Christbaum-Transport ohne Knöllchen und Kratzer
So transportieren Sie den Weihnachtsbaum richtig

Das erste Weihnachtsfamiliendrama bahnt sich bereits ab Anfang Dezember an: Wie transportiert man seine neue Nordmanntanne ohne Kratzer und ohne Knöllchen im Auto gen Wohnzimmer.

Wer keinen Anhänger oder Lieferwagen besitzt, kann den Weihnachtsbaum nur auf zwei Arten transportieren: Auf dem Dach oder im Auto.

So geht’s im Auto:

Vor der Fahrt zum Baumarkt, Weihnachtsmarkt oder Förster zunächst einmal alle überflüssigen Gegenstände aus Koffer- und Fußraum räumen. Die Rücksitzbank umklappen und Lehnen und Fahrzeugboden mit Folie oder Decken gegen Nadeln, Holzsplitter und Harz abdecken. Unter Umständen jede nach Format der künftigen Weihnachtstanne den Laderaum mit einem Zollstock ausmessen, und zwar bis maximal zur Beifahrerlehne. Warum?

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Der Baum sollte mit dem Stamm voraus in den Kofferraum geladen werden und der Stamm an der Rücklehne des Beifahrersitzes anliegen. Auch hier die Lehne mit einem Handtuch umwickelten Holzbrett gegen Kratzer schützen. Das Brett verhindert bei einem Unfall, dass sich der Stamm durch die Lehne direkt auf den Rücken des Beifahrers drückt. Das Durchladen bis zum Armaturenträger ist nicht empfehlenswert. Zum einen muss der Beifahrer draußen bleiben, zum anderen kann die Sicht des Fahrers beeinträchtigt werden. Ansonsten muss der Baum im Kofferraum durch breite Spanngurte gesichert sein, viele Fahrzeuge verfügen dafür über einsprechende Verzurrösen. Einfache Gummi-Riemen können hingegen den Baum bei einer Vollbremsung nicht halten.

Ragt der Baum aus dem Kofferraum hinaus, so muss ab einem Überhang von 1,0 Meter eine 30 mal 30 Zentimeter rote Fahne am Transportgut angebracht sein, bei Dunkelheit ein rotes Licht – mehr als 1,5 Meter darf der Baum jedoch nicht aus dem Auto ragen. Wichtig: Kennzeichen, Licht und Blinker dürfen nicht verdeckt sein. Bei halb geschlossener Klappe können zudem Abgase in den Innenraum gelangen. Unbedingt die Fenster einen Spalt öffnen, auch wenn es draußen kalt ist.

So geht’s auf dem Auto:

Der Transport des Weihnachtsbaums auf dem Dach ohne Gepäckträger ist nicht zu empfehlen, Äste und Stamm verkratzen bei jeder kleinen Bewegung den Lack. Nutzen Sie daher einen Gepäckträger. Um auch hier den Lack zu schützen, legen Sie eine Decke oder Folie aus und klemmen Sie sie in den Türen ein. Am besten heben Sie ihren Weihnachtsbaum zu zweit auf den Träger, das ist bequemer und sicherer. Der Stamm sollte auch beim Dachtransport nach vorne zeigen, so knicken Äste durch den Fahrtwind nicht ab. Zur Ladungssicherung gilt auch hier: Verzurren Sie den Baum mit breiten Spanngurten und nicht mit Gummi-Expandern! Erst den Stamm, dann den Baum mit den Spanngurten umwickeln und anschließend an der Reling und den Querstreben festzurren. Übrigens, bei einem Crash mit Tempo 50 wirken auf einen 32 Kilo schweren Baum Kräfte bis zu 750 Kilo.

Weihnachtsbaumtransport
ADAC
Mit breiten Spanngurten ist der Christbaum auf dem Dach und im Kofferraum optimal geschützt.

Ragt der Baum mehr als einen Meter über das Fahrzeugheck hinaus, muss auch wieder die rote Fahne (30 mal 30 cm) angehängt sein. Wichtig: Der Überhang hinten darf nicht mehr als 1,5 Meter betragen, seitlich darf die Tanne nicht die Fahrzeugbreite überragen.

Das kostet ein Weihnachtsbaum-Verkehrsverstoß:

  • Nicht ordnungsgemäße Ladungssicherung: 35 Euro, bei Gefährdung 60 Euro, einen Punkt in Flensburg
  • Keine rote Warnfahne angebracht: 25 Euro Bußgeld
  • Baum verloren: 35 Euro
  • Baum verloren mit Gefährdung: 50 Euro und 3 Punkte