Neuer Citroën C3 (2016)
Kleinwagen macht auf Cactus

Der hat sich verändert: Citroën stellt den neuen C3 vor – und der kompakte Franzose fällt sofort wegen seiner an den Türen angebrachten Luftpolster auf. Die ab der zweithöchsten Ausstattungsstufe serienmäßigen Kunststoffflächen sollen die Türen schützen. Sein größerer Bruder C4 Cactus trägt sie schon länger – anscheinend hat Citroën gute Erfahrungen mit diesen sogenannten Airbumps gemacht. Die Preise für den neuen Kleinwagen sraten bei 11.990 Euro.

Citroen C3
Foto: Newspress

Das Citroën-Markenlogo, der Doppelwinkel, zieht sich beim C3 von einem LED-Tagfahrlicht zum anderen. Die Nebelscheinwerfer sind farblich abgesetzt, wie es auch sonst auf dem neuen C3 bunt zugeht: Auf das Blech wird eine von 36 möglichen Lackierungen gesprüht, A- und B-Säule sind schwarz gefärbt, für das um vier Zentimeter abgesenkte Dach stehen drei Farbtöne zur Auswahl und die Airbumps werden rot oder schwarz umrandet. Citroën mag diese Airbumps so sehr, dass auch zukünftige größere Modelle diese Schutzflächen bekommen werden.

Unsere Highlights

Die Rücklichter schimmern jetzt mit einem 3D-Effekt. Zudem ist die „3“ des C3-Logos jetzt immer schwarz.Insgesamt ist der neue C3 3,99 Meter lang (plus fünf Zentimeter), 1,75 Meter breit (plus zwei Zentimeter) und 1,47 Meter hoch (minus vier Zentimeter). Der Radstand wächst um sieben Zentimeter auf nun 2,54 Meter. Als Räder stehen 17-Zöller zur Verfügung – ganz schön groß für einen Kleinwagen.

Citroën
Citroën/Wolfgang Groeger-Meier
Ohne Airbumps: Die Einstiegsversion des neuen Citroën C3.

Citroën C3 2016: Vielfalt für den Innenraum

Auch beim übersichtlich gestalteten Innenraum haben sich die Designer ein wenig am C4 Cactus orientiert. Das Armaturenbrett ist schlicht gehalten und steht in verschiedenen Ausführen mit Lack-, Stoff- oder Kunstlederüberzug zur Verfügung. Der Siebenzoll-Touchscreen sitzt auf der Mittelkonsole unter den Lüftungsdüsen und somit recht tief. In Sachen Sitze verspricht Citroën Bequemlichkeit und in Sachen erste Reihe mit 1.379 Millimetern (plus 20 Millimeter) die größte Schulterfreiheit der Klasse.

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Sitzprobe Citroën C3

Wir haben es ausprobiert: Die Türen öffnen sowohl vorne als auch hinten weit, der Einstieg ist genauso bequem wie die Sitze. Deren Stoffüberzug fühlt sich etwas rau aber nicht unangenehm an. Kopffreiheit genießen selbst 1,90 Meter große Leute in der zweiten Reihe, die Beinfreiheit geht hinten dann gerade mal noch so in Ordnung. Vorne herrschen luftige Platzverhältnisse. Die Rücklehnen der vorderen Sitze lassen sich stufenlos über Drehräder verstellen. Leider sitzen diese Räder an den zu den Türen gewandten Seiten der Sitze – wären sie in Richtung Mittelkonsole platziert, wären die bequemer erreichbar. Der Mittelkonsolen-Bildschirm lässt sich trotz seiner recht tiefen Positionierung leicht bedienen und ablesen – trotzdem wäre es aus ergonomischen Gründen wünschenswert, wenn der Bildschirm soweit wie möglich oben sitzt.

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Citroën/Wolfgang Groeger-Meier
Die ConnectedCAM schaut mit einem Weitwinkel von 120 Grad noch vorn.

Vier Ambiente-Varianten bereit: die puristische Serienausstattung, „Metropolian Gray“ für eine warme Wohlfühl-Atmosphäre, „Urban Red“ für alle, die es dynamisch mögen und „Hype Colorado“ als luxuriösere Version. Stolz sind die Franzosen auch auf das nach eigenen Angaben mit 6,2 Liter größte Handschuhfach in der Kompaktklasse. Die Griffe zum Zuziehen der Türen sind als Gurte ausgeführt und in den Kofferraum passen nach wie vor 300 Liter.

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Citroën C3: Dashcam ab Werk

Eine technische Neuheit sitzt im Innenspiegel des C3: Die ConnectedCAM schaut mit einem Weitwinkel von 120 Grad noch vorn. Sie zeichnet Bilder mit zwei Millionen Pixeln in einer Full-HD-Auflösung auf, ist mit dem GPS-System verbunden und verfügt über einen Speicher von 16 Gigabyte. Mit ihr kann der Fahrer Bilder oder Videos aufnehmen und dann per Citroën-ConnectedCAM-App in sozialen Netzwerken teilen. Zudem läuft die Kamera ständig mit und speichert bei einem Unfall die Aufzeichnung von 30 Sekunden vor und einer Minute nach dem Crash. In Österreich ist die ständig mitlaufende Kamera nicht erlaubt.

Aktuelle Assistenten

Als Assistenten stehen jetzt für den C3 ein Spurhalte-Assistent, ein Totwinkel-Warner und eine Müdigkeitserkennung bereit. Der Spurhalte-Assistent warnt optisch und akustisch, wenn das Fahrzeug ohne aktivierten Blinker eine Fahrbahnmarkierung bei einer Geschwindigkeit ab 60 km/h überfährt. Zudem erleichtern eine Rückfahrkamera, Parksensoren und eine Berganfahrhilfe das Fahrerleben. Smartphones können via Android Auto, Apple Carplay und Mirror Link mit dem Wagen beziehungsweise dem Multimedia-Bildschirm verbunden werden. Über das neue Navigationssystem lassen sich auch Tankstellen mit ihren aktuellen Preisen anzeigen.

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Citroën/Wolfgang Groeger-Meier
Redakteur Gregor Hebermehl freut sich über die gute Sitzposition im neuen C3.

Citroën C3 ab 11.990 Euro

Beim Fahrwerk setzt Citroën auf optimierte Stoßdämpfer, die Vibrationen besser schlucken sollen. Die Franzosen erwähnen mutig, dass der neue C3 den Komfort-Maßstab im Segment setzen soll. Neue, unter den Sitzen verbaute H-Träger, sollen zudem das Crashverhalten verbessern. Als Motorisierung stehen drei Benziner mit je 68, 82 und 100 PS sowie zwei Diesel mit jeweils 75 und 100 PS zur Verfügung. Der Top-Benziner und die beiden Diesel sind an ein Start-Stopp-System gekoppelt. Kurz nach der Markteinführung soll es auch eine Sechsgang-Automatik mit der Bezeichnung „EAT6“ geben. Die Verbräuche werden aktuell noch ermittelt – nach Realverbrauch-Messverfahren, wie der Hersteller betont.

Der neue Citroën C3 ist in Deutschland ab Januar 2017 zu haben. Die Preise starten bei 11.990 Euro für den 68-PS-Benziner. Die 82-PS-Version ist ab 12.890 Euro zu haben, für die 110-PS-Version sisnd mindestens 17.990 Euro anzulegen. Die Diesel starten bei 17.240 Euro für den 75-PS-Selbstzünder, die 99-PS-Variante kostet ab 18.490 Euro.

Die bereits als Erlkönig gesichtete extrem sportliche WRC-Version (WRC: Rallye-Weltmeisterschaft) des C3 wird Ende 2016 präsentiert. Eine Elektro- oder Hybridvariante des C3 ist nicht geplant: laut Hersteller gibt die Plattform, die sich der C3 mit dem Peugeot 208 teilt, diese Möglichkeiten technisch nicht her.

Fazit

Peppig aber auch aufgeräumt ruhig kommt der neue C3 daher. Die Inneneinrichtung soll laut Citroën eher Prêt-à-porter als Haute Couture sein, was gelungen ist. So erinnert das Interieur an Streetware, an moderne im Alltag tragbare Stadt-Klamotten. Die Platzverhältnisse werden auch großen Menschen gefallen und das Komfort-Versprechen löst der C3 im Stand ein. Ob er auch auf der Straße brillieren kann, werden die ersten Fahrberichte ab Anfang Oktober 2016 zeigen.