Neuwagen Finanzierungsratgeber
Rechenbeispiele für drei Gehaltsgruppen

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Am Beispiel von drei Gehaltsgruppen zeigen wir, was nach allen Abzügen und Spareinlagen für eine Autofinanzierung übrig bleibt. Oft ist mehr drin, als man glaubt. Denn wer die Rabatte ausnutzt, drückt bei der Finanzierung nicht nur deutlich die Monatsrate, sondern auch die Anzahlung.

Autohändler
Foto: Archiv

Wer einen Neuwagen finanziert, gibt als Anzahlung oft seinen Gebrauchten in Zahlung. Wer keinen hat, plündert sein Erspartes oder studiert die Angebote. Das lohnt sich. In unserem Vergleich waren bis zu 28 Prozent Nachlass drin. Oft drückte der Abschlag die Rate so weit, dass das Auto ins Budget passte. Vor allem die Anzahlung machte der Rabatt meist überflüssig. Speziell beim Leasing und dem Drei-Wege-Kredit wird der Autorestwert auf Basis des Listenpreises berechnet. Ein Rabatt ändert ihn nicht, reduziert aber wie eine Anzahlung die Finanzierungssumme.

Unsere Highlights

Anhand von drei Gehaltsgruppen zeigen wir, was sich Autofahrer leisten können. Dazu berücksichtigten wir mit Hilfe des statistischen Warenkorbs die Ausgaben für Lebensunterhalt, Miete, Freizeit, Sparverträge, Versicherungen und Sprit. Was vom Einkommen übrig blieb, floss in den Autokauf – und für das Geld gab es in jeder Gehaltsklasse mehr, als man erwartet hätte.

Durchschnittliches Nettoeinkommen: 1.500 Euro

Abzüglich einer Sparrate und aller Ausgaben bleibt für ein Auto ein Budget pro Monat von 150 Euro. In dieser Gehaltsklasse ist Leasing keine gute Wahl – eine Nachzahlung kann am Ende den finanziellen Rahmen sprengen. Sicherer ist der Drei-Wege-Kredit, der wie das Leasing funktioniert, aber dem Kunden mehr Freiheit am Ende bietet: Er gibt das Auto ohne Zahlung der Schlussrate zurück, er finanziert sie weiter oder löst sie mit einem Schlag ab.

Wählt man die Rückgabe, sollte das Auto über den normalen Verschleiß hinaus keine Mängel haben, sonst sind Nachzahlungen fällig. Wem auch dieser Kredit zu heikel ist, der greift zum Darlehen. Nachteil: Damit das Auto ins Budget passt, sind längere Laufzeiten nötig. Tipp: Freie Banken bieten oft günstigere Darlehen – in unserem Fall die Comdirect.

Durchschnittliches Nettoeinkommen: 2.000 Euro

Abzüglich einer Sparrate und aller Ausgaben bleibt für ein Auto ein Budget pro Monat von 200 Euro. Auch in dieser Gehaltsklassen gibt es Alternativen zum Leasing. Allerdings wird das Darlehen für Autofahrer zunehmend uninteressant, weil sie recht lange Vertragslaufzeiten in Kauf nehmen müssen. Das Beispiel zum Dacia Duster macht das sehr deutlich. Der Drei-Wege-Kredit, den überwiegend die Herstellerbanken anbieten, stellt hier eine gute Option dar. Damit kann man sich für einen überschaubaren Zeitraum viel Auto für wenig Geld leisten und zahlt nicht mehr als beim Leasing.

Außerdem sollten etwaige Nachzahlungen am Vertragsende, wenn man sich für die Fahrzeugrückgabe entscheidet, nicht so stark ins Gewicht fallen. Denn die Ersparnisse müssten das auffangen können.

Durchschnittliches Nettoeinkommen: 2.500 Euro

Abzüglich einer Sparrate und aller Ausgaben bleibt für ein Auto ein Budget pro Monat von 250 Euro. Das Darlehen ist auch hier nicht sinnvoll, weil die Vertragsdauer viel zu lang ausfallen würde. So wären beim Peugeot RCZ abzüglich des Rabatts noch zehn Jahre nötig, damit das Auto abbezahlt ist. Beim Drei-Wege-Kredit und Leasing sind die Laufzeiten bedeutend kürzer. Deshalb sind sie für diese Einkommensschicht interessanter, zumal etwaige Nachzahlungen am Ende aus den Ersparnissen beglichen werden können.

Preislich gibt es weniger Unterschiede als in den Risiken: Die Drei-Wege-Variante bietet mehr Schutz. Wer zum Leasing greift, sollte einen Vertrag mit Kilometerabrechnung abschließen – die Restwertvariante ist gerade für Privatkunden zu unsicher.