Kia Sportage (2016) auf der IAA
Neuer Korea-SUV im China-Design

Seit 2011 ist der aktuelle Kia Sportage (Typ SL) auf dem deutschen Markt erhältlich. 2014 erhielt die dritte Generation nach dem JE und dem JA ein umfangreiches optisches und technisches Facelift. Für 2016 steht nun die neue Generation (Typ QL) des SUV aus Korea an.

IAA 2015, Kia Sportage GT Line
Foto: Stefan Baldauf / Guido ten Brink

Neuer Kia Sportage mit Sorento-Cockpit

In Sachen Design wird sich der neue Kia Sportage, der komplett im europäischen Designzentrum gezeichnet wurde, bei dem KX3 orientieren, einem kleinen SUV auf Basis des Hyundai ix25, der für den chinesischen Markt vorgesehen ist. Die Scheinwerfer liegen hoch, der Tigernasen-Kühlergrill setzt tiefer an und wird von LED-Tagfahrleuchten flankiert wird. Proportionen und auch die Dach- und Fensterlinie bleiben bei der neuen Generation gleich, am Heck sind neue schmale Leuchten mit modifizierter Grafik zu erkennen. Kaum Änderungen gibt es bei den Abmessungen. der neue Sportage ist 1,85 Meter breit, der Radstand legte um 30 mm auf 2,67 Meter zu, die Gesamtlänge wuchs um 40 mm auf 4,48 Meter. Dabei legte der vordere Überhang um 20 mm zu, der hintere Überhang wurde um 10 mm eingedampft. In der Höhe misst der Koreaner 1,64 Meter. Bei den Felgen hat der Kunde die Wahl zwischen 16, 17 oder 19 Zoll großen Leichtmetallrädern.

IAA 2023

Im Innenraum zeigt der neue Kia Sportage Elemente aus dem kürzlich vorgestellten Sorento zeigen. Das Cockpit ein Dreispeichenlenkrad mit rundem Pralltopf, einen Armaturenträger mit großem Bildschirm und daneben zwei aufrecht stehenden Luftdüsen sowie darunter die Steuerung der Klimaanlage über zwei Drehregler und ein Tastenfeld. Zentrales Bedienelement ist ein Touchscreen, der in zwei Größen (7 oder 8 Zoll) angeboten wird. Neue Materialien und frische Applikationen sollen die Wertigkeit steigern. Eine verbesserte Dämmung soll dem Geräuschkomfort zugute kommen. Ein größes Panoramaglasdach bringt noch mehr Luftigkeit ins Interieur.

Insgesamt soll der neue Kia Sportage auch mehr Platz im Innenraum bieten - sowohl für die Passagiere als auch fürs Gepäck. Das Ladevolumen wuchs von 465 auf 503 Liter. Die Laderaumabdeckung kann jetzt unter dem Laderaumboden verstaut werden.

Kia Sportage mit 5 Motoren im Angebot

Zur Sicherheitsaustattung des neuen Kia Sportage zählen zahlreiche Airbags, ein autonomes Notbremssystem, eine Spurverlassenswarnung, ein Spurhalteassistent, ein Fernlichtassitent, ein Tot-Winkel-Assitent, ein Speedlimiter sowie eine Querverkehrswarnung hinten. Zu den weiteren Features zählen unter anderem eine elektronische Parkbremse, induktives Laden von Mobilgeräten, ein Soundsystem, eine Rückfahrkamera, eine sensorgesteuerte Heckklappe und eine Keyless-Go-Funktion.

Die Motorenpalette umfasst je nach Markt bis zu fünf Triebwerke. Der Basisbenziner schöpft aus 1,6-Liter Hubraum 132 PS und 161 Nm. Eine Turbo-Version kommt auf 177 PS und 265 Nm und kann als einziges Triebwerk mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden. Basisdiesel ist ein 1,7-Liter mit 115 PS. Darüber rangiert ein Zweiliter-Turbodiesel in zwei Leistungsstufen mit 136 PS und 373 Nm sowie mit 184 PS und 400 Nm. Geschaltet wird per Automatik oder manuellem Sechsganggetriebe.

