BMW 1er M Coupé im Fahrbericht
Fahrt im neuen Power-Coupé mit 340 PS

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Mit dem BMW 1er M-Coupé bringt der bayrische Hersteller 2011 ein neues Topmodell in der Kompaktklasse auf den Markt. Für die Sportlichkeit des 340 PS Modells ist die M GmbH verantwortlich. Bericht einer Er-Fahrung mit dem getarnten Prototypen.

BMW 1er M Coupé
Foto: BMW

So schwarz-weiß gekringelt, wie das im Frühjahr 2011 offiziell debütierende BMW 1er M Coupé ausgewählten Journalisten anlässlich eines Pre-Drives im Bayerischen präsentiert wurde, wird der auf dem BMW 135i basierende kleine M en nature natürlich nicht an den Start gehen.

Ob das lustige Folienkleid wirklich in die Irre führt, sei allerdings auch dahingestellt. Schließlich ist das BMW 1er Coupé an sich hinlänglich bekannt. Und welche äußeren Bauteile die M GmbH angreift, um den Autos der Mutter ihren eigenen Stempel aufzudrücken, ist auch kein Geheimnis.

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Die M-Version des BMW 1er geht in die Breite

Einiges davon bringen ohnehin die geänderten technischen Gegebenheiten mit sich. Wer mächtige 265er-Schlappen hinten fahren will, braucht den entsprechenden Platz in den Radhäusern. Ergo geht der BMW 1er M gegenüber dem BMW 135i Coupé hinten um acht Zentimeter in die Breite. Die vorderen Radkästen sind mit 245 breiten Gummis gleichfalls maximal gefüllt. Und wenn sich der neue kleine M schon die Rad-/Reifenkombination und Fahrwerkskomponenten mit dem großen Bruder namens BMW M3 teilt, liegt es natürlich nahe, von dort auch die Bremsanlage zu übernehmen.

Biturbo-Motor mit 340 PS im BMW 1er

Motorseitig bleibt hingegen auf den ersten Blick alles beim in der BMW 1er-Baureihe bewährten Alten. Ein Sechszylinder-Reihenmotor mit Turboaufladung soll für standesgemäßen Vortrieb sorgen. Erst die in den noch nicht offiziell bekannt gegebenen, unter der Hand aber schon gehandelten Daten lassen aufhorchen: 340 PS - das ruft Erinnerungen wach.
 
Tatsächlich findet sich eine solche Leistungsstufe auch andernorts in der BMW-Modellpalette, so zum Beispiel beim Z4 35is. Und jener baut - Kenner wissen dies - allen Kostensenkungsbestrebungen des Großkonzerns zum Trotz noch immer auf den mehrfach ausgezeichneten echten Biturbo-Motor statt auf das im 135i eingesetzte neue Twinturbo-Triebwerk mit nur mehr einem Lader und TwinScroll-Technik.
 
Ob dieser kleine, aber feine Unterschied schlussendlich ausreichen wird, um einen standesgemäßen Abstand zwischen BMW 1er M und 135i Coupé herzustellen, ließ sich bei der ersten Ausfahrt nicht abschließend ermitteln. Der Newcomer hängt gut am Gas und hat ordentlich Druck - so viel ist klar.

Da die für den Pre-Drive zur Verfügung gestellten Autos jedoch unterschiedliche Entwicklungsstände repräsentierten, und der von uns bewegte BMW 1er M einer frühen Phase entstammte, fällt ein finales Urteil schwer. Die Gaspedal-Kennlinien des Prototypen waren sicher noch nicht der Serie letzter Stand. Das Pedal ging einen recht weiten Weg, bevor der Motor sein ganzes Temperament entfaltete.

BMW 1er bekommt Vierrohr-Auspuffanlage

Auch in Sachen Auspuffsound dürfte der spätere Performance-Künstler mehr Stimmvolumen an den Tag legen als das von uns gefahrene bunte Kunstwerk. Dass der M mit 1er-Kennung auch die Vierrohr-Auspuffanlage vom großen Bruder übernehmen wird, ist inzwischen nämlich beschlossene Sache. Das auf den Bildern gezeigte schwarze Auto hatte jene bereits an Bord.
 
Relativ weit entwickelt gab sich das kompakte M Coupé in Sachen Fahrdynamik. Flotte Überflüge auf bayerischen Landstraßen sind schon jetzt dazu angetan, ein nachhaltiges Grinsen aufs Gesicht zu zaubern. Der 4,36 Meter lange Hecktriebler setzt Lenkbefehle präzise und verzögerungsfrei um, verfügt über einen tadellosen Geradeauslauf und eine zupackende Bremsanlage. Ob das Fahrwerk sich im Serienauto so trocken geben wird wie bei dem Prototypen, bleibt indes abzuwarten. Eine ähnlich geringe Seitenneigung wie beim Testwagen wäre dem Newcomer hingegen zu wünschen.

Sportliche Insignien der M GmbH

Gleiches gilt für das minimalistisch gehaltene Cockpit. Es ist alles da und alles drin, Schnickschnack wird aber nicht geboten. Vom BMW 135i unterscheidet sich das ausschließlich als Handschalter erhältliche M-Modell vor allem durch spezielle Instrumenten-Ziffernblätter sowie das für die M GmbH typische Dreispeichenlenkrad. Gut konturierte Sitze dürften sich im sportlichen 1er-Umfeld gleichfalls von selbst verstehen. Preislich wird der flotte Kleine als Einstiegsmodell deutlich unter dem BMW M3 rangieren.

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Erscheinungsdatum 04.02.2022

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