McLaren in FloViz gehüllt
Das Geheimnis des Regenbogen-McLaren

McLaren hat in der zweiten Barcelona-Testwoche einen ungewöhnlichen Aerodynamik-Test absolviert. Das komplette Auto wurde in 3 verschiedene FloViz-Farben gehüllt. Wir verraten, was es mit dem Farbspektakel auf sich hatte und zeigen Ihnen die ungewöhnlichen Bilder.

Fernando Alonso - McLaren - Barcelona - F1-Test - FloViz - 2016
Foto: sutton-images.com

Die Wintertests sind für Formel 1-Technikfans immer ein besonderes Festmahl. Ständig schrauben die Teams neue Teile an die jungfräulichen Autos. An welchen Stellen die Updates genau montiert werden, lässt sich meistens recht schnell erkennen. Mit Aerodynamik-Sensoren oder FloViz-Farbe werden die Auswirkungen der Modifikationen in der Regel direkt überprüft.

Im Windkanal dürfen die Teams bekanntlich nur mit 60-Prozent-Modellen testen. Und auch die Ergebnisse von CFD-Simulationen im Computer müssen stets noch einmal mit Messdaten auf der Rennstrecke validiert werden. Nicht selten fallen zuvor berechnete Fortschritte in der Realität deutlich kleiner aus, weil die Korrelation nicht passt.

Unsere Highlights

Bei McLaren wollte man der Luftströmung am siebten Testtag ganz genau auf die Spur kommen. Im Laufe der zweiten Testwoche war der MP4-31 mit einem neuen Frontflügel, neuen Bremsverkleidungen (vorne & hinten), einem neuen Unterboden, neuen Seitenkästen, einer neuen Motorhaube und einem neuen Heckflügel ausgerüstet worden. Solch ein umfangreiches Aerodynamik-Programm hatte kein anderes Team zu bieten.

FloViz-Farbe macht Luftstrom sichtbar

Normalerweise wird die zähflüssige FloViz-Farbe, die den Luftstrom beim Abtrocknen sichtbar macht, nur punktuell aufgetragen. Doch als Fernando Alonso die letzten Runden der Session am Donnerstag (3.3.2016) absolvierte, staunten die Zuschauer nicht schlecht. Wie ein bunter Papagei raste der MP4-31 mehrere Runden lang über den Kurs - für Fotografen nicht zu übersehen.

Die rechte Seite des Frontflügels war Neongrün eingesprüht, die linke Hälfte des Vorderbaus strahlte in einem knalligen Rosa. Am Diffusor klebte blaue Aerodynamik-Farbe. Den kompletten Rennwagen so großflächig einzufärben - und dann auch noch in unterschiedlichen Tönen - das hatte man vorher noch nicht gesehen.

Selbst Teamchef Eric Boullier wusste zunächst nicht genau, was seine Ingenieure bei der ungewöhnlichen Aktion ausgeheckt hatten. Erst später lüftete sich das Geheimnis: Die Techniker wollten sehen, wie die einzelnen Bauteile des Autos aerodynamisch zusammenspielen.

McLaren sammelt Aero-Daten

Anhand des Verlaufs der unterschiedlichen Farben an den Übergängen ließen sich neue Erkenntnisse über den Strömungsverlauf gewinnen. Interessant war zum Beispiel die Frage, wie die Luft quer um die Nase herumströmt. Ebenfalls überprüft wurde, wie die grüne und rosa Farbe vom Frontflügel auf die einzelnen Elemente der Vorderradaufhängung und den Seitenkasten dahinter trifft.

Durch den dunklen Grundton des McLaren MP4-31 konnte man selbst aus der Ferne gut erkennen, wie sich die knallige Farbe im Luftstrom auf dem Auto verteilte. In unserer Galerie haben wir einige exklusive Fotos des rollenden Aerodynamik-Experiments für Sie zusammengestellt.