Interview mit Smart-CEOs Dirk Adelmann und Wolfgang Ufer
„Die Zwei haben wir uns ja bewusst aufgehoben“

Dirk Adelmann, CEO Smart Europe, und Wolfgang Ufer, CEO Smart Deutschland, über die ersten Monate des Smart #1 am Markt, Software-Updates und einen Nachfolger für den Stadtflitzer Fortwo.

Wolfgang Ufer Samrt Deutschland links und Dirk Adelmann Smart Europa
Foto: Tina Trumpp
Wie war der Start des #1, wie sind die Aussichten für 2024?

Adelmann: Ende November 2023 hatten wir in Europa rund 10.000 Autos auf der Straße. Damit sind wir zufrieden, bedenkt man, dass wir erst ab dem Frühjahr ausgeliefert haben und nicht in allen Märkten gleichzeitig gestartet sind. Für das nächste Jahr haben wir schon jetzt gefüllte Auftragsbücher.

Ufer: Wegen der hohen Nachfrage konnten wir in Deutschland die Ausstattungslinien Premium und Brabus anfangs nicht so schnell liefern. Durch die Justierung einiger Prozesse wurden die Bestellungen aber zügig abgearbeitet. Und mit der neuen Einstiegsvariante #1 Pro erschließen wir nun preissensiblere Kundengruppen.

Unsere Highlights
94 Händler waren in Deutschland geplant. Sind die schon alle am Start?

Ufer: Bereits Ende Januar waren 93 Händler fertig, integriert in Mercedes-Autohäusern, mit auf Smart spezialisierten Verkäufern. Dabei haben wir natürlich auch von unserem bestehenden Smart-Netzwerk profitiert. Hinzu kam das Werkstätten- und Aftersales-Netz, das wir weiter ausbauen werden.

Wolfgang Ufer Samrt Deutschland
Tina Trumpp

Wolfgang Ufer, CEO Smart Deutschland.

Wie sieht Geely den Wettbewerb innerhalb des Konzerns mit mehreren Marken in einem Segment, also Smart mit dem #1, Volvo mit dem EX30 und Zeekr mit dem X?

Adelmann: Wir als Smart haben dank unserer 25-jährigen Geschichte und unserem Markennamen natürlich einen Vorteil in Europa. Zum Beispiel in Italien, aber auch in Frankreich haben wir durch den Fortwo und den Forfour ein sehr starkes Image aufgebaut.

Ufer: Und dann kommt hinzu, dass wir ein für Europa geprägtes Design haben, gepaart mit einer Top-Technik, und das alles in einem Vertriebsnetz, in dem die Leute schon seit über 20 Jahren Smart verkaufen. Das nehmen die Menschen natürlich ganz anders an. Durch diese verschiedenen Puzzle-Teile haben wir gerade in dieser schwierigen Zeit gute Karten, erfolgreich zu sein.

Unser Test des #1 zeigte, dass bei der Software noch viel Luft nach oben ist. Was können wir von den nächsten Updates erwarten?

Adelmann: Die Hardware ist super, bei der Software können wir immer nachsteuern. Da waren wir am Anfang nicht gut genug. Aktuell wird unser viertes Update OS 1.3 ausgerollt, mit zum Beispiel weniger bevormundender Fahrerüberwachung, verbesserter Spur- und Lenkassistenz, besserem Fernlichtassistenten und überarbeiteter Navigation. Das war speziell vor OS 1.2 alles noch unharmonisch.

Dirk Adelmann Smart Europa
Tina Trumpp

Dirk Adelmann, CEO Smart Europe.

Ufer: Beim Nachsteuern profitieren wir vom direkten Kontakt unserer Verkäufer mit den Kunden. So können wir Dinge, die uns zurückgespielt werden, prüfen und in die neuen OTA-Updates einbauen. Beim #3 ist übrigens eine neue Kamera verbaut, sodass die Erkennung von Verkehrszeichen besser funktioniert.

Wie sieht es mit einem Nachfolger für den Fortwo aus? Wann können wir einen neuen, kurzen Stadtflitzer erwarten?

Adelmann: Bis zu vier weitere Modelle in den nächsten Jahren haben wir kommuniziert, und der Fortwo läuft noch bis Mitte 2024. Und wir haben ja bewusst die Zwei in der Nomenklatur aufgehoben. Wenn also ein Nachfolger kommt, dann als #2. Die Entscheidung, ob und wann, steht aber noch aus. Beim #1 beschränkte sich die Brabus-Variante auf Design und Leistung. In den #3 floss nun mehr Dynamik-Input aus Bottrop ein. Trotzdem: Wird ein Smart-Modell kommen, das noch mehr Brabus ist als die heutigen?

Adelmann: Klare Antwort: Ja!

In unserer Bildergalerie zeigen wir den Kompakt-SUV Smart #1.

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