GP Japan 2024 - Training 2: Rundendiät im Regen

Als die Ampel am Ende der Boxengasse zum Start der zweiten Session auf Grün schaltete, konnte man noch hoffen, dass es wenigstens ein abgespecktes Programm geben würde. Es hatte zwar in der Pause leicht genieselt, aber der Asphalt begann bereits, an vielen Stellen wieder abzutrocknen. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis sich die Piloten aus den Garagen trauen würden.

13 Minuten nach dem Anpfiff war Lewis Hamilton der erste Mutige, der mit Slicks auf die leicht feuchte Bahn ging. Auf den ersten Metern berichtete der Rekordsieger dann auch noch optimistisch, dass der Asphalt bereits relativ trocken sei. Doch als mit Daniel Ricciardo nur wenige Sekunden später ein zweites Auto die Box verließ, änderte sich plötzlich die Wetterlage.

Schauer zur falschen Zeit

Ein weiterer kleiner Schauer bremste den Eifer der zehn Teams nachhaltig. Auf dem 5,807 Kilometer langen Asphaltband wurde es plötzlich zu feucht für Slicks. Aber es wurde leider nicht feucht genug, dass die Piloten mit den Intermediates verwertbare Daten sammeln konnten. Bei dem gesteigerten Unfallrisiko auf der rutschigen Piste verzichteten die meisten Fahrer auf weitere Testkilometer.

Bei Sauber nutzte man die Gelegenheit, noch ein paar Boxenstopps zu üben. Die einzigen Fahrer, die sich Zeiten für fliegende Runden notieren lassen konnte, waren die beiden Toro-Rosso-Piloten. Auf Intermediates wollten Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo den tapferen Fans auf den Tribünen wenigstens eine kleine Show bieten.

Es sah lange so aus, als würde Tsunoda für die Ausfahrt mit einer Trainingsbestzeit belohnt werden. Doch dann trocknete die Strecke in den letzten Minuten der Session doch noch einmal weit genug ab, dass plötzlich ein paar Runden auf Slicks möglich wurden.

Piastri fährt Bestzeit

Am schnellsten reagierte man bei McLaren, wo Oscar Piastri drei fliegende Runden in Folge auf Softs drehen konnte. Dabei wurde der Australier jedes Mal zwei Sekunden schneller. Am Ende blieb die Uhr bei 1:34.725 Minuten stehen. Lewis Hamilton und Charles Leclerc ließen sich ebenfalls noch Zeiten notieren, es reichte aber nicht, um den Youngster noch von der Spitze zu vertreiben.

Sieben Fahrer ließen sich gar nicht auf der Piste blicken, darunter auch Weltmeister Max Verstappen und George Russell im zweiten Mercedes. Dass Logan Sargeant nicht fahren würde, war schon vorher klar. Der Crash des US-Amerikaners im ersten Training verlangte nach einer längeren Reparatur. Der Williams soll aber im dritten Training wieder einsatzbereit sein. Das Monocoque blieb zum Glück unbeschadet.

Während die Piloten vor allem die verpasste Qualifying-Simulation schmerzen dürfte, vermissen die Ingenieure eher die Dauerlauf-Daten zum Reifenverschleiß. Es geht also mit einigen Fragezeichen in das restliche Wochenende. Mit Blick auf den drohenden Regen hatten einige Fahrer schon in der ersten Session ein paar kleinere Longruns abgespult. Die Chance ist aber gut, dass einige Teams am Samstag auf dem falschen Fuß erwischt werden.