BMW M4 Cabrio (2021)
Kraft-Cabrio mit neuartiger Stoffmütze

Nach dem M3 und dem M4 Coupé legt BMW das Power-Cabrio auf Kiel. Das tritt in der Competition-Version mit 510 PS und Allradantrieb an.

05/2021, BMW M4 Competition Cabrio mit M xDrive
Foto: BMW Group

Das Aussehen des neuen BMW M4 Cabrios stellt keine große Überraschung dar. Stämmig steht der offene Power-Bajuware da mit seinen ausgestellten Kotflügeln, den veränderten Stoßfängern samt großer Lufteinlässe vorne sowie mit seiner konturierten Motorhaube. Die Scheinwerfer arbeiten serienmäßig mit LED-Technik; Laserlicht kostet Aufpreis. Dass das M4 Cabrio ebenfalls die vertikale XXL-Niere erhält, war nach der Präsentation der M3 Limousine und des M4 Coupés keine Überraschung mehr.

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05/2021, BMW M4 Competition Cabrio mit M xDrive
BMW Group
Anders als der Vorgänger setzt das neue M4 Cabrio wieder auf ein Stoffverdeck.

Gleiches gilt für die Tatsache, dass der neue M4 im Gegensatz zu seinem Vorgänger wieder mit Stoffverdeck statt klappbarem Stahldach antritt; das hatte sich dank vieler Erlkönig-Fotos und Patentzeichnungen über Monate angekündigt. Dabei handelt es sich um ein in 18 Sekunden und bis Tempo 50 öffnendes und schließendes Flächenspriegel-Verdeck, das im Vergleich zur vorherigen Lösung 40 Prozent leichter sein soll. Bei offenem Dach steigt zudem das Kofferraumvolumen von 220 auf 300 Liter. Setzt das M4 Cabrio seine wahlweise schwarze oder in Anthrazit mit Silbereffekt ausgeführte Stoffmütze auf, wächst das Gepäckabteil auf 385 Liter.

Twin-Turbo-Reihensechser mit 510 PS

Das im unteren Teil der Frontschürze startende und sich über die Seitenschweller ziehende schwarze Band findet in der Heckschürze seinen Abschluss. Hier sitzt der ziemlich kastig geformte Diffusor, in dem die M-typisch vier Exemplare zählenden und jeweils 100 Millimeter messenden Auspuff-Endrohre des elektrisch gesteuerten Klappen-Auspuffs untergebracht sind. Auf eine Spoilerlippe am Heckdeckel verzichtet das neue M4 Cabrio.

05/2021, BMW M4 Competition Cabrio mit M xDrive
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In der Competition-Variante liefert der M4-Motor bis zu 510 PS und 650 Newtonmeter.

BMW bringt den offenen Viersitzer ausschließlich in der Competition-Variante mit Allradantrieb auf den Markt. Bedeutet: Der Dreiliter-Reihensechszylinder mit Twin-Turbo-Aufladung leistet 510 PS und liefert sein maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern zwischen 2.750 und 5.500/min. An den Motor ist ein achtstufiges Steptronic-Getriebe gekoppelt. Die Fahrleistungen: 3,7 Sekunden von null auf 100 km/h, 13,1 Sekunden von null auf 200 km/h sowie 250 km/h Topspeed, der nach Buchung des M Driver's Packages auf 280 km/h wächst.

Vollvariabler Allradantrieb

Der M-spezifische Allradantrieb des Modells arbeitet mit einer elektronisch gesteuerten Lamellenkupplung im Verteilergetriebe, über die sich die Antriebskraft stufenlos und vollvariabel zwischen den Vorder- und Hinterrädern verteilen lässt. Das System ist hinterradbetont ausgelegt, wobei hinten das aktive Sperrdifferenzial hilft, den Grip zu optimieren. Die Fahrer oder Fahrerinnen können neben dem normalen 4WD-Modus eine besonders heckbetonte Auslegung oder – bei deaktivierter Stabilitätskontrolle – puren Hinterradantrieb wählen. Die Traktionskontrolle erlaubt es, die Eingriffsschwellen der Radschlupfbegrenzung in zehn Stufen individuell festzulegen.

05/2021, BMW M4 Competition Cabrio mit M xDrive
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Wirkt ganz schön breit mit den ausgestellten Kotflügeln.

Um die Torsionssteifigkeit der Karosserie zu verbessern, verfügt das BMW M4 Cabrio im Vergleich zum Coupé über ein zusätzliches Strebenpaket im Heckbereich. Das serienmäßig installierte adaptive Fahrwerk mit elektronisch gesteuerten Dämpfern zeichnet sich durch eine verfeinerte Kinematik und Elastokinematik aus. Die Lenkung arbeitet mit geschwindigkeitsabhängiger Servounterstützung und variabler Übersetzung, die mit zwei Kennlinien für's Pedalgefühl gesegnete Bremsanlage gegen Aufpreis mit Karbon-Keramik-Scheiben. Die geschmiedeten Leichtmetallräder sind vorne 19 und hinten 20 Zoll groß.

Leder-Sportsitze sind serienmäßig

Elektrisch einstell- und beheizbare Leder-Sportsitze, die sich optional mit Nackenwärmer und Sitzbelüftung aufrüsten lassen, gehören zur Serienausstattung. Gleiches gilt für das Digital-Cockpit, das Lederlenkrad mit Schaltwippen, den M-spezifischen Gangwahlschalter und die roten Farbakzente. Über die Setup-Taste auf der Mittelkonsole lassen sich Einstellungen für Motor, Fahrwerk, Lenkung, Bremssystem und Allradantrieb vornehmen. Zwei besonders gern genutzte Gesamt-Abstimmungen können bei den beiden M-Tasten am Lenkrad hinterlegt werden. Darüber hinaus sind freilich noch viele weitere elektronische Spielereien möglich.

05/2021, BMW M4 Competition Cabrio mit M xDrive
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Serienmäßig sind die M-Sportsitze an Bord (rechts). Die Karbon-Schalen (großes Bild) kosten extra.

Wie schon die geschlossenen Varianten ist auch das BMW M4 Cabrio ziemlich schwer geraten. Als Competition-Modell mit Allradantrieb wiegt es 1.920 (nach DIN) beziehungsweise 1.995 Kilogramm (nach EU-Zählweise). Wer den Viersitzer um 25 Kilogramm abspecken möchte, wählt das optionale M-Race-Track-Package mit Karbon-Keramik Bremsen, gewichtsoptimierten Leichtmetallrädern, die auf Wunsch mit Semi-Slick-Reifen ummantelt werden, und Karbon-Schalensitzen mit beleuchtetem M-Logo.

Das neue BMW M4 Competition Cabrio mit M-xDrive-Allradantrieb kommt im Juli auf den Markt und kostet mindestens 98.500 Euro.

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Fazit

Blecherne Klappdächer sind sowas von 90er! Endlich verzichtet auch das M4 Cabrio auf das feste, schwere, platzraubende und unglaublich lange zu öffnende Dach. Mit dem Stoff-Pendant sieht das Power-Cabriolet nun auch wie ein solches aus: elegant und richtig kräftig. Sehr schwer ist der Bayer trotzdem geraten, weshalb die BMW M GmbH viele technische Register ziehen muss, um diese Tatsache fahr- und längsdynamisch zu kaschieren.