24h-Rennen Nürburgring 2020 - Quali 2
Rote Flagge beendet Nachttraining

Das zweite Qualifying zum 24h-Rennen Nürburgring ist mit der roten Flagge vorzeitig beendet worden. Im teils nassen Nachttraining hatten sich mehrere Unfälle ereignet. Ein Abflug eines HRT-Mercedes bedeutete das frühzeitige Ende.

Mercedes-AMG GT3 - AMG Team HRT - Startnummer #2 - 24h-Rennen - Nürburgring - Nordschleife - Donnerstag - 24. September 2020
Foto: Stefan Baldauf

Es ist ein Bild, an das sich erst einmal alle gewöhnen müssen: Rund um die Nordschleife ist es so finster wie noch nie. Keine Fans, keine Lagefeuer, weniger Autos auf der Strecke und damit weniger Lichtquellen. "Es ist da draußen natürlich ganz anders”, meinte Audi-Pilot Dries Vanthoor. "Sonst hat man die Fans mit BBQ oder Feuern, aber jetzt ist keiner da. Es ist nicht so einfach, die Brems- und Einlenkpunkte zu finden.”

Buurman kracht in Aremberg in Planke

Das zweite dreistündige Qualifying, das traditionell in der Dunkelheit stattfindet, sollte den 96 angetretenen Teams als Vorbereitung für die lange Nacht beim 24h-Rennen von Samstag auf Sonntag dienen. Doch das teils umfangreiche Programm, das aus Reifen sortieren, die Fahrer an die Sichtverhältnisse gewöhnen und Detailarbeit am Rennsetup besteht, konnte nicht ganz nach Plan abgespult werden.

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Rund eine halbe Stunde vor Schluss sorgte der #2 Mercedes-AMG GT3 Evo von HRT für einen Abbruch des Qualifyings. Yelmer Buurman hatte sich bei der Anfahrt zur Aremberg-Kurve abgelegt. Der Niederländer konnte aus dem stark beschädigten Auto aussteigen, doch Rennleiter Walter Hornung entschied sich trotzdem für die rote Flagge: "Es ist ein Loch in der Leitplanke und die Reparatur dauert mehr als 30 Minuten. Deshalb wird das Training auch nicht mehr aufgenommen.” Zuvor hatte sich der HRT-Mercedes im Vergleich zum ersten Qualifying noch auf eine Zeit von 8.19,079 Minuten verbessert und sich damit auf die sechste Position vorgeschoben.

Impressionen - 24h-Rennen - Nürburgring - Nordschleife - Donnerstag - 24. September 2020
Stefan Baldauf
Die Nacht liefert am Nürburgring immer spektakuläre Aufnahmen.

Einige Minuten lang Schauer in der Eifel

Kurz zuvor sorgte bereits einsetzender Regen gegen 22 Uhr für Action auf der Strecke. In dieser Phase erwischte es auch den #44 Falken-Porsche (Bachler/Müller/Dumbreck/Ragginger). Peter Dumbreck verlor das Auto im Bereich Fuchsröhre und kam entgegen der Fahrtrichtung zum Stehen. Die Mannschaft erwischte es gleich doppelt hart: Es gab zusätzlich eine Strafe für ein davor begangenes Code-60-Vergehen, was bedeutet, dass man im Rennen erst hinter der eigentlichen Startgruppe losfahren darf.

Neben all dem Chaos und Schrott lief es für einige Teams aber auch erfreulich. So konnte sich neben dem HRT-Mercedes der #29 Land-Audi (Drudi/Mies/Rast/K. van der Linde) auf die siebte Position verbessern. Auch der GetSpeed-Mercedes von Schiller/Götz/Buhk/Marciello schob sich auf Platz elf nach vorn. Daneben gelang es dem #42 Schnitzer-BMW (Farfus/Tomczyk/Klingmann/S. van der Linde) auf Platz 14 aufzurücken.

Am Freitag (25. September) steht das dritte Qualifying um 13.25 Uhr auf dem Programm, ehe es ab 17.50 Uhr ins spannende Top-1- und Top-2-Qualifying geht, in dem um die Pole-Position gekämpft wird.