Vier AMG Art Cars im Palace-Design
Weltraum-Pony und Neonlichter

Das Mode-Label Palace hat zusammen mit AMG Art Cars entworfen. Die vier Autos repräsentieren vier Metropolen. Erkennen Sie alle auf Anhieb?

Mercedes-AMG Art Cars Palace Streetwear Skateboard
Foto: Mercedes-AMG

Wenn sich Mode-Labels und Automobilhersteller für künstlerisch anspruchsvolle Projekte zusammentun, dann ist es manchmal schwer, den kreativen Gedankengängen zu folgen. Die Skateboard-Bekleidungs-Marke Palace und AMG machen es uns da ein wenig einfacher. Für die vier in Kooperation entstandenen Art Cars dienen jeweils Welt-Metropolen als Vorlage und Inspiration. Das sollte man also einigermaßen nachvollziehen können, oder?

Mercedes-AMG Art Cars Palace Streetwear Skateboard
Mercedes-AMG
Manche tragen ihr Herz auf der Zunge. Dieser Tiger dagegen das AMG-Logo.
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Tiger mit Strähnchen

Nunja, urteilen Sie selbst! Wir fangen mal mit dem Kleinsten im Bunde an, dem AMG A 45 S in der Palace Edition. Die Motorhaube ziert ein mächtiger weißer Tiger-Kopf mit aufgerissenem Maul und lila Strähnchen. Das Auto selbst ist mit einem Farbverlauf von Lila am Heck bis Orange weiter vorne lackiert. An den Flanken prangt prominent das Logo der Affalterbacher neben einer kleineren Version des Palace-Signets. Im Innenraum setzt das Gestühl die außen vorgelebte Farbgebung in Lila und Orange fort. Einen echten Hinweis auf die zugrunde liegende Metropole gibt allerdings nur die Position des Lenkrads. Wären Sie auf London gekommen, wenn es sich nicht um einen Rechtslenker handeln würde? Laut eigener Aussage ist die Gestaltung als Hommage an die "lebhafte und vielfältige Custom Car-Szene im Vereinigten Königreich der 60er-, 70er- und 80er-Jahre" zu verstehen. Aha.

Dann ist die G-Klasse aber eine klare Sache, oder? Über den Hinterrädern galoppiert ein weißes Pferd von Sternen umringt. Die Reiter unter Ihnen wissen sicher gleich: Hier muss die nordrhein-westfälische Stadt Warendorf der Design-Initiator sein. Seit Preußenkönig Friedrich Wilhelm III im Jahr 1826 dort das Landgestüt angesiedelt hat, ist Warendorf als Stadt des Pferdes bekannt und beheimatet heute zahlreiche entsprechende Verbandszentralen. Die Vermutung ist zwar naheliegend, aber falsch. Das Art Car referenziert Japans Hauptstadt Tokio, weil das auflackierte Pferd durch den Weltraum galoppiert und damit auf die populäre Fantasy-Kultur der Japaner verweist.

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Ein Traum für Pferdebesitzer: Die G-Klasse von AMG. Hier nicht nur wegen der Anhängelast, sondern auch wegen des Designs.

Zitronen und Neonlicht

Nächster Versuch mit dem von tiefrot bis gelb changierenden SL 63 4Matic+ mit dem AMG-Logo auf der Motorhaube. Wir verraten gleich: Mit Zitrus-Früchten haben die knalligen Farben nichts zu tun. Die Stadt Menton an der Côte d’Azur scheidet also aus, denn sie wäre als der wärmste Ort an Frankreichs Süd-Küste bekannt für Zitronen, Orangen und Co. Stattdessen geht es beim Farbenspiel auf dem offenen Sportwagen um einen Sonnenuntergang. Also? Ganz genau: Los Angeles ist gemeint. Das Design bringt den "immerwährenden kalifornischen Sommer" aufs Blech.

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Ein echter Sonnenschein? Stimmt - genau darum geht's bei diesem SL 63.

Eine Chance zu punkten haben Sie noch. Das vierte Auto im Editions-Bunde ist ein AMG GT 63 4Matic+ dessen Lackierung vom Schwarz auf der Schnauze ins Neongelbgrüne am Hintern übergeht. Hinter den schwarzen Felgen auf der Vorderachse blitzen grelle Bremssättel hervor, während an der Hinterachse auch die Felgen selbst im schrillen Neon-Ton lackiert sind. Im Interieur fügen sich entsprechende Akzente an den Sitzen ins Gesamtbild ein. Tja, und hier wird es schwierig, denn eigentlich ist ja Tokio für das flirrende Meer an Neonlichtern bekannt – aber diese Metropole ist bereits an das Weltraum-Pony auf der G-Klasse vergeben. Und wäre Las Vegas das Thema, hätte man sicher eine Referenz auf das Glücksspiel am Auto gefunden.

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Die Kombination aus grellem Gelbgrün und Schwarz findet sich auch im Innenraum wieder.

Wir lösen auf: Hier geht es um New York, die Stadt, die niemals schläft. Der Farbkontrast weist auf die zwei Seiten der US-Metropole hin, die sich zwischen rauem Pflaster und strahlenden Lichtern bewegt. Und, wie viele Stadt-Auto-Kombinationen haben Sie auf Anhieb erraten?

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Fazit

Kunst hat nicht den unbedingten Anspruch zu gefallen. Insofern kann man ein Art Car in seiner Ausgestaltung ja auch nicht wirklich bewerten – steht uns auch gar nicht zu. Augenzwinkernd hinterfragen, was weiße Tiger mit lila Strähnchen und London gemeinsam haben, dürfen wir aber schon. Oder Weltraum-Ponys mit Tokio.