Subaru Forester 2.0ie (2022)
Wie harmonieren Mildhybrid und Boxer?

Der Subaru Forester bekam für das Modelljahr 2022 ein Facelift mit Nasenkorrektur und einer Modellpflege. Wir waren mit dem Allrad-SUV unterwegs und haben einen Fahrbericht mitgebracht.

3/2022, Subaru Forester Facelift 2022
Foto: Bernd Conrad

Das ging fix, zumindest für Subaru-Verhältnisse: Der Forester fährt gut zwei Jahre nach seinem Marktstart mit einem Facelift vor. Im Modelljahr 2022 spendieren die Japaner ihrem bei uns meistverkauften Modell (1.670 Neuzulassungen im Jahr 2021) eine neue Nase und kleine Updates. Mit Eile hat die Überarbeitung aber nichts zu tun. Als der Forester Anfang 2020 bei uns zu den Händlern kam, gab es ihn in den USA und in Japan schon einige Zeit. Dort gibt es mittlerweile Neuauflagen von WRX und Levorg (nur in Japan). Deren aktuelle Designsprache übernimmt jetzt auch der Forester.

Unsere Highlights

Über dem neuen vorderen Stoßfänger sitzt jetzt ein deutlich größeren Kühlergrill. Die LED-Scheinwerfer fallen dafür etwas kompakter aus. Blechteile wurden nicht geändert. Seitenansicht und Heck des Subaru-SUV bleiben unverändert. Das EyeSight genannte Assistenzsystem haben die Japaner aber überarbeitet. Die Stereokameras hinter der Windschutzscheibe sollen jetzt auch Fahrbandränder ohne Begrenzungslinie erkennen, orientieren sich hier an der Grasnarbe. Dem galt auf den Testfahrten mit dem aufgefrischten Subaru Forester unser erstes Augenmerkt. Tagsüber erkennt das System in den meisten Fällen den Straßenrand, das Auto lenkt leicht in Richtung Fahrstreifenmitte. Bei Dunkelheit sollte man sich jedoch nicht auf das Helferlein verlassen. Dann leuchten die serienmäßigen LED-Scheinwerfer die Fahrbahn gut aus, der Fernlichtassistent (serienmäßig ab der zweiten Ausstattungslinie Active) reguliert die Weite des Lichtkegels. Adaptive Funktionen gibt es keine. Die Nebelscheinwerfer haben einen Nebenjob als statisches Abbiegelicht.

Antrieb und Fahrwerk sorgen für Entspannung

3/2022, Subaru Forester Facelift 2022
Bernd Conrad
Aus dem Subaru Forester steigt man auch nach längeren Strecken entspannt aus.

Und schon sind wir also im Subaru Forester unterwegs. Der geräumige SUV, der mit bequemen Sitzen und vor allem mit sehr viel Platz im Fond brilliert, bietet auf Landstraßen und auf der Autobahn einen gediegenen Federungskomfort. Das lässt das teils hölzerne Fahrverhalten bei Wurzelaufbrüchen und Asphaltkanten vergessen, dass der Forester bei Stadttempo an den Tag legt.

Dort erlaubt er immerhin auf kurzen Strecken elektrisches und damit lokal emissionsfreies Fahren. Auch nach dem Facelift ist ein zwei Liter großer Boxermotor mit 110 kW / 150 PS, der als Mildhybrid ausgelegt ist, die einzige Antriebsalternative für den Forester. Der Elektromotor bringt es auf eine maximale Leistung von 12,3 kW / 16,7 PS. Das soll reichen, um den Subaru Forester bis zu einem Tempo von 40 km/h fortzubewegen.

Die Energie aus der nur 0,6 kWh großen Batterie ist dann schnell aufgebraucht. Im Alltag kommt man mit dem elektrifizierten Japaner meist ein paar hundert Meter weit, bevor sich der Vierzylinder-Benziner zur Party gesellt. Das macht er aber ganz diskret. Die Bauart des Boxermotors sorgt dafür, dass im Innenraum keinerlei Vibrationen zu spüren sind.

Bei niedrigen Drehzahlen bleibt der Verbrenner auch akustisch im Hintergrund. Lediglich bei starker Beschleunigung, wenn die stufenlose CVT-Automatik die Drehzahlen nach oben treibt, wird es etwas unruhig. Entspanntes Gleiten passt also besser zum Subaru Forester. Dann schaltet sich im Schubbetrieb bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h auch mal der Benziner ab, dann und beim Bremsen wird Energie rekuperiert. Das Resultat ist ein Testverbrauch von 8,5 Litern je 100 Kilometer. Damit ist der Subaru Forester 2.0ie zwar, trotz permanentem Allradantrieb, nur durchschnittlich sparsam, immerhin liegt dieser Wert nur leicht über dem WLTP-Normverbrauch von 8,1 Litern.

Bedienung und Infotainment haben die Designer und Ingenieure mit dem Facelift nicht verändert. Das acht Zoll große Display liegt gut im Blickfeld, physische Tasten für die Hauptmenüpunkte und ein separates Bauteil für die Klimaautomatik sorgen für eine intuitive Bedienung. Simpel, aber clever: Am oberen Ende der Armaturentafel sind Leuchtdioden eingelassen. Sie blinken, sobald man den Fahrbahnrand zu überfahren droht. Das Lichtsignal wird von der Windschutzscheibe gespiegelt und liegt somit direkt im Blickfeld des Fahrers.

Preise ab 34.990 Euro

3/2022, Subaru Forester Facelift 2022
Bernd Conrad
Das Topmodell Platinum steht auf 18-Zoll-Rädern.

So wenig überraschend wie das Facelift präsentiert sich auch die Preisliste des neuen Forester-Jahrgangs. Der Einstiegstarif für die Ausstattungslinie Active beträgt auch weiterhin 34.990 Euro. Einzeloptionen gibt es kaum. Wie andere Importeure schnürt auch Subaru Ausstattungspakete in definierten Linien zusammen. Sie kosten nach der Überarbeitung teils etwas mehr als bisher. Unser Testwagen ist ein Subaru Forester Platinum. Hier sind zum Listenpreis von 43.990 Euro dann auch Lederbezüge, Schiebedach und 18-Zoll-Felgen enthalten. Die ansprechenden Materialien im Innenraum und eine gute Verarbeitung bieten aber alle Ausstattungsniveaus.

Fazit

Das Facelift des Subaru Forester bringt optische Retuschen an der Front und ein überarbeitetes EyeSight-System. Ansonsten bleibt der japanische Allradler, was er ist: Ein geräumiger, komfortabler SUV, der auch eine hohe Kompetenz als Familienauto beweist. Der Mildhybrid-Antrieb mit Boxermotor ist laufruhig, aber nicht sonderlich sparsam.