Nissan Serena Großraum-Van
Van mit Monster-Grill? Nissan kann!

Nissan hat die fünfte Generation des Serena vorgestellt. Der Großraum-Van soll mit inneren Werten und seinem eigenwilligen Hybridantrieb überzeugen.

Nissan Serena Großraum-Van MY 2023
Foto: Nissan Motor Corporation

Der Nissan Serena wird bereits seit drei Jahrzehnten ununterbrochen angeboten. Allerdings nicht in Europa: Zu uns hat es nur die erste Generation geschafft, die Nissan zwischen 1992 und 2001 in Spanien produziert hat. Zum Erfolgsmodell wurde der Großraum-Van in unseren Breiten nicht. Anders in seiner Heimat: Für den japanischen Markt hat Nissan gerade die fünfte Serena-Generation vorgestellt.

Dort glänzt der Familienfreund wie gehabt mit eigenwilliger, teils zerklüfteter Optik. Bereits die Frontpartie hat es hinsichtlich des Designs in sich: An den monströsen zweigeteilten Kühlergrill schließen sich beidseitig LED-Scheinwerfer-Einheiten an, deren horizontale Unterteilung die Optik der Querlamellen des Lufteinlasses fortführen. Am anderen Ende des Serena ist eine extreme Steilheck-Optik angesagt: Das bei den zweifarbigen Serena-Varianten stets schwarze Dach knickt hinten im rechten Winkel nach unten ab. Die riesige, waagerecht zweigeteilte Heckklappe wird oben von einem Spoiler und seitlich von den vertikal ausgerichteten Heckleuchten begrenzt und reicht bis weit in die Heckschürze hinein.

Unsere Highlights

Die Räder wirken winzig

Insgesamt bietet Nissan den neuen Serena in 14 Lackierungen an. Zwischen A-Säule und vorderen Türen befindet sich ein üppig dimensioniertes Dreiecksfenster. Die Fensterlinie steigt Richtung B-Säule an, um dann gerade nach hinten zu verlaufen und gen Heck im Stile eines Hofmeister-Knicks stark nach oben abzubiegen. In diesem Bereich fallen zudem die Führungen der hinteren Schiebetüren auf. Angesichts der großen Fenster- und noch größeren Karosseriefläche wirken die Räder schier winzig.

Innen wartet der neue Nissan Serena mit einer achtsitzigen Konfiguration auf: Zwei vorne sowie jeweils drei in der Mitte und ganz hinten. Einzig das Topmodell Luxion erhält lediglich sieben Sitze, die dafür etwas ausladender und bequemer gestaltet sind. Ungewöhnlich ist der fehlende Mitteltunnel, der auch in der ersten Reihe für einen ebenen Boden sorgt. Die Sitze tragen wasserabweisende Bezüge, Halterungen und USB-Anschlüsse gibt es eigentlich überall und wer die hintere Sitzreihe nicht braucht, kann sie entweder seitlich wegklappen oder ganz ausbauen.

Zwei Bildschirme im Serena-Interieur

Nissan spendiert dem Serena zwei Bildschirme. Hinter dem Multifunktionslenkrad befindet sich der Monitor, der die Instrumente und alle fahrrelevanten Funktionen darstellt. Zentral thront ein Infotainment-Touchscreen über der räumlich abgesetzten Bedieneinheit für die Klimaanlage und das Getriebe, das über Drucktasten kommandiert wird.

Nissan Serena Großraum-Van MY 2023
Nissan Motor Corporation
Der neue Nissan Serena verfügt über zwei Monitore: hinter dem Lenkrad und zentral im Armaturenbrett.

Die Japaner rüsten ihren Großraum-Van in fünfter Generation mit zwei Motorvarianten aus. Die günstigere Serena-Version ist jene mit reinem Verbrennerantrieb: Hier spannt ein Zweiliter-Vierzylinder-Saugbenziner mit einem CVT-Getriebe zusammen. Die technischen Daten: 150 PS und maximal 200 Newtonmeter. Als elektrifizierte Alternative steht Nissans E-Power-Layout bereit: Der hier integrierte, 98 PS und maximal 123 Newtonmeter starke 1,4-Liter-Dreizylinder-Saugbenziner mit variablem Verdichtungsverhältnis lädt ausschließlich die Batterie auf. Diese speist wiederum eine E-Maschine mit Energie, die 163 PS und höchstens 315 Newtonmeter liefert und die Antriebsräder mit Kraft versorgt.

Teilautonom über die Autobahn

Das Fahrwerk will Nissan im Vergleich zum Vorgänger gestrafft und zudem die Seitenwindempfindlichkeit verringert haben. Im Sinne der aktiven Sicherheit ist im neuen Serena das Pro-Pilot-System an Bord, das neuerdings über einen Assistenten verfügt, der durch Lenkeingriffe Ausweichmanöver vereinfachen soll. Im Topmodell Luxion kommt der Pro-Pilot 2.0 mit Autobahnassistent zum Einsatz, der auf solchen Strecken weitgehend automatisiertes Fahren ermöglichen soll. Auch selbständiges Einparken ist hier möglich, und das sogar ferngesteuert – sofern der Serena zuvor die jeweilige Parkmöglichkeit genau kennengelernt und deren Dimensionen vermessen hat.

Als Benziner kommt der neue Nissan Serena noch im Verlauf des Winters auf den Markt. Der Einstiegspreis für das Basismodell Serena X liegt bei 2,77 Millionen Yen, was aktuell umgerechnet etwa 19.600 Euro entspricht. Wer den Van mit E-Power-Antrieb möchte, muss sich bis zum kommenden Frühjahr gedulden und knapp 3,2 Millionen Yen (fast 22.600 Euro) investieren. Nur für diese Modellvariante steht die Topausstattung Luxion zur Verfügung; mit ihr steigt der Preis auf knapp 4,8 Millionen Yen (ungefähr 34.000 Euro).

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Fazit

In Europa sind Vans weitgehend ausgestorben. Nicht so in Japan, wo sich derart praktische Autos weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Folgerichtig bringt Nissan den Serena dort bald in seiner fünften Generation auf den Markt. Dessen Design mag für unseren Geschmack ungewöhnlich wirken, dürfte in seiner Heimat aber mit Wohlwollen aufgenommen werden. Ob das auch für den eigenwilligen E-Power-Hybridantrieb gilt, sei jedoch dahingestellt.