BMW Z4 sDrive30i im Fahrbericht
Leicht, flott und kernig

BMW Z4 M40i heißt die aktuell stärkste Motorisierung des neuen bayerischen Roadsters – ein 3,0-Liter-Sechszylinder mit 340 PS sorgt hier für Vortrieb. In unserem Test kam er super weg, jetzt steht der „kleine“ Z4 vor uns: Der sDrive30i schöpft aus zwei Litern Hubraum 258 PS. Wie groß ist der Unterschied zum Topmodell?

BMW Z4 sDrive30i

Knöpfchen drücken und schon spielt die Musik: Der Vierzylinder knurrt willig, hängt gefällig am Gas und dreht akustisch imposant hoch. Beim Vom-Gas-Gehen rotzt er simulierte Fehlzündungen aus den Rohren. Klar lebt die Soundkulisse von einer elektronischen Unterstützung – aber die ist gelungen. Nichts wirkt künstlich, übertrieben oder gar einem Vierzylinder unangemessen. Im Vergleich singt der Sechszylinder eine unangestrengtere Melodie, womit jedes Aggregat den zu ihm passenden Soundteppich ausrollt.

Unsere Highlights

Ordentliche Beschleunigung

Beim Beschleunigen ein ähnliches Bild: Der 30i macht sich beim kräftigen Tritt aufs Gas eifersüchtig ans Werk, drückt den Roadster in 5,4 Sekunden auf Tempo 100. Dabei hilft ihm der Verlust von zwei Zylindern sogar ein bisschen: des Gewichts wegen. Zum Sechzylinder fehlen 100 Kilo auf jetzt 1.505 Kilogramm. Damit haben die ab 1.550/min anliegenden 400 Newtonmeter leichtes Spiel. Der M40i langt in dieser Disziplin zwar mit 4,5 Sekunden noch druckvoller hin, aber auch am Steuer des 30i halten sich die Sechszylinder-Sehnsüchte in Grenzen.

BMW Z4 sDrive30i
Der 2,0-Liter-Vierzylinder des BMW Z4 sDrive30i leistet 258 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern.

Um die Schaltarbeit kümmert sich, wie beim M40i, serienmäßig eine Achtgang-Automatik – eine Sechsgang-Handschaltung gibt es nur für den sDrive20i. Der Automat arbeitet mit dem 2,0-Liter-Motor genauso gut zusammen wie mit dem 3,0-Liter-Aggregat und wer mag, regelt sich mit den Lenkrad-Schaltwippen durch die Stufen.

Kurven sind sein Revier

In der ersten knackigen Kurve macht der Z4 30i sein Vierzylinder-Dasein endgültig vergessen: Nicht nur, dass im Vergleich zum M40i besagte 100 Kilogramm weniger in Richtung Kurvenausgang drängen, das Gewicht fehlt zudem größtenteils an der Vorderachse, was das Einlenken unterstützt – die Gewichtsverteilung gibt BMW auch hier mit 50 zu 50 Prozent zwischen vorn und hinten an. Ein serienmäßig an der Hinterachse verbautes mechanisches Sperrdifferential sorgt darüber hinaus in der Kurve für hartnäckige Spurtreue. Selbst heftige Richtungswechsel bringen den Roadster nicht aus der Bahn – wer es übertreibt, dem hilft das ESP angemessen spät, sanft und sicher. Die Lenkung arbeitet direkt, hat nur ein winziges Spiel, könnte aber rückmeldefreudiger sein.

Wankbewegungen lässt das adaptive M-Sportfahrwerk kaum zu. Was in der Kurve das Performancegefühl erhöht und Sicherheit gibt, hat trotz aller Adaptivität das teils knackige Durchreichen von Fahrbahnunebenheiten an die Insassen zur Folge. Einem Roadster wirft kaum jemand ein straffes Fahrwerk vor – aber der Z4 30i ist straffer abgestimmt als er aussieht. Auch hier sind die Unterschiede zum rennmäßigeren M40i überschaubar.

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Fazit

Der BMW Z4 sDrive30i überrascht, weil er auch diejenigen auf der ganzen Linie überzeugt, die bereits den Z4 M40i kennen. Knurrig und drehfreudig beschleunigend, kommt er dank 100 Kilogramm weniger Gewicht und einer mechanischen Sperre an der Hinterachse in Fahrspaß erzeugenden Kurven besonders gut zurecht. Die beiden gegenüber dem M40i fehlenden Zylinder macht der spritzige Auftritt des 30i schnell vergessen. Wer ohne die absolute Spitzen-Performance nicht leben kann, muss natürlich beim M40i bleiben – alle anderen sind mit dem 30i richtig gut bedient.

Technische Daten
BMW Z4 sDrive30i M Sport
Grundpreis54.800 €
Außenmaße4324 x 1864 x 1304 mm
Kofferraumvolumen281 l
Hubraum / Motor1998 cm³ / 4-Zylinder
Leistung190 kW / 258 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Verbrauch6,1 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024
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Erscheinungsdatum 25.04.2024

148 Seiten