Mercedes-Benz EQA
Wie gut der Elektro-GLA fährt

Schon vor der offiziellen Weltpremiere schnappen wir uns den neuen EQA 250 mit 140 kW für eine erste Ausfahrt. Was kann der kompakte SUV auf GLA-Basis mit Elektroantrieb?

Mercedes-Benz EQA 250 Rose Gold
Foto: Patrick Lang

So sieht sie also aus, die erschwingliche E-Mobilität von Mercedes. Sie hört auf das Kürzel EQA und ist ganz klar, ein SUV. Und zwar ein kompaktes im GLA-Format. Wobei die Tarnfolie beim Testwagen noch die durchgehenden Leuchtstreifen an Front und Heck verdeckt, die wir so ähnlich schon vom großen Bruder EQC kennen.

Klingt spannend? Na, dann kommen Sie doch mit auf eine kleine Spritztour durch Stuttgart. Los geht's am Mercedes-Museum. Sie können es sich auf dem elektrisch verstellbaren Komfortsitz bequem machen, der sich typisch Mercedes an der Türtafel elektrisch verstellen lässt. Ganz schön hoch thront man hier drinnen, meinen Sie. Ja, das liegt zum einen an rund 20 Zentimetern Bodenfreiheit. Zum anderen sitzen wir auf einem Akku-Paket mit mehr als 60 kWh Kapazität. Und das braucht eben Platz im Unterboden, denn eine eigenständige Elektro-Plattform hat der EQA nicht. Der SUV baut auf der MFA2-Plattform auf wie der Rest der A-Klasse-Familie. Er läuft sogar vom gleichen Band in Rastatt.

Unsere Highlights

A-klassiges Cockpit

Deshalb kommt Ihnen das Cockpit auch so vertraut vor. Alles A-klassig eben: Vom MBUX mit den zwei 10,25-Zoll-Displays samt "Hey Mercedes"-Sprachbedienung, über das Multifunktionslenkrad mit Touchpads, bis hin zu den runden Lüftungsausströmern. Dank serienmäßiger Wärmepumpe wird es auch so schnell warm hier drinnen. Übrigens lässt sich der Innenraum sogar via Smartphone-App vorheizen. Kuschelig ist es auch im Fond. Denn die Türausschnitte sind recht schmal und man hockt mit angewinkelten Beinen auf der niedrig montierten Bank, deren Lehne sich serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 umklappen lässt. Der klassenüblich große Kofferraum wächst somit noch mal deutlich und bietet sogar ein Fach im Boden für das Ladekabel.

Mercedes-Benz EQA 250 Rose Gold
Patrick Lang
Das Cockpit des neuen Mercedes EQA - hier noch leicht getarnt.

One-Pedal-Feeling und cleveres Navi

So, jetzt geht es aber los. Bitte anschnallen. Fuß auf das Bremspedal, Startknopf drücken und den Hebel hinter dem Lenkrad auf D rücken. Wie Sie hören, hören Sie nichts. Dafür legt der EQA 250 flott los. Klar, schließlich leistet der E-Motor an der Vorderachse 140 kW und hat jede Menge Drehmoment, und zwar aus dem Stand. Da können die Winterräder auf den serienmäßigen 18-Zöllern schon mal schlupfen. Je nach Fahrmodus (Eco, Normal oder Sport) reagiert der EQA mehr beziehungsweise weniger spontan auf Fahrpedalbefehle. Allerdings geht es stets eher zügig und nie stürmisch voran. Und Bremsen? Ist nur selten nötig. Die Stärke der Rekuperation reguliert man mit den Wippen hinter dem Lenkrad. Wobei sich die Spanne über fünf Stufen von stark bremsendem One-Pedal-Feeling bis hin zu widerstandslosem Segeln erstreckt.

Und wenn man so entspannt auf der B10 Richtung Benz-City rollt, fällt gleich noch mal auf wie gut der EQA gedämmt und verarbeitet ist. Nichts knarzt oder knirscht. Nur, wenn man über die fiesen Frostaufbrüche rollt, rumpelt es etwas im Fahrwerk. Dabei geben sich die optionalen Adaptivdämpfer im Testwagen größte Mühe die Stöße sanft abzufedern. Sie merken schon, der SUV ist spürbar auf Komfort getrimmt. Und da wir es gerade gemütlich angehen, schauen Sie doch mal nach links. Dank der großen Scheiben und dem Panoramadach hat man einen grandiosen Blick auf die Schwabenmetropole.

Mercedes-Benz EQA 250 Rose Gold
Patrick Lang
Der EQA baut auf der MFA2-Struktur auf.

Ganz schön smart der EQ

Auch der Fahrer kann die Aussicht ein bisschen genießen, denn mit aktiviertem Tempomat hält der EQA automatisch Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern und bleibt sicher in der Spurmitte. Zudem verzögert er selbständig, schon bevor es kurvig wird. Ganz schön smart der EQ, oder? Er kann aber noch mehr. Ein digitaler Coach hilft beim Energiesparen. Die Navigation kalkuliert Routen unter Einbeziehung von Ladestopps, Topografie, Wetter, Verkehrssituation und dem eigenen Fahrverhalten. Klar, für unsere City-Tour brauchen wir das nicht unbedingt, zumal Mercedes mehr als 420 Kilometer Reichweite nach WLTP verspricht. Doch, wenn wir jetzt spontan die rund 650 Kilometer nach Hamburg fahren wollten? Dann schlägt uns das Navi eine Route inklusive 30-minütiger Ladepause vor. In der Zeit kann der EQA via CCS-Stecker mit maximal 100 kW den Akku zu 80 Prozent schnellladen. Bezahlt wird mit der me-Ladekarte, die an über 450.000 AC- und DC-Ladepunkte in 31 Ländern funktioniert.

Der EQA wäre was für Sie? Dann können Sie ihn ab dem 4. Februar online ordern. Im Frühjahr 2021 steht er dann bei den Händlern. Der Basispreis für den EQA 250 wird wohl unter 48.000 Euro liegen, und dann können Sie noch 6.000 Euro Umweltbonus und 3.000 Euro Hersteller-Förderung (inkl. Mehrwertsteuer), also in Summe gut 9.500 Euro vom Kaufpreis abziehen. Das bringt uns selbst mit Metallic-Lack unter 40.000 Euro. Klingt doch fast schon schwäbisch.

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Fazit

Der EQA überzeugt bei der ersten kurzen Ausfahrt. Er fährt unaufgeregt komfortabel, präsentiert sich hochwertig und begeistert mit smartem Energiemanagement. Inklusive Förderung wird er weniger als 40.000 Euro kosten. Nicht zu viel für ein E-SUV mit mehr als 400 km Reichweite.