf mehr Platz im Innenraum bei ähnlichen Abmessungen des VW-Pendants ausgelegt sein. Denkbar ist eine Crossover/Kombi-Karosserie. Da die Strategie "mindestens" drei Elektroautos unterhalb des Enyaq vorsieht, bleibt auch noch Raum für weitere Spekulationen. So ist eine Elektro-Version des Bestsellers Octavia möglich, da hier bei VW ab 2023 ein elektrischer Kombi und eine Limousine von der Größe eines Passats auf den Markt kommen werden.

Skoda will Top 5-Autobauer werden

Dieses Modellportfolio ist Teil der Skoda-Strategie unter dem Motto "Expand". Unter diesem Schlagwort sollen die mindestens drei Elektro-Autos helfen, Skoda zu einem der fünf absatzstärksten Marken Europas zu entwickeln. Dazu möchte man auch noch seine Position im Einstiegssegment weiter stärken. Hier gibt laut Skoda der Fabia zu einem Einstiegspreis von unter 14.000 Euro die Richtung vor. Des weiteren plant die VW-Marke den Heimatmarkt Tschechien dank der Elektromobilität zu stärken. Bis 2030 sollen in allen drei Werken – Mladá Boleslav, Kvasiny und Vrchlabí – E-Komponenten oder E-Fahrzeuge gefertigt werden. Bereits Anfang 2022 startet dazu die Produktion von MEB-Batteriesystemen in Mladá Boleslav für den Enyaq iV.

Unter dem Motto "Explore" will Skoda bis 2030 in führenden Absatzmärkten seine Position als europäischen Autohersteller ausbauen. Hier hat der Autobauer insbesondere Indien, Russland und Nordafrika im Visier. Das globale Absatzpotenzial liegt bei 1,5 Millionen Autos pro Jahr. Im Konzern-Verbund übernimmt hier Skoda eine Vorreiter-Rolle und bereits in Indien die Produktion des Kushaq im Rahmen des India 2.0-Projekts aufgenommen. Das SUV soll mittelfristig auch in anderen Schwellenländern auf den Markt kommen.

Einfachere Autos, mehr Umsatzrendite

Unter "Engage" fasst Skoda die Bereiche digitales Kundenerlebnis, Nachhaltigkeit, Diversität sowie Aus- und Weiterbildung zusammen. So sollen unter anderem ein Skoda und die Skoda Services intuitiv bedienbar sein. Als erstes Projekt führt Skoda hier den Power-Pass an, der das Laden von Autos einfacher und bequemer machen soll. Der Power-Pass ist in über 20 Märkten verfügbar und an mehr als 210.000 Ladestationen verwendbar. Auch beim Neuwagenkauf will Skoda die Digital-Verkäufe ausbauen und prognostiziert 20 Prozent Online-Absatz bis 2025.

Neben Klimaneutralität, Investitionen in Weiterbildung der Beschäftigten zur Arbeitsplatzsicherung soll bis 2030 jeder vierte Managerposten von einer Frau besetzt sein. Angestrebt wird darüber hinaus, so Skoda "die Kostenführerschaft im europäischen Kernwettbewerb in Verbindung mit einer nachhaltigen Umsatzrendite von mindestens acht Prozent als Zielgröße." Gleichzeitig wolle das Unternehmen seine Prozesse vereinfachen, Bürokratie abbauen und Komplexität reduzieren. So soll zum Beispiel die Komplexität des Angebots mittelfristig durch die schrittweise Elektrifizierung der Modellpalette um 40 Prozent reduziert werden.

Umfrage
Welchen elektrischen Skoda würde Sie kaufen?
2248 Mal abgestimmt
Einen neuen Citigo
Den ID.3-Ableger
Den Enyaq als Coupé
Einen E-Octavia

Fazit

Skoda hat seine Strategie bis 2023 skizziert und legt mindestens drei neue E-Autos auf. Neben einem kleinen City-Stromer gibt es ein VW ID.3-Pendant mit mehr Platz und die Coupé-Version des Enyaq iV. Außerdem könnte es noch den elektrischen Octavia geben. Die Elektroautos sollen zur Strategie-Frist helfen, den Skoda-Absatz von E-Autos in Europa auf 50 bis 70 Prozent zu heben. Darüber hinaus möchte Skoda in Wachstumsmärkten wachsen und eine Umsatzrendite von mehr als acht Prozent anstreben.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024

Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten