Kooperation zwischen Hyundai, Kia und Rimac
Bleibt die Partnerschaft bestehen - oder nicht?

Erst vor drei Jahren ging die koreanische Hyundai-Gruppe, zu der auch Kia gehört, mit dem E-Sportwagenbauer Rimac eine Entwicklungs-Kooperation ein. Diese soll Medienberichten zufolge aber bereits wieder Geschichte sein. Doch die Koreaner dementieren.

Mate Rimac, Euisun Chung Hyundai Rimac
Foto: Hyundai

Die Hyundai Motor Group, zu der auch Kia gehört, und Rimac haben im Mai 2019 eine strategische Partnerschaft verkündet. Nach gerade einmal drei Jahren soll diese schon wieder an ihr Ende gelangt sein. Das berichtet zumindest "Automotive News Europe". Demnach sollen die Koreaner aus der Kooperation bereits wieder aussteigen und ihre Rimac-Anteile verkaufen wollen. Das Blatt beruft sich dabei auf anonyme Quellen.

Mate Rimac
Rimac
Firmengründer Mate Rimac hat sich inzwischen fest an den VW-Konzern sowie dessen Marken Porsche und Bugatti gebunden.
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Hyundai dementiert den Bericht auf Nachfrage von auto motor und sport: "Hyundai und Kia investieren weiterhin in die Rimac-Gruppe und können bestätigen, dass derzeit mehrere Partnerschafts-Projekte auf hohem Niveau laufen", heißt es in einem Statement. Beide Parteien erkennen demnach den Wert dieser strategischen Partnerschaft an und wollen auch in Zukunft zusammenarbeiten. Rimac bestätigt ebenfalls, dass beide Unternehmen derzeit über weitere zukünftige Projekte diskutieren.

Mittelmotor-Sportwagen mit E-Antrieb

Das Ziel der Partnerschaft ist es, Hochleistungs-Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Räder zu stellen. Konkret geplant war ursprünglich ein rein elektrisch angetriebener Mittelmotor-Sportwagen, der unter dem Label von Hyundai N laufen soll. Laut "Automotive News Europe" wolle Hyundai dieses Modell unter eigener Regie fertigstellen. Das andere Auto, ein Hochleistungs-Brennstoffzellen-Modell, sei gar eingestellt worden. Auf die Frage, ob es sich bei den erwähnten "Partnerschafts-Projekten auf hohem Niveau" um diese Fahrzeuge handelt und ob sie wie geplant im Rahmen der Rimac-Kooperation zu Ende entwickelt werden, lässt Hyundai bislang unbeantwortet.

Beide Seiten investierten jeweils 80 Millionen Euro in die Partnerschaft, wobei sich der koreanische Anteil in 64 Millionen Euro von Hyundai und 16 Millionen Euro von Konzerntochter Kia splittet. Die Hyundai Motor Group soll sich im Zuge dessen einen Anteil von zwölf Prozent an Rimac gesichert haben.

Eng mit dem VW-Konzern verbandelt

Rimac wurde 2009 von Mate Rimac als Start-up in Kroatien gegründet. Seitdem hat sich für das Unternehmen viel geändert. Bereits Mitte 2018 hatte Porsche zehn Prozent an der kroatischen Technologie- und Sportwagenfirma übernommen. Seit November 2021 existiert zudem ein Joint Venture namens Bugatti Rimac, an dem Rimac die Mehrheit von 55 Prozent hält und Porsche mit den restlichen 45 Prozent als strategischer Gesellschafter auftritt. Der Firmensitz ist Sveta Nedelja; dort entsteht gerade der neue Hightech-Hauptsitz des kroatischen Unternehmens.

Rimac bringt gerade seinen ersten Serien-Sportwagen auf den Markt. Der Nevera verfügt über vier Motoren, die zusammen 1.914 PS leisten und ein maximales Drehmoment von 2.360 Newtonmetern liefern. Der Antrieb kommt auch im Pininfarina Battista zum Einsatz. Die Hyundai-Gruppe will dagegen bis 2025 bis zu 44 umweltfreundliche Elektromodelle an den Start bringen. Es sieht ganz so aus, als müsste sie diese Autos fortan weitgehend in Eigenregie entwickeln.

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Fazit

Die Partnerschaft zwischen Hyundai, Kia und Rimac könnte spannende Fahrzeuge ergeben – so sie denn überhaupt weitergeführt wird. Genau das ist aktuellen Medienberichten zufolge – trotz Dementi – aber höchst fraglich. Vielleicht kann die Kooperation irgendwann dennoch als fruchtbar gelten. Nämlich dann, wenn Hyundai den angedachten elektrischen Sportwagen und das Brennstoffzellen-Modell doch noch zu Ende entwickelt und auf den Markt bringt.