GP Japan 2024 - Training 1: Verstappen-Bestzeit

Nach dem Rückschlag beim Australien-Grand-Prix vor zwei Wochen konnte Max Verstappen in Suzuka direkt wieder einen Start nach Maß hinlegen. Mit weichen Reifen brauchte der Weltmeister in der Auftaktsession am Freitag (5.4.) nur 1.30,056 Minuten für das 5,807 Kilometer lange Achter-Layout. Schneller war in den ersten 60 Minuten keiner.

Sergio Perez sorgte 0,181 Sekunden hinter seinem Teamkollegen für eine Red-Bull-Doppelspitze. Damit wurde der britisch-österreichische Rennstall schon früh seiner Favoritenrolle gerecht. Auf der japanischen Highspeed-Strecke ist vor allem aerodynamische Effizienz und Stabilität in schnellen Kurven gefragt. Beides gehört zu den Stärken des RB20.

Ferrari konnte aber in der ersten Übungseinheit besser mithalten, als es die meisten Experten erwartet hatten. Nach seinem Melbourne-Sieg gab Carlos Sainz teamintern erneut das Tempo vor. Am Ende landete der Spanier mit 0,213 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Teamkollege Charles Leclerc erwischte keine optimale Runde und landete nur auf Position sechs. Dafür konnte der Monegasse mit starken Longrun-Zeiten überzeugen, die sogar Red Bull beeindruckten.

Zwischen die Ferrari schoben sich noch die beiden Mercedes. Hier gewann George Russell das interne Duell knapp gegen Lewis Hamilton und sicherte sich somit Rang vier. Der Rückstand auf die Verstappen-Marke betrug allerdings schon knapp eine halbe Sekunde. Für Hoffnung im Silberpfeil-Camp sorgt das erste Feedback der Fahrer, die sich beide über eine passende Balance freuten. Im Vergleich zum letzten Suzuka-Wochenende im Oktober 2023 wurde eine deutliche Steigerung festgestellt.

Nur Stroll mit Aston-Upgrade

Auf Rang sieben reihte sich Fernando Alonso ein. Der Spanier musste am Freitag allerdings noch auf das große Upgrade-Paket verzichten, von dem zum Start des Wochenendes nur ein Kit verfügbar war. Erst zum Quali-Samstag soll das zweite Paket nach Suzuka kommen. Im ersten Training konnte Lance Stroll aber noch nicht zeigen, dass die neuen Teile einen Fortschritt bringen. Der Kanadier konzentrierte sich vor allem auf das Datensammeln und landete nur auf Platz 15.

Nach dem Suzuka-Doppelpodium im Vorjahr ließen es die beiden McLaren bei der Rückkehr am Freitag noch etwas ruhiger angehen. Oscar Piastri und Lando Norris fanden sich im Klassement auf den Positionen acht und zehn wieder. Die Papaya-Renner nahmen Lokalmatador Yuki Tsunoda ins Sandwich. Im zweiten Toro Rosso durfte mit Red-Bull-Junior Ayumu Iwasa noch ein zweiter Japaner sein Talent zeigen. Daniel Ricciardo musste zum Start ins Wochenende zuschauen.

In einer sehr engen zweiten Tabellenhälfte landete Iwasa am Ende auf P16. Überraschend gut unterwegs war Esteban Ocon im Alpine auf Rang 11, gefolgt von Alex Albon (Williams), Nico Hülkenberg (Haas) und Valtteri Bottas (Sauber). Die Zeitentabelle ist aber noch mit etwas Vorsicht zu genießen, weil die erste Sitzung zwischenzeitlich für 11 Minuten unterbrochen werden musste und damit das Programm der Teams gestört wurde.

Sargeant-Crash zur Halbzeit

Grund für die Unterbrechung war ein heftiger Crash von Logan Sargeant. Der US-Amerikaner rutschte in der schnellen Kurve 7 mit den äußeren Rädern einen Tick neben die Strecke. Das Auto drehte sich, schlug mit der Nase zuerst in die Bande ein, wurde herumgeschleudert und bekam auch am Heck einen Treffer ab. Ob das Chassis beim Einschlag beschädigt wurde, ließ sich auf den ersten Blick noch nicht erkennen.

Klar ist aber schon, dass Williams den neuen Front- und den neuen Heckflügel abschreiben muss. Von beiden Teilen gibt es leider noch keinen Ersatz. Sollte der Rest des Autos wiederhergestellt werden, wird Sargeant also mit alten Flügeln antreten müssen. Man darf gespannt sein, ob Williams die Reparatur bis zum zweiten Training hinbekommt. Nach dem Albon-Crash von Melbourne haben die Mechaniker erneut viel Arbeit vor der Brust.