Lagonda Vision Concept by Aston Martin
Ausblick auf die Elektro-Limousine für 2021

Auto Salon Genf 2018

Im Jahr 2021 will Aston Martin seine erste rein elektrisch angetriebene Limousine auf den Markt bringen. Und zwar als Lagonda. In Genf zeigten die Briten als Ausblick das Lagonda Vision Concept.

Dass Aston Martin in das Segment der Elektroautos einsteigen will ist bereits länger bekannt. Bislang haben die Briten ihre elektrische Vision mit einem auf E-Antrieb umgerüsteten Rapide visualisiert. Der soll es demnächst in einer Kleinserie von 155 Stück zu kaufen sein. Auf dem Genfer Autosalon gehen die Briten jetzt einen Schritt weiter.

Unter dem Label Lagonda wird das Vision Concept gezeigt, das schon einen konkreten Ausblick auf Designelemente des 2021 kommenden Elektromodells geben soll – und zeigt damit auch, wohin die Designreise für Lagonda gehen soll. Denn Lagonda wird die Elektromarke von Aston Martin. Neben dem Concept Car stehen bereits Modell eines Lagonda Gran Turismo und eines Lagonda-SUV..

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Befreit von Package-Zwängen durch konventionelle Verbrennungsantriebe ergeben sich für die Design-Neuausrichtung völlig neue Proportionen. Zugunsten eines geräumigeren Innenraums wurden die Achsen weiter auseinander geschoben und die Überhänge vorne und hinten verkürzt. Wie andere Hersteller auch, kalkuliert Aston Martin verglichen mit konventionell angetrieben Fahrzeugen mit den Platzverhältnissen einer höheren Fahrzeugklasse. Im Luxussegment spricht man allerdings von anderen Klassen: „Der Lagonda hat in etwa Maße wie ein Rolls-Royce Ghost, wird aber im Innenraum so geräumig sein wie ein Phantom“, sagt Peter Freedman, Director of Corporate Strategy bei Aston Martin.

Die Flanken zeigen starke Einzüge, die coupéhafte Dachlinie mündet in einer breiten C-Säule ganz weit im Heck. Die extrem flach stehenden Windschutzscheibe erwächst nahezu direkt aus der flachen Fronthaube. An der Front flankieren extrem schlanke LED-Scheinwerferschlitze ein großes Kühlermaul flankiert. Auf das wollten die Designer nicht verzichten, obwohl es funktional in der Größe nicht nötig sein dürfte: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Fahrzeuge mit einer weitgehend geschlossenen Front wenig charakterstark aussehen oder schnell Ähnlichkeit mit dem Model 3 von Tesla bekommen,“ so Friedman. Gerade bei Tesla-Kunden sieht Friedman großes Potenzial: „Unsere Marktforschung zeigt, dass viele Tesla-Kunden mit exklusiveren Fahrzeugen liebäugeln, aber weiter elektrisch fahren wollen“, meint Friedman.

Bis zu 640 Kilometer Reichweite

Zugang zum Innenraum gewähren gegenläufig öffnenden Türen sowie zwei verglaste Flügel im Dach. Auf eine B-Säule wurde gänzlich verzichtet – das dürfte wie so oft bei Concept Cars nicht für die Serie gedacht sein.

Das Interieur wartet mit vier Einzelsesseln auf, die Hinteren verfügen zusätzlich über ausklappbare Fußstützen, die Vorderen lassen sich um 180 Grad drehen. Aufgehängt sind diese an Auslegern, so dass sich ein völlig ebener Innenboden ergibt. Ausgelegt als autonomes Fahrzeug nach Level 4, kann das Lenkrad des Lagonda versenkt und auf beide Fahrzeugseiten verschoben werden. Für ein entsprechende Luxusambiente sorgen Carbon, Leder, Wolle und Kashmir.

Zum Antrieb machten die Briten noch keine umfassenden Angaben. Die Reichweite mit einer Batteriefüllung soll aber echte 640 Kilometer betragen. Die Auslegung soll außerdem einen intelligenten Allradantrieb ermöglichen.

Was die Batteriezellen angeht, ist Aston Martin mit den üblichen Verdächtigen im Gespräch: LG Chem, Samsung, Panasonic. Beim Akku-Packaging könnte sich Aston im Rahmen der Kooperation mit Daimler auch bei Mercedes Hilfe holen – der DB11 etwa nutzt die Infotainment-Plattform von Mercedes. „Damit konnten wir ein viel performanteres Infotainment realisieren als zuvor. Die Gespräche über ein Kooperation bei den Akkus laufen gerade, entscheiden sei aber noch nichts. Egal wie das ausgeht: Aston Martin ist wild entschlossen, Lagonda als Elektro-Marke wiederzubeleben und der Größenvergleich zeigt, in welchem Segment: “Wir denken, dass zwischen Bentley und Rolls-Royce eine schöne Nische für uns bleibt„, ist sich Peter Freedmann sicher.