In den Handel kommt der neue Kia Sportage im ersten Quartal 2016. Preise wurden noch nicht genannt.

IAA 2015, Kia Sportage GT Line
Stefan Baldauf / Guido ten Brink

Sitzprobe Kia Sportage

Im Innenraum hat sich mit dem Generationswechsel viel getan. Das Kompakt-SUV macht in der Qualität einen Sprung nach vorne. "Wenn ich zum Händler gehe und er die Tür aufmacht, will ich nicht enttäuscht, sondern überrascht werden. Es ist nun mal so, dass man die meiste Zeit im inneren des Autos verbringt“, erklärt Chefdesigner Peter Schreyer die Wichtigkeit des Interieurs.

Eine Sitzprobe ist auf dem Konzernabend im Vorfeld der IAA hart umkämpft. Zumeist sind alle Plätze belegt. Also die Augen aufhalten und im richtigen Moment, ohne zu zögern, auf die bequemen Ledersitze schlüpfen. Der erste Griff geht an das unten abgeflachte Lederlenkrad. Ein sicheres Zeichen dafür, dass wir in der neuen GT Line sitzen.

Sauber verarbeiter Innenraum

Das Cockpit macht einen sauber verarbeiteten Eindruck. Der Armaturenträger ist horizontal zweigeteilt. Gut zu erkennen an einer kleinen Stufe. Oben überzogen die Innenraumgestalter das Armaturenbrett mit Soft-Touchmaterialien. Unten, am Handschuhfach, kommt Hartplastik zum Einsatz. Dieser Materialmix zieht sich durchs gesamte Interieur.

Die Mittelkonsole in Klavierlack neigt Kia um zehn Grad Richtung Fahrer. Damit der Pilot den Touchscreen stets gut im Blick hat. "Die Neigung ist nicht zu stark. Auch der Beifahrer sieht noch alles“, wirft Schreyer ein. Schick: Die Metalleinfassung rund um den Monitor und die Lüftungsdüsen.

Der Touchscreen reagiert ohne nervige Verzögerungen. Seinen Navigationsdienst bringt Kia auf den neuesten Stand: mit Verkehrsinformationen in Echtzeit, dem aktuellen Wetterbericht und Infos zur Region.

Nicht alles spielt sich auf dem Touchscreen ab. Darunter platzierten die Designer noch 23 Knöpfe, inklusive Start-Button, sowie vier Drehregler. Ein bisschen viel? Schreyer wehrt ab. "Alle Knöpfe haben ihre Berechtigung. Ich finde sie praktisch und gut erreichbar. Es ist ein Unterschied, ob ich nur an meinem Handy spiele, oder ob ich Auto fahre und gleichzeitig den Touchscreen bedienen muss. Da ist die Ablenkung größer. Mit den Tasten muss man nicht suchen.“ Sehr fein: die induktive Ladestation fürs Smartphone. Einfach reinwerfen und das Gerät zieht sich sofort neuen Saft. Die Übersicht im Cockpit passt zu allen Seiten. Vorne seitlich hilft die schmaler gewordene A-Säule. Nach hinten das relativ große und gut positionierte Heckfenster.

Gutes Platzangebot im Fond

Auf der Rückbank fühlt man sich als Insasse sofort wohl. Die Sitzposition ist angenehm. Der Kopf eckt nicht an und die Beine lassen sich locker verstauen. Drei Personen im Fond? Dürfte kein Problem sein. Dem Kia Sportage kommt sein um drei Zentimeter gewachsener Radstand auf 2.670 Millimeter zugute. "Der Sportage ist im Innenraum erwachsener geworden. Die Qualitätsanmutung und der Anspruch sind ein anderer als beim Vorgänger“, sagt Schreyer. Dem können wir nach der Sitzprobe zustimmen.

Die nächsten warten schon. Raus aus dem Auto und in ein paar Schritten zum Kofferraum. Klick, Hände weg, der Deckel öffnet sich automatisch. Die Ladekante liegt angenehm niedrig. Wir haben Glück. Ein Mann vermisst die ebene Fläche. In der Breite sind es etwas mehr als ein Meter. Es passen also zwei große Gepäckstücke nebeneinander.

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