24h-Rennen Nürburgring - Quali 3
Doppel-Führung für Lamborghini

24h-Rennen

Die letzte Sitzung vor dem heiß erwarteten Top-Qualifying endete mit einer Überraschung. In den letzten Minuten sprang der Konrad-Lamborghini auf den ersten Platz und sorgte so für eine Doppelführung der Kampfstier-Marke. Vorher gab es bei Mischbedingungen zahlreiche Zwischenfälle.

Lamborghini Huracan Gt3 - Startnummer 19 - 24h Rennen Nürburgring - Nürburgring-Nordschleife - 3. Juni 2021
Foto: Stefan Baldauf

Eigentlich hatte schon keiner mehr mit einer neuen Bestzeit gerechnet, doch dann leuchtete das Live-Timing kurz vor Ende der dritten Quali doch noch pink auf. Axcil Jefferies schob seinen #19 Konrad Motorsport Lamborghini Huracán GT3 mit einer 8.15,225 Minuten auf den ersten Platz. Jefferies freute sich: "Das ist wirklich schön. Wir waren nicht wirklich sicher, ob die Balance des Autos passt. Aber es war einfach klasse. Das Team arbeitet, arbeitet und arbeitet ohne Pause. Und das zeigt das Auto jetzt." Auf Rang zwei beendete der zweite genannte Lamborghini des FFF Racing Team das letzte von drei Qualifikationstrainings. Seine 8.18,575 Minuten stammte noch aus der gestrigen Nacht.

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Niesel sorgt für Probleme

Die einstündige Session begann mit leichtem Nieselregen an verschiedenen Abschnitten der Strecke, echter Regen blieb jedoch aus. So kämpften viele Piloten mit den schwierigen Bedingungen. Unter anderem schlug der GT4-Cayman mit der Nummer 78 in der ersten Trainings-Hälfte ein und musste sich mit Frontschaden an die Box retten. Des Weiteren musste der #169 BMW F30 des Giti-Tire-Teams aus der V2T nach einem Einschlag abgestellt werden.

Lamborghini Huracán GT3 Evo - Startnummer 63 - 24h Rennen Nürburgring - Nürburgring-Nordschleife - 3. Juni 2021
Stefan Baldauf
Der FFF-Lamborghini war Schnellster im Nachttraining.

Den größten Schaden des Nachmittags trug der #12 Lionspeed by Car Collection Motorsport Audi R8 LMS GT3 davon, der mit einer beschädigten rechten Front zurückhumpelte. Für die Mechaniker beginnt deswegen ein Kampf mit der Zeit, da schon um 18:30 Uhr der erste Teil der Top-Quali beginnt. Im Part eins kämpfen noch diverse GT3-Autos um die restlichen vier Plätze für den Pole-entscheidenden zweiten Teil.

auto motor und sport-KTM auf Platz 41

Hinter den beiden Lamborghini lagen der #44 Falken Motorsports Porsche 911 GT3 R, der #98 ROWE Racing BMW M6 GT3 und der #4 Mercedes-AMG Team HRT AMG GT3. Größter Verlierer war Audi: Das beste Auto der Marke mit den vier Ringen, der #2 Audi Sport Team Car Collection R8, musste sich mit einem elften Platz begnügen. Dabei profitiert man eigentlich von einer neuen Balance of Performance mit 0,5 Millimeter größerem Restriktor und zehn Kilogramm mehr Gewicht, die am Morgen verkündet wurde. Allerdings werden die Karten wie gewohnt bei der Top-Quali durchgemischt, wenn die Top-Autos die Strecke für sich alleine haben. 21 Autos kämpfen in Top-Quali-1 noch um die vier offenen Plätze für Top-Quali-2, wo insgesamt 20 Autos um die Pole fahren. Zwischen 18:30 und 20:50 Uhr ist Höchstspannung also programmiert.

KTM X-Bow GTX - Startnummer 75 - 24h Rennen Nürburgring - Nürburgring-Nordschleife - 3. Juni 2021
Stefan Baldauf
Der auto motor und sport-KTM startet von Platz 41.

Für den KTM X-Bow GTX von auto motor und sport (#75) steht nach der letzten Quali-Sitzung für die Klasse Cup X ein 41. Platz zu Buche. Der sport-auto-Golf-GTI-TCR von Max Kruse Racing (#10), den Kollege Christian Gebhardt pilotiert, qualifizierte sich auf Rang 59. Jens Dralle, fahrender Redakteur des ams-Renners berichtet augenzwinkernd: "Ich habe mich gestern im Auto beim Nacht-Quali sehr wohl gefühlt. Christian Menzel sagt nun, ich würde mich noch wohler fühlen, wenn ich schneller fahre, dann käme ich besser in den Flow. Er droht, mich bei meinem Stint über Funk solange anzubrüllen, bis das Tempo passt. Jetzt fürchte ich mich ein wenig."

Christian Gebhardt resümiert: "Wir haben alle nur unsere Pflichtrunden absolviert, um den Wagen so gut wie möglich vor dem Rennen zu schonen. Der GTI TCR von MKR ist nicht nur erstaunlich schnell, sondern überzeugt auch mit seiner sehr guten Fahrbarkeit – vor allem bei den wechselhaften Nordschleifen-Bedingungen in diesem Jahr. Da hat die Truppe von Max Kruse Racing echt ein tolles Paket entwickelt."

"Fast wäre das Rennen jedoch schon vor dem Rennen beendet gewesen. Gestern hat mich ein GT3-Fahrzeug im Galgenkopf abgeräumt. Zum Glück konnte ich den TCR mit einer brenzligen Drifteinlage ohne Plankenkontakt abfangen. Von Dacia bis GT3 – aber irgendwie sind ja die vielen unterschiedlichen Fahrzeuge das Salz in der Suppe beim 24h Rennen."