24h-Classic Nürburgring 2019
Über 200 Schätze auf der Nordschleife

Es ist das Rennen vor dem Hauptrennen. Bei den 24h-Classic heizen Rennwagen und Klassiker wie Ford GT40, Porsche 911 RSR, Mercedes Benz 190E 2.5-16, Opel Kadett C Coupé, BMW M3 E30 und Ford Escort RS 2000 den Zuschauern ein.

Start - 24h-Classic 2019 - Nürburgring - Nordschleife
Foto: Stefan Baldauf / Guido ten Brink

Einen Tag vor dem Start zum 24h-Rennen begeben sich die Fans auf eine Zeitreise. Es geht zurück in eine Zeit, als der Motorsport noch richtig wild und gefährlich war, wie Nostalgiker finden. In die 1970er, 1980er und frühen 1990er. Aus dieser Zeit stammen die über 200 historischen Tourenwagen und GT-Fahrzeuge, die das Starterfeld der 24h-Classic bilden. Damit waren die Klassiker am Rennwochenende am Nürburgring in der Überzahl. Beim Hauptevent, dem 24-Stunden-Rennen, säumten „nur“ 155 Autos die 25,378 Kilometer lange Nordschleife.

Unsere Highlights

Eine Distanz über Tag und Nacht wurde den alten Helden wie BMW 2002 und M3, Ford Escort, Opel Kadett, Ford GT40 und Porsche 911 RSR erspart. Sie durften sich über drei Stunden auf dem Nürburgring austoben. Nicht alle kamen ungeschoren davon. Den BMW M3 E30 aus der Klasse Y48 von Joachim Kiesch erwischte es schlimm. Ein Unfall zertrümmerte Front sowie Heck und zerdepperte das Dach. Da kann man nur hoffen, dass der Besitzer den M3 wieder in den Zustand zurückversetzen kann, wie vor dem Rennstart.

VW Golf I GTI - Startnummer #45 - 24h-Classic 2019 - Nürburgring - Nordschleife
Stefan Baldauf / Guido ten Brink
Seite an Seite: Ein VW Golf I GTI fordert den Ford Escort RS2000 MK2.

Auffahrunfall entscheidet das Rennen

Die drei Rennstunden spulte Michael Küke in seinem Porsche 911 Carrera RSR mit der Startnummer 503 als schnellster Fahrer ab. Der Essener führte einen Porsche-Fünffachsieg an. Kükes Vorsprung fiel mit 2:45 Minuten groß aus. Es war aber alles andere als ein Durchmarsch.

In der zweiten Rennhälfte duellierte sich der spätere Sieger mit Jörg Müller im RSR mit der Startnummer 501. Wer meint, im Klassiker-Rennen werden keine Zärtlichkeiten ausgetauscht, liegt falsch. Durch einen Auffahrunfall zwischen den beiden Siegkandidaten löste sich die Frontschürze von Müllers RSR.

Der fällige Reparaturstopp entschied das Rennen zugunsten von Küke. „Ich fahre seit 2004 bei diesem Rennen mit und habe jetzt das erst Mal gewonnen“, freute sich der erfolgreiche Pilot. „Zum Glück hatte der kleine Auffahrunfall mit Jörg Müller keine größeren Folgen. Als ich seine quietschenden Reifen hörte, habe ich mich auf alles eingestellt.“ Küke hatte auch mit anderen Problemen zu kämpfen, wie er berichtet: „Durch einen defekten Tankdeckel hatte ich in der zweiten Rennhälfte Benzindämpfe im Auto, die natürlich unangenehm waren.

Müller brachte mit Teamkollege Eddy Althoff den zweiten Rang ins Ziel. Vor Marc und Dennis Busch in einem weiteren RSR. Einer der Favoriten fehlte. Der Vorjahreszweite Daniel Schrey trat erst gar nicht an. Die neue Abgasanlage für seinen Porsche 935 K1 wurde nicht rechtzeitig geliefert. Da die aktuelle Abgasanlage vermutlich die zulässige Lautstärke von 130 Dezibel überschritten hätte, verzichtete Schrey auf einen Start.