Man darf durchaus ein bisschen verwundert sein: Während in der EU die Verkehrswende gepredigt und das Verbrenner-Aus verkündet wird, halten große Importeure offenbar gerade jetzt die Zeit gekommen, die riesengroßen Fullsize Pick-ups aus den USA zu uns zu bringen. Nach dem schon länger bei uns verfügbaren RAM von Stellantis hatte zuletzt die Ankündigung der Chevrolet- und GMC-Pick-ups für den deutschen Markt für Aufsehen gesorgt.
Nun kommt auch das Maß aller Dinge im Fullsize-Geschäft ganz offiziell zu ausgewählten Ford-Händlern in Deutschland. Der Ford F-150, meistverkauftes Auto der USA seit über 40 Jahren, gibt sich die Ehre. Als Importeur fungiert mit offiziellem Segen der Ford Motor Company die schwedische Hedin Mobility Group, ein großer Mehrmarken-Vertrieb mit über 7.500 Mitarbeitern.
Drei Modelle zum Start
Hedin wird zunächst drei Modelle der umfangreichen Baureihe anbieten: Den luxuriösen F 150 Lariat als "Basis"-Modell, den F 150 Limited und als Sahnehäubchen den Offroad-Spezialisten F 150 Raptor (den zeigen wir in der Fotogalerie). Die drei Modelle verfügen auch über jeweils drei verschiedene Antriebe. Der Lariat kommt mit dem Fünfliter-V8 mit 400 PS/555 Newtonmeter, kombiniert mit einer Zehngang-Automatik.
Beim F-150 Limited kommt ein V6-Benziner mit elektrischer Unterstützung als Hybrid zum Einsatz, der "Powerboost Hybrid" ist stärker als der V8: 430 PS und 720 Newtonmeter bringt diese Variante, das klingt nach viel Freude beim Anhänger ziehen. Dritter im Bunde ist der umfangreich für den harten Geländeeinsatz modifizierte Ford F-150 Raptor. Auch der kommt mit V6, identischer Hubraum wie beim Limited (3,5 Liter), allerdings Bi-Turbo-Unterstützung statt batteriebetriebenem Zusatzmotor.
Preis ab 97.000 Euro
Die drei F-150 wird man nicht bei jedem Ford Händler im Schaufenster sehen, stattdessen wird der Vertrieb über ausgewählte Markenhändler erfolgen. Ein erstes Händlerverzeichnis hat der Importeur auf seiner Homepage f150europe.com bereits online. Preislich geht es bei 97.000 Euro für den Lariat los, der Limited Hybrid hat ein Preisschild von 116.000 Euro und für den Raptor V6 werden 121.000 Euro aufgerufen.
Fazit
Auf einmal wird gedrängelt: Jahrzehntelang war Deutschland und die EU Niemandsland für die großen Fullsize-Pick-up aus den USA, nicht ohne Grund. Mit den Riesengeräten kann man in engen Altstadtgassen und Parkhäusern eine Menge Flurschaden anrichten. Seit einer Weile versucht es AEC mit dem Ram Pick-up bei uns, doch nun gibt es mit Ford und General Motors auch gleich noch die beiden richtig großen Player in diesem Segment künftig auf den europäischen Straßen. Wer die ganzen Riesendampfer kaufen soll, ist noch nicht so richtig erkennbar. Wir lassen uns überraschen.
