Kia Optima auf der IAA
Koreanische Mittelklasse-Alternative

In den USA wurde der neue Kia Optima bereits im April vorgestellt, die Europaversion des Mittelklassemodells debütiert im September auf der IAA. Vorerst allerdings nur als Limousine.

IAA 2015, Kia Optima
Foto: Stefan Baldauf / Guido ten Brink

Die neue Generation des Kia Optima tritt deutlich sportlicher auf, soll mehr Platz bieten, sich aber beim äußeren Wachstum deutlich zurückhalten. Die Neuauflage des Mittelklassemodells misst 4.855 mm in der Länge, 1.465 mm in der Höhe und 1.860 mm in der Breite. Der Radstand (2.805 mm) legte, wie auch Länge und Höhe, um schlanke 10 mm zu. Dafür soll die Beinfreiheit im Fond um 25 mm gewachsen sein und das Kofferraumvolumen um 5 auf nun 510 Liter zugelegt haben. Neu ist auch ein Staufach unter dem Kofferraumboden.

IAA 2023

Sportlicherer Auftritt für den Kia Optima

Das Gesicht des neuen Kia Optima prägen seine Tigernase sowie längere und breitere Scheinwerfereinheiten. Die neue Schürze erhielt größere Lufteinlässe mit integrierten Nebelscheinwerfern. Die Silhouette wird von der stark geneigten A-Säule, der geschwungenen C-Säule und den ausgestellten Radläufen bestimmt. Das neue Heck prägen umlaufende LED-Rückleuchten, ein Diffusor sowie ein Heckdeckel mit integriertem Spoiler. Fahrbahnkontakt hält der Optima über 16 bis 18 Zoll große Leichtmetallräder.

Der Innenraum des neuen Kia Optima präsentiert sich mit einem fahrerorientierten Cockpit und breiter Mittelkonsole. Schwarze Hochglanz-Oberflächen und Chromleisten prägen die Optik. Die Oberflächenmaterialien sollen deutlich wertiger daherkommen. Zugelegt hat der Koreaner auch in Sachen Sicherheitsausstattung. Zu haben sind für den Optima ein adaptiver Tempomat, ein autonomer Notbremsassistent, ein Spurhalteassistent, ein Fernlichtassistent, ein Tot-Winkel-Assistent, Verkehrszeichenerkennung, ein automatischer Parkassistent, adaptives Kurvenlicht sowie eine Querverkehrswarnung. Auf der Höhe der Zeit präsentieren sich auch die Infotainment-Optionen. Herzstück ist ein 8-Zoll-Touchscreen mit Navigationssystem, das unter anderem mit Verkehrsinformationen in Echtzeit gefüttert wird. Ein Service der Optima-Käufern sieben Jahre lang kostenlos zur Verfügung steht. Zu haben sind zudem ein JBL-Soundsystem, eine induktive Ladestation für Mobilgeräte und eine Rundumsicht-Kamera.

IAA 2015, Kia Optima
Stefan Baldauf / Guido ten Brink

Kia Optima zum Start mit zwei Motoren, GT-Version folgt später

Zur Markteinführung in Europa wird der neue Kia Optima mit zwei bewährten Triebwerken angeboten: dem 1,7-Liter-Turbodiesel, der umfassend überarbeitet wurde, und dem 2,0-Liter-Benziner. Beide Motoren treiben die Vorderräder an. Standardmäßig sind beide Motoren des neuen Kia Optima mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Für den 2,0-Liter-Benziner ist in einigen europäischen Märkten optional ein Sechsstufen-Automatikgetriebe erhältlich. Der Diesel, der serienmäßig mit einem adaptiven Fahrwerk kommt, kann mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden. Der Turbodiesel leistet nun 141 PS und 340 Nm, der Benziner kommt auf 163 PS. 2016 soll wieder eine Hybridversion folgen, später sogar noch eine Hochleistungsvariante.

Diese war in Frankfurt noch als Studie zu sehen. Der Kia Optima GT wird von einem Zweiliter-Turbobenziner mit 245 PS und 353 Nm angetrieben und in 7,4 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 240 km/h liegen. Die Optik prägen neue Schürzen und Schwellerverkleidungen sowie 18-Zoll-Leichtmetallräder. Zum GT-Paket zählen auch ein Sportfahrwerk mit adaptiven Dämpfern sowie eine direkter abgestimmte Lenkung.

Sie vermissen den Kombi? Der soll kommen und zwar angelehnt an die Studie Sportspace, die auf dem Genfer Autosalon 2015 Premiere feierte. Die Limousine wird direkt nach der IAA in Deutschland auf den Markt kommen. Preise wurden allerdings noch nicht genannt.

Kia Optima Modell 2015
Kia

Sitzprobe Kia Optima

Wir klettern zuerst auf die Rückbank des neuen Kia Optima. Gemeinsam mit Peter Schreyer. "Viel zu viel Platz“, witzelt er. "Die alte Generation war deutlich enger.“ Der viel umjubelte und prämierte Designer hat keine Probleme mit dem Raumangebot. Der Redakteur hingegen schon. Ab einer Größe von 1,86 Meter streifen die Haare am Stoffhimmel, der das Panorama-Dach umgibt. "Ach, selbst wenn Sie noch zwei Zentimeter größer wären, geht das noch“, sagt Schreyer. Bleibt trotzdem ein Kritikpunkt.

Die Ledersitze passen dagegen. Das gilt auch für die vorderen Plätze. Der weichere Schaumstoff in den Kopfstützen, im oberen Bereich der Rückenlehnen und in der Oberschenkelauflage zahlt sich aus.

Im Cockpit wechseln sich weiche Oberflächen und Hartplastik ab. Alles ist sauber verarbeitet und übersichtlich. Schreyer bedeckt mit seiner Hand das Kia-Logo auf dem Lenkrad. "Jetzt könnte man sich auch leicht vorstellen, woanders zu sitzen. In einem noch höherklassigeren Auto. Die Qualität im Innenraum ist mit der neuen Generation wesentlich besser geworden.“

Die Mittelkonsole drehten die Innenraumarchitekten wie im Sportage ein. Im Kia Optima allerdings nicht um zehn, sondern 8,5 Grad. "Mit der Neigung verstärken wir das Cockpitflair“, kommentiert Schreyer.

Wer sein Handy auf der Fahrt laden möchte, den bedient Kia mit einer induktiven Ladestation in der Zentralkonsole. Schreyer leicht ungläubig. "Unfassbar. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie da der Strom reinfließt."

Für die Rundumsicht muss man dem Optima ein gutes Zeugnis ausstellen. Alles in allem bleibt nach dem Ausstieg ein positiver Eindruck hängen.

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