Innenraum-Check Hyundai i30
Mission rütteln bis es scheppert!

Der Hyundai i30 – wir haben ihn für den Innenraum-Check herbeigesehnt. Weil der Kompakte mit der Ausstattung Trend schon ab 17.860 Euro anrollt und Herr Winterkorn ja auch schon sehr angetan war.

Innenraum-Check Hyundai i30
Foto: dde

Wir schleichen uns von hinten an den Hyundai i30 ran, greifen gekonnt unter die Heckklappe und lassen die Luke hochfahren. Aaah, oooh. Die 378 Liter können sich wahrlich sehen lassen. Das reicht uns aber noch nicht, wir wollen die vom Hersteller versprochenen 1.316 Liter sehen. Also ab Richtung Fond, Knöpfe drücken, Rückenlehne umklappen. Ne, das kann’s jetzt aber nicht sein. Der Laderaumboden ist so schräg, da könnten Playmobil-Männchen auf Skiern den Hang runter schlittern. Nach kurzer Suche ist auch klar warum: Die Sitzflächen im Fond sind so konzipiert, dass man sie per Zug an den Schlaufen aushebeln und dann nach vorn kippen kann. Jetzt haben die Lehnen Platz – und auch 1.316 Liter Gepäck auf ebener Fläche.

Unsere Highlights

Wir klappen nun alles schnell wieder zurück, um zu schauen, ob das Platzangebot für Passagiere im Fond genauso erfreulich ist, wie das für Gepäck im Heck. Und siehe da: Knappe 1,90 Meter arangieren sich locker hinter einen genauso großen Fahrer, und müssen weder im Bein- noch im Kopf-Raum irgendwelche Blessuren oder Frisuren-Verrücker fürchten.

Im Hyundai i30 plumpst die Armlehne der Sitzfläche entgegen

Auch Kleinkram fliegt den Fondgästen im Hyundai i30 nicht um die Ohren, die Türtaschen sind ordentlich ausgebuchtet und schön tief, Fixiernetze klemmen kleinere Gegenstände zwischen sich und die Vordersitzlehnen ein. Sitzt man maximal zu zweit  auf der Rückbank, kann die Lehne des mittleren Sitzes zur Armauflage mit zwei Getränkehaltern umfunktioniert werden. Plumps. Das vordere Ende klappt runter, bis es auf der Sitzfläche aufliegt. Sieht erst einmal so aus, als wäre was kaputt. Und so, als ob wir hier besser keine gefüllten Becher abstellen sollten. Die Wasserprobe beruhigt uns aber: Hier schwappt nichts über – auch nicht die Freude eines Unterarms, denn dem gefällt die schiefe Auflage nicht.

Wir wechseln auf die vorderen Sitze des Hyundai i30. Hier bieten die Türfächer noch mehr Platz, das kühlbare Handschuhfach in Standardgröße klappt auf Knopfdruck langsam auf, über dem Innenspiegel kann in einem extra Fach die Brille deponiert werden. Unter der Armlehne zwischen Fahrer und Beifahrer verbirgt sich ein extra tiefes Staufach, in das sich allerhand wegpacken lässt. Vor dem Schalthebel befindet sich eine offene Ablage, auf die man von vorn und von beiden Seiten zugreifen kann. Da die USB-Buchse knapp darüber angebracht ist, kann man hier den MP3-Player ablegen, ohne dass die Armaturen von einem herunterhängenden Kabel verdeckt werden. So geht das, liebe VWler. Bei euch baumelt das Kabel nämlich fast über die gesamte Höhe der Mittelkonsole.

Zwei Roboter an der Lenkradverstellung des Hyundai i30

Achso, aber was sich die Wolfsburger eigentlich abgucken wollten, war ja die Lenkradverstellung. Abwechselnd nehmen Frau Dervisevic und Henning Wickom auf dem Fahrersitz Platz und hebeln, ziehen, drücken und verschieben was das Zeug hält. Geht einem die Puste aus, wird gewechselt. Nach ein paar Minuten fühlen wir uns wie die Roboter, die im Schaukasten fortwährend ein und dieselbe Schublade öffnen und wieder schließen. Mission "rütteln bis es scheppert" ist erfreulicherweise gescheitert. Es klonkt bassig, es geht geschmeidig wie Butter, gedämpft wie in einem Riesen-Wattebausch. Das gilt übrigens für alles was im Hyundai i30 Trend bewegt und gedrückt werden kann: Kein hartes, sattes Klacken, wenn eine der Tasten auf der Mittelkonsole gedrückt wird, kein Scheppern, kein satter Widerstand am Blinkhebel.

Herr Wickom untersucht noch die Kopffreiheit, die übrig bleibt, wenn er den Fahrersitz im Hyundai i30 auf seine 1,88 Meter einstellt – alles im grünen Bereich und ordentlich Luft nach oben. Danach nimmt die Dame hinterm Steuer Platz, schiebt den Sitz nach vorn, hebelt ihn ganz nach oben, verstellt die Rückenlehne, versucht sich nochmal an der Lenkradverstellung – scheppert immer noch nix - und drückt die Gurtumlenkung nach unten – alles manuell, alles schnell.

Übersichtliche Routenvorschläge, versteckte Zeitanzeige

Es geht schon wieder zurück in die Redaktion. Den Weg kennen wir. Aber wie gut kennt ihn das Navi? Über den berührungsempfindlichen Bildschirm geben wir die Adresse ein und ruckzuck bekommen wir drei Vorschläge serviert: Die schnellste, die kürzeste und die sparsamste Route, gekennzeichnet durch Farben und selbsterklärende Symbole. Wir entscheiden uns für die 18-minütige Eco-Variante, denn die wird, wie die kürzeste, mit 18 Minuten Fahrzeit beziffert. Per Fingertipp informieren wir den Hyundai i30 über unsere Routenwahl und es kann losgehen.

Noch ein kurzer Blick auf die Uhr sollte uns sagen, ob wir schon mit den Vorboten des Berufsverkehrs rechnen müssen. Aber wo wird hier die Zeit angezeigt? Konsequent zeitloses Design im Hyundai i30? Nein, nicht ganz. Nur wenn auf dem Bildschirm die Karte dargestellt wird, ist die digitale Zeitanzeige sehr klein und erst auf den dritten Blick sichtbar – für zwei Augenpaare. Im Radio- oder iPod-Betrieb sind die Ziffern dagegen größer, dunkel hinterlegt und rechts oben im Display gut sichtbar. Wir liegen gut in der Zeit, sitzen komfortabel und machen uns auf den Weg